SG Selters - VfL Eschhofen 5:2 (0:1)
Nach dem klaren 6:1-Auswärtssieg beim SV Ellar wartet mit dem VfL Eschhofen so etwas wie das Team der Stunde. Vier Siege feierte der VfL zuletzt, hatte auch in Oberselters zur Pause gute Karten, doch weil Selters sich im zweiten Abschnitt erheblich steigert, siegt die SGS mit 5:2 und beendet damit die Serie der Eschhöfer. Jonas Gangl schlägt schon wieder zu - dreimal.
Bei den Gästen spürte man von Beginn an, dass sie mit enormem Selbstvertrauen angereist waren. Eschhofen setzte die Heimelf gehörig unter Druck und erarbeitete sich schon frühzeitig eine Überlegenheit. Es dauerte gerade einmal drei Minuten, als Alexander Stahl aus 16 Metern eine erste Duftmarke setzte und das Leder knapp über den Querbalken beförderte. Nur fünf Minuten später hatte der VfL Pech, dass Marius Jung einen langen Ball von Luca Weber um Haaresbreite verfehlte (8.). Selters nahm reichlich Glück in Anspruch, kam aber nach und nach ein wenig besser in die Partie. Yannik Walli prüfte nach Zuspiel von Jonas Gangl Torhüter Christian Schmitt aus spitzem Winkel, der Schlussmann reagierte stark (17.). Auf der anderen Seite vergab Gregorio Krmek zweifelsfrei das dickste Ding, als er nach einem langen Einwurf und der folgenden Kopfballverlängerung aus kurzer Distanz völlig freistehend vorbei schoss (19.). Auch wenn Eschhofen insgesamt optisch überlegen blieb, hatten auch die Gastgeber zwei nennenswerte Szenen: Henning Gotthardt zielte aus 18 Metern ebenso neben das Tor (20.) wie Samuel Stähler mit seinem direkt getretenen Freistoß von der Strafraumgrenze (28.). Dazwischen meldeten sich wieder die Gäste zu Wort, als Torhüter Nicholas Schardt mit starker Fußabwehr gegen Luca Weber rettete (24.). Fünf Minuten vor der Pause sah der Selterser Schlussmann dann alles andere als gut aus: Alexander Stahl traf mit einem eigentlich ungefährlich wirkenden Freistoß zum 0:1 (40.) - der Treffer war verdient.
Direkt nach Wiederbeginn hätte Artur Baus beinahe einen folgenschweren Fehler begangen, Nicholas Schardt machte gegen Marius Jung seinen Fauxpas von vor der Pause per Fußabwehr wieder wett (48.). Fortan änderte sich das Bild gewaltig. Selters zog nun das Zepter an sich und drängte die Elf von Trainer Adem Bülbül in die Defensive. Jacob Kremer hätte nach Pass von Jonas Gangl schon den Ausgleich besorgen müssen, schoss aus halbrechter Position aber am Tor vorbei (50.). Wenig später war es aber doch passiert, als Gangl selbst das 1:1 markierte und Torhüter Christian Schmitt dabei keine Abwehrmöglichkeit ließ (53.). Der Treffer verursachte bei Eschhofen so etwas wie eine lähmende Wirkung, denn von nun an spielte nur noch Selters. Nur drei Minuten nach dem Ausgleichstor tauchte wieder Jacob Kremer frei vor dem Tor auf, schoss Christian Schmitt allerdings überhastet an (56.). Dem Mittelfeldspieler stand an diesem Nachmittag Fortuna zunächst nicht zur Seite, denn auch in der 63. Minuten strich ein Kopfball Kremers hauchzart vorbei. Die Selterser durften aber letztlich doch jubeln: Samuel Stähler bediente mit fantastischem Pass Jonas Gangl, der im Eins-gegen-Eins die Oberhand behielt und seine Farben erstmals in Front brachte (64.). Die Gäste mussten ihrem insgesamt hohen Tempo folglich Tribut zollen und kamen kaum nur zur Entlastung. Nach einem Eckball von Samuel Stähler erzielte Jacob Kremer dann doch noch sein Tor, nachdem er in derselben Situation erst scheiterte, im Nachsetzen aber das 3:1 besorgte (75.) - die Vorentscheidung. Eschhofen war noch einmal gewillt, den Spieß zu drehen, hatte aber keine Durchschlagskraft mehr. Auch nach einer Gelb-Roten Karte gegen Felix Vormann fehlten den Eschhöfern die Mittel. Gelb-Rot sah wenig später auch Tobias Muth, als er an Jonas Gangl einen Foulelfmeter verursachte und Samuel Stähler sicher zum alles entscheidenden 4:1 verwandelte (82.). Zwar kam der VfL durch ein Kopfballtor von Marius Jung noch einmal auf 4:2 heran (85.), doch in der Schlussminute stellte Jonas Gangl - ebenfalls per Kopf nach Vorarbeit von Henning Gotthardt - den alten Abstand wieder her.
Am Ende stand ein Selterser 5:2-Sieg, der aufgrund der enormen Leistungssteigerung im zweiten Spielabschnitt als verdient anzusehen war. Hätte Eschhofen seine Leistung aus dem ersten Abschnitt durchgezogen, wären sie sicherlich als Sieger vom Platz gegangen.
Am kommenden Sonntag gastiert die SG Selters zum kleinen Derby bei der FSG Dauborn/Neesbach.