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Ausgesperrt: Ich will hier rein

Die Amateurfußballer scharren mit den Füßen

Die Sportanlage in Dauborn an der Nassauer Straße. Foto Claus Coester

Von Gerhard Schröder, dem Altkanzler, gibt es eine fast berühmte Anekdote aus den 1980er Jahren. Als Bundestagsabgeordneter soll er an das Gitter des Bonner Kanzler-Bungalows gerüttelt haben: “Ich will hier rein.“

Ähnlich werden die Fußballer landauf landab fühlen. Wann rollt das runde Leder endlich wieder? Im Hessenland werden in Kürze die Verantwortlichen der Fußball-Kreise mit der Verbandsspitze des HFV beraten, wie die Entwicklung bis Jahresende weitergehen könnte. Eine Herkules-Aufgabe für all die Ehrenamtlichen, bei der so viel zu berücksichtigen ist und um die sie niemand beneiden wird. Bundesliga und zweite Bundesliga wollen am kommenden Wochenende einen mehr als fragwürdigen Start wagen. Doch dies ist eine andere Welt.

Bis in unserem Fußballkreis und anderswo die Schiedsrichter die ersten Amateur-Spiele wieder anpfeifen, wird noch viel Wasser die Lahn runterfließen. Und die sicher emsigen Funktionäre auf allen Ebenen werden sich weiter die Köpfe zerbrechen müssen. Sie sind nicht zu bedauern. Auch hier wird die Entscheidung der großen Politik maßgebend sein.

Einzig den Naturrasenplätzen tut die nie dagewesene Zwangspause, die uns Corona eingebrockt hat, gut. Hier sind die Greenkeeper gefragt. Auf der vereinseigenen Anlage des RSV Dauborn beispielsweise geht Matthias Seidler, der vor ein paar Jahren den langjährigen Platzwart Gerhard Busche beerbt hat, fleißig seiner Aufgabe nach. Die Spieler aber werden noch geraume Zeit in Manier des Altkanzlers Schröder am Zaun um Einlass suchen. „Bring mir mal ne Flasche Bier“ – ein weiterer Spruch des noch einzig lebenden Altkanzlers - ist da zur Überbrückung noch leicht zu realisieren. Trösten können sich die Amateurfußballer und alle Freunde des Fußballs damit, dass Gerhard Schröder eines Tages ins Kanzleramt einziehen konnte.