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Heißes Pflaster Berlin - Wie ein Nationalspieler Selbstdemontage betreibt

Kolumnist Claus Coester

Da war die Welt für Max Kruse noch in Ordnung. Im November bei der EM-Qualifikation Deutschland - Georgien. (Foto: Thorsten Wagner)

Jogi Löw ist nicht zu beneiden und Max Kruse nicht zu bedauern. Dem „Oberpriester“ unter den deutschen Fußballtrainern ist die unangenehme Aufgabe zugefallen, Doppelsünder Max Kruse abzustrafen, indem er den Stürmer kurzer Hand aus dem Kader für das Länderspiel gegen England gestrichen hat.

Zu viel des Guten

Es ist nie gut, wenn ein Fußballer außerhalb des Spielfeldes zu oft fragwürdig von sich reden macht. Nun ist Kruses Gemüt offensichtlich nach einem einfachen Muster gestrickt. Über den zweifachen Fauxpas des Wolfsburger Profis kann man nur den Kopf schütteln. Dass der Pokerenthusiast zur Nacht ein Einsatzgeld oder Gewinn – wer weiß das schon? - in einem Berliner Taxi vergaß, das wollte der Bundestrainer vielleicht noch einmal durchgehen lassen. Als jetzt noch bei Kruses öffentlicher Geburtstagsfete die Kollision mit einer Bildfotografin dazu kam, zog Jogi Löw – sicher auch auf Anraten der DFB-Oberen - den ohnehin formschwachen Stürmer – ob vorübergehend oder endgültig? – aus dem Verkehr.

Aller guten Dinge sind – vorerst - drei

Nach jüngsten Nachrichten soll ein Nacktvideo aufgetaucht sein, das den früheren Gladbacher beim sexuellen Akt zeigt. Hast du Töne? Es kommt aber jetzt auch ganz dicke für den armen Kerl. Und für die Verantwortlichen in der Auto-Stadt auch. Wann Klaus Allofs die Deadline gekommen sieht, ist noch offen. Mit einer weiteren Geldbuße neben den bereits fälligen 25 Tausend Euro für seine erste Berliner Nacht wird Kruse sicher bald ein weiteres Mal von seinem Arbeitsgeber zur Kasse gebeten. Nach Allofs steht der Stürmer in Wolfsburg auf dem Prüfstand. Er darf sich wohl so schnell keine weitere Eskapade erlauben. Kruses Fahrkarte nach Frankreich dürfte ohnehin auf einen anderen Spieler übertragen werden. Berlin, in dem der Fußballer wahrscheinlich gegen England seine Einsatzminuten bekommen hätte, ist kein guter Boden für den ausgebooteten Fußballer.