Groß war die Euphorie im Umfeld des SV Wehen Wiesbaden nach der vergangenen Saison. Nach einem starken dritten Platz in Deutschlands dritthöchster Liga setzte sich die Mannschaft von Rüdiger Rehm im Herzschlagfinale in der Relegation gegen den Zweitliga-Vertreter FC Ingolstadt durch. Nach einer 1:2 Heimniederlage reichte dem SVWW dafür ein 3:2 im Audi-Sportpark. Nach zehn langen Jahren sollte es nun endlich wieder 2.Liga-Fußball in der Landeshauptstadt zu bestaunen geben. Die Vorbereitungen in der Sommerpause liefen auf Hochtouren. Sportdirektor Christian Hock verpflichtete gleich 13 Neuzugänge, unter anderem die bundesligaerfahrenen Heinz Lindner und Christian Aigner. Helfen sollte dies zumindest zum Saisonstart noch nicht.
1:2 in der heimischen Brita-Arena gegen den Mitaufsteiger aus Karlsruhe, 2:3 in Aue, 0:3 gegen Hannover, 3:3 in Bochum nach 3:0 Halbzeitführung – die ersten Spiele hätten für den SV Wehen Wiesbaden in der neuen Liga nicht schlechter laufen können. Gleich zu Beginn der Saison musste man viel Lehrgeld bezahlen und das gegen Gegner, die vermeintlich auf Augenhöhe agieren - die ganz dicken Brocken der Liga sollten zu diesem Zeitpunkt noch folgen. Nach weiteren drei - teils heftigen - Pleiten, platzte am 8. Spieltag dann doch noch der Knoten. Im Freitagabendspiel gegen den VFL Osnabrück konnte der erste Sieg und damit wichtige drei Punkte eingefahren werden – 2:0! Mit vier folgenden Spielen ohne Niederlage, konnten die Wiesbadener sogar vorerst die rote Laterne an den letzten Gegner Dynamo Dresden abgeben. Besonders die sattelfeste Defensive und Torjäger Manuel Schäffler sorgten unter anderem für Achtungserfolge gegen die langjährigen Erstligisten und Aufstiegskandidaten VfB Stuttgart (2:1 Auswärtserfolg) und HSV (1:1). Schäffler rangiert derzeit sogar mit acht Toren gemeinsam mit Ganvoula (Bochum) hinter Bielefelds Klos auf Platz 2 der Torjägerliste.