Anzeige

Nun mal zu den harten Fakten - Teil 1

"Leistungsoptimierer" Ralf Ohrmann

Insgesamt besteht weitgehend Einigkeit darüber, dass körperlich sportliche Aktivität entscheidend zur Stärkung der physischen Gesundheitsressourcen beitragen kann, da über eine systematische Aktivierung des Muskelsystems komplexe Anpassungsprozesse des gesamten Organismus ausgelöst werden können. Wenn die Beanspruchungen der Organe und Körpersysteme chronisch unterhalb einer bestimmten Reizschwelle bleiben, so resultieren Funktions- und Leistungseinbußen, später folgen Inaktivitätsathrophien, die einen Krankheitsnahen Zustand darstellen können. Liegen bereits degenerative Veränderungen vor, so kann die Kombination der Auswirkungen von Bewegungsmangel mit degenerativ verursachten Leistungseinbußen oder auch mit Folgen von Fehlbelastungen bei der Arbeit und in der Freizeit zum Auftreten von Beschwerden und internen Risikofaktoren führen. Manifester Bewegungsmangel liegt dann vor, wenn die Muskulatur chronisch mit weniger als 30 % ihrer Maximalkraft und das Herzkreislaufsystem mit weniger als 50 % seiner maximalen Leistungsfähigkeit beansprucht wird.

Inaktive Menschen haben ein um 50 Prozent erhöhtes Risiko, vom Dickdarmkrebs heimgesucht zu werden.

Weil im bewegungsfaulen Körper die biochemischen Kreisläufe stocken, ballen sich beispielsweise die Blutfette vermehrt zu Gallensteinen: Trägen Personen wird häufiger als dem Rest der Bevölkerung die Gallenblase entfernt. Und weil im lahmen Leib die Verdauung schleppend abläuft, vergrößert sich die Kontaktzeit mit krebsauslösenden Stoffen aus der Nahrung: Inaktive Menschen haben ein um 50 Prozent erhöhtes Risiko, vom Dickdarmkrebs heimgesucht zu werden.

Die meisten Zivilisationskrankheiten sind darauf zurück zu führen, dass der Stoffwechsel wegen allzu großer Untätigkeit aus dem Ruder läuft. Als Minimalanforderung sehen Forscher 30 Minuten moderate Bewegung am Tag an – etwa Walking oder Schwimmen. Als “inaktiv” definieren sie alles, was darunterliegt. "Ohne dieses Mindestmaß an körperlicher Aktivität, die unsere Genome von uns erwarten, ist es wahrscheinlich, dass eine pathologische Genexpression zu chronischen Krankheiten führt.

Das würde bedeuten: Im Körper eines jeden Menschen, der sich nicht täglich mindestens eine halbe Stunde lang ertüchtigt, herrscht Ausnahmezustand. In den Zellen und Geweben laufen permanent krankmachende Vorgänge ab, und es scheint nur eine Frage der Zeit, ehe sich diese in Molesten und Beschwerden äußern.

“Nachweislich”, vermag nur regelmäßige körperliche Aktivität den biologischen Alterungsprozess aufzuhalten."

Das alte Konzept körperlicher Aktivität muss den Evolutionsmedizinern zufolge überdacht werden: Bewegung ist keineswegs eine nützliche Zugabe, um die Gesundheit zu verbessern. Vielmehr ist sie die Voraussetzung, die das normale Funktionieren des Menschen erst ermöglicht.

Mit den neuen Befunden erscheinen auch die vielfältigen Veränderungen des Körpers, die sich mit den Jahren einstellen, plötzlich in anderem Licht. Was oft als Alternsvorgang verstanden wird, ist in hohem Maße das Resultat von Inaktivität."

Milliarden geben die Deutschen aus für die Produkte der Anti-Aging-Industrie; doch bisher haben alle Pillen, Hormone, Frischzellspritzen, Vitaminkuren und orthomolekulare Verfahren kläglich versagt. Es gibt nur einen Jungbrunnen – aber wer davon trinken will, muss sich anstrengen. “Nachweislich”, vermag nur regelmäßige körperliche Aktivität den biologischen Alterungsprozess aufzuhalten."

Forscher schauen nicht auf Falten, Tränensäcke und zurückweichende Haaransätze. Vielmehr zielen sie auf zehn Größen im Körper (“Biomarker”), die sie mit Geräten messen können: Muskelmasse, Kraft, metabolische Umsatzrate, Fettanteil, aerobe Kapazität, Blutzuckertoleranz, Zusammensetzung der Blutfette, Blutdruck, Knochendichte sowie das Vermögen, die Körpertemperatur zu regulieren.

Wir altern nicht chronologisch, sondern biologisch. Wenn man die Körperfunktionen erhält, dann kann man den biologischen Alterungsprozess überwinden.

Ralf Ohrmann

http://www.athlesys.de

https://www.facebook.com/Ralf-Ohrmann-1453558371526031/?fref=ts