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Lieblingsgegner bleibt Lieblingsgegner!

SG Selters – FC Waldbrunn II 5:1 (2:1)

Nach dem recht glücklichen 1:1 beim TuS Frickhofen will die SG Selters die 30-Punkte-Marke gegen den FC Waldbrunn 2 knacken. Dieses Ziel erfüllen die "Wassermänner", weil sie im Spiel nach vorne eine starke Vorstellung bieten. Die Verbandsliga-Reserve entwickelt sich seit ihrer Gründung zum Lieblingsgegner der SGS. In vier Spielen kassierten die Westerwälder ausschließlich Niederlagen bei einem Torverhältnis von 2:17. Eine Packung gibt's auch am Sonntagnachmittag, auch wenn sich das klare 5:1 bis 20 Minuten vor dem Ende nicht so klar anfühlt.

Anders als in den Spielen zuvor zeigte Selters eine deutlich offensivere Ausrichtung, und wollte die Defensive der Gäste früher attackieren. Der Plan ging letztlich auf, denn der FC Waldbrunn 2 präsentierte sich im Abwehrverbund extrem anfällig. Die erste Duftmarke setzte Yannik Walli mit einem Schuss ans Außennetz nach Vorarbeit von Dominic Voss (10.). Nach einer guten Viertelstunde kam Jan Hendrik Pabst von der Strafraumgrenze zum Abschluss, der zu zentrale Versuch bedeutete aber keine große Prüfung für FCW-Keeper Niklas Heupel (17.). Nur Augenblicke später ging die Heimelf verdientermaßen in Führung: Nach ganz feinem Pass von Jan Hendrik Pabst spitzelte Alexander Vollbracht das Leder an Niklas Heupel vorbei und mit Hilfe des Innenpfosten ins Tor - 1:0 (18.). Auch nach dem Führungstreffer blieb Selters am Drücker und kam nur sechs Zeigerumdrehungen später zum zweiten Treffer. Yannik Walli bereitete mustergültig von der rechten Seite vor, und erneut Alexander Vollbracht nagelte das Leder aus 16 Metern platziert ins obere Tordreieck - 2:0 (24.). Der vom SV Erbach gekommene Angreifer zeigte sich ohnehin enorm spielfreudig und belohnte sich im ersten Durchgang mit zwei blitzsauberen Treffern. Nach dem 2:0 ließen die Gastgeber die Zügel ein wenig schleifen, und die Gäste, die vor allem im Zentrum überzeugten, kamen besser in die Partie. Und prompt kam die Elf von Steffen Borbonus auch zur ersten dicken Chance: Tobias Rösler, Leihgabe aus der Verbandsliga-Elf, flankte maßgenau von der rechten Seite, doch Maximilian Neuhof köpfte aus kurzer Distanz drüber (26.). Es war das erste Lebenszeichen der Gäste, die sich fortan eine Überlegenheit erarbeiteten, auch weil Selters in der Defensivbewegung nachlässiger wurde. Die Bemühungen des Tabellen-15. zahlten sich aus: Maximilian Neuhof verwandelte einen Freistoß aus 17 Metern zum 2:1-Anschlusstreffer, bei dem SG-Keeper Nicholas Schardt nicht ganz so gut ausgesehen hatte (36.). Nur 120 Sekunden später war der Schlussmann aber zur Stelle und bügelte seinen Fauxpas bei einem strammen Schuss von Luca Metternich wieder aus (38.). Die Hausherren fingen sich in den Minuten vor der Pause wieder und hätten eigentlich für klarere Verhältnisse sorgen müssen. Nach einem Konter, den Yannik Walli bärenstark einleitete und in die Mitte passte, schoss Felix Vormann völlig freistehend über den Kasten (45.).

Nach Wiederbeginn waren es wieder die Hausherren, die mit zwei großen Gelegenheiten auf 3:1 hätten stellen müssen: Zunächst setzte sich Alexander Vollbracht gegen drei Gegenspieler durch, schob das Leder aber rechts am Pfosten vorbei (53.), zwei Zeigerumdrehungen später köpfte Dominic Voss nach einem Querschläger aus kurzer Distanz Richtung Tor, das Leder wurde jedoch auf der Linie geklärt (55.). Es folgte eine Phase, in denen die Gäste durchaus am Ausgleich schnupperten. Der technisch versierte Stanislav Kamerher stand dabei zweimal im Blickpunkt: Erst schoss er nach einem Pass in den Rücken der Abwehr knapp links vorbei (61.), in der 67. Minute landete ein 18-Meter-Freistoß von ihm abgefälscht am Außenpfosten. Es sollten die beiden einzigen Gelegenheiten der Verbandsliga-Reserve bleiben, denn in den letzten 20 Minuten machten die Hausherren dem FCW II den Garaus. Nach einem Eckball von Samuel Stähler an Freund und Feind vorbei nickte Dominic Voss am zweiten Pfosten zum vorentscheidenden 3:1 ein (71.). Als zwei Minuten später Alexander Vollbracht nach starker Vorarbeit Samuel Stählers seinen dritten Treffer an diesem Tag markierte, war die Messe endgültig gelesen (73.). Das spielerische Highlight aber folgte in Minute 81: Yannik Walli bediente nach starker Einzelleistung den eingewechselten Henning Gotthardt, der präzise für seinen Bruder Vincent quer legte - 5:1 (81.). Wenig später war Schluss.

Der 5:1-Sieg hörte sich nach Abpfiff des guten Schiedsrichters Ingmar Schnurr heftig an, war aber aufgrund der Masse an Torchancen gerechtfertigt. Dennoch wären die Gäste durchaus in der Lage gewesen, für den zwischenzeitlichen Ausgleich zu sorgen, doch die schwache Defensive ließ die Hoffnungen auf einen Punktgewinn wie eine Seifenblase zerplatzen. Die Heimelf überzeugte an diesem Nachmittag vor allem mit schnellem Umschaltspiel nach vorne und durfte sich über 32 Punkte und Tabellenplatz fünf freuen.

Am kommenden Sonntag gastiert Spitzenreiter SV Elz in Oberselters.