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Claus Coester in eigener Sache !!!

(Foto: privat CC)

In der Kolumne an dieser Stelle vom 08.10.2019 habe ich folgende Äußerungen gemacht:


Überflüssige Kröpfe

Von Funktionsträgern, die keiner braucht

Vieles im Leben klappt nur, wenn verschiedene Kräfte in verschiedenen Bereichen produktiv und respektvoll zusammenwirken. So ist das  auch im Fußballsport. Hier haben wir auf dem Spielfeld die 22 Akteure, den Schiedsrichter oder das Gespann und die Betreuer, Trainer usw. der beiden Mannschaften. Das funktioniert fast immer. Manchmal geht’s daneben. Dann gibt es Karten in Rot oder Gelb und möglicherweise Strafen durch die, die dazu befugt sind, die Sportrichter.

Funktionäre funktionieren oft, aber Ausnahmen tun weh

Im organisatorischen Bereich haben wir u.a. die Klassenleiter, die Einzelrichter, ein Richterkollegium und sogar Pokalspielleiter. Die sog. Funktionäre, gemeint sind Amtsträger im Amateurbereich, die ehrenamtlich bestellt sind, handeln oft korrekt. Dann ist das Zusammenspiel aller Beteiligten allen dienlich.

Aber da sind auch Ausnahmen zu beklagen. Und die sind heute gar nicht so selten. Dann funktionieren die Funktionäre nicht mehr. Deren Verhalten gegenüber den Mitwirkenden von Vereinsseite, den Jugendtrainern etc. müsste man dann als grobfahrlässig, grobunfair, autokratisch, ja sogar unanständig bezeichnen. Exemplarisch hierfür wollen wir an dieser Stelle ein mehr als katastrophales sportliches Beispiel schildern.

Finalist mit arg gebeuteltem Kader

Da haben sich zwei B-Junioren Teams aus verschiedenen Spielklassen für ein Kreispokalfinale qualifiziert. Alle freuen sich. Mancher Spieler wird in seiner ganzen Laufbahn nie ein Endspiel erleben. Und Endspiel ist Endspiel, egal auf welcher Ebene. Die Umstände wollen es, dass aus dem Kader der klassentieferen Mannschaft, die ohnehin der Underdog ist, sieben Akteure auf einer Klassenfahrt sind. Das geht nach Adam Riese stark gegen die 50 Prozent. In einem solchen Fall wenden sich die verantwortlichen Betreuer an die Kollegen des Gegners, um möglicherweise einen Ausweichtermin zu finden. Der Gegner ist dazu sportlich fair bereit. Danke seitens des Underdogs. Der zuständige Pokalspielleiter aber entpuppt sich als kleiner Provinzfürst, selbstherrlich und stellt sich kategorisch quer. Es kommt schließlich am angesetzten Termin zum Finale. In der Personalnot laufen an einem Samstagmorgen elf B-Junioren auf, unter denen drei Jungs erst am Morgen des Finaltages nach einer Nachtfahrt - sicher übermüdet - mit dem Bus aus England zurückkehren. Die Lücke wird mit C-Junioren aufgefüllt. 

So geht Fairness vor die Hunde

Was soll man eigentlich von einem solchen schamlosen Verhalten eines Pokalspielleiters denken? Man kann nur spekulieren. Vielleicht hat er in anderen Bereichen seines Lebens große Defizite und sucht hier im Organisationsbereich des Fußballs ein Feld, auf dem er sich austoben kann – aber auf Kosten anderer. Vielleicht ist er in seinem Beruf nicht die hellste Kerze und sucht hier einen Ausgleich – aber bitte doch nicht auf dem Rücken der anderen. Mit einem so geschnitzten Zeitgenossen wollte man erst gar nicht über den Sinn des Amateursports oder gar sportliche Fairness in einen Diskurs treten. Es ist zu befürchten, dass hier der intellektuelle Horizont explosionsartig gesprengt würde. Vielleicht sollte man solche armen Kreaturen bemitleiden. Aber nein,  das wäre wieder des Guten zu viel und für all die emsigen Betreuer, die sich mit großem Zeitaufwand und mit viel Herz um die Jugendlichen kümmern, ein Schlag ins Gesicht. Ich möchte vielmehr solchen Gernegroß-Funktionären die dringende Empfehlung geben: Sucht euch ein anderes Betätigungsfeld, wo Ihr genüsslich an Euren kleinen Machthebeln spielen könnt. Aber lasst um Gotteswillen die Hände vom Fußball weg. Da seid Ihr so überflüssig wie der Blinddarm.

 

Diese Äußerungen widerrufe ich hiermit und erkläre, dass ich mich bei Herrn Dieter Voltz, In der Au 1, 65611 Brechen entschuldige.