Der Tempel der Tempel

Ein Besuch im Wembley Stadion

Claus Coester war am Samstag zu Gast im Wembley Stadion bei der Partie Tottenham Hotspurs - Liverpool FC.

Maracana – Santiago Bernabeu – Nou Camp. Das sind nur einige magische Namen unter den Fußball-Arenen dieser Welt. Man könnte beliebig fortsetzen mit Old Trafford, Anfield Road, San Siro, Ibrox, Hampden Park, Celtic Park. Die drei letztgenannten liegen in der schottischen Metropole Glasgow. Die Heimstatt des Celtic Football Club, welche unmittelbar neben einem alten Friedhof liegt, ist auch unter dem Alternativnamen „The Paradise“ berühmt.

Besonderer Mythos Wembley

Das Wembley Stadion im Londoner Norden nimmt durch seine lange Geschichte einen besonderen Rang ein. Da gibt es das berühmte White-Horse-Final zur Eröffnung 1923, als statt der zulässigen 127.000 über 200.000 Zuschauer ins Stadion drängten (https://www.youtube.com/watch?v=c4NqYsFTr1Q, das FA-Cup-Final 1966 zwischen FC Everton und Sheffield Wednesday (https://www.youtube.com/watch?v=p71DzBVSmcI) oder ebenfalls 1966 im WM-Finale das traumatische WM-Tor (https://www.youtube.com/watch?v=XtiWJe54PPU).

Wembley-Neu auch magisch

Seit dem Jahr 2003 gehört das alte Wembley Stadion der Geschichte an. Die ehrwürdige Arena mit den wunderbaren Twin-Towers fiel der Abrissbirne zum Opfer. An gleicher Stelle entstand innerhalb von fünf Jahren Bauzeit die hypomoderne High-Tech Arena mit Baukosten von 1,2 Milliarden Euro. Im Vergleich dazu nehmen sich die 340 Millionen Euro für die Allianz Arena in München sehr bescheiden aus. Wembley ist das Non plus ultra der Fußballstadien.

Multifunktions-Arena

In Wembley finden heute alle möglichen Events statt (https://clubwembley.wembleystadium.com/Events/EventsCalenda). König Fußball muss seinen Thron behaupten gegen Boxen,  Konzerte, American Football u.v.a.m. Seit zwei Jahren trägt Premier League Club Tottenham Hotspur vorübergehend bis zum Bezug seiner neuen Arena an der White Hart Lane seine Heimspiele in Wembley aus. Das Premier League Spiel der Spurs am vergangenen Samstag gegen Liverpool  sollte eigentlich das Abschiedsspiel in Wembley sein und der Einzug ins neue Stadion an der White Hart Lane stattfinden. Das verhinderten Mängel in den Sicherheitsauflagen. Nun muss und darf der Klub nach einer Vertragsoption noch bis Ende 2018 in Wembley verbleiben (http://www.kicker.de/news/fussball/intligen/startseite/729501/artikel_stadion-rueckschlag_tottenham-noch-laenger-in-wembley.html).

Klopp kann auch Wembley

Durch die Verzögerung des Umzugs nach White Hart Lane hatten die Reds aus Liverpool Gelegenheit, ihrem Manager Jürgen Klopp erstmals einen Sieg in Wembley zu bescheren. Die Begegnungen in den Spielzeiten 2016/17 und 2017/18 endeten dort  mit 4:1 für die Spurs und 1:1. Klopps erster Besuch in Wembley im Champions League Finale am 25. Mai 2013 war beim 1:2 gegen Bayern München knapp danebengegangen. Am vergangenen Wochenende hat‘s nun mit dem 2:1 gegen Harry Kane & Co geklappt (Tore Spurs: Lamela 90+3‘/ Tore Reds: Wijnaldum  39‘, Firmino 54‘). So oft hat man auch wieder nicht Gelegenheit im Tempel Nummer 1 zu spielen.

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