Anzeige

Unsere USA-Exporte Julius und Conni: Die Saison 2017 und die weiteren Pläne

Kurz vor Weihnachten besuchten uns Julius und Conni sowie Max Stillger und Atze Rompel von der A&M Soccer GmbH.

Kurz vor Weihnachten haben wir unsere auf Heimaturlaub befindlichen amerikanischen Exporte Julius Duchscherer und Constantin Heider getroffen. Beide kamen mit frischen Eindrücken der Saison der amerikanischen Universitätsmannschaften, die von August bis November lief: Von Verletzungen über Trainerwechsel bis zu Kapitänsamt und persönlichen Auszeichnungen war alles dabei. Bei flw24 erzählen die beiden von der abgelaufenen Saison und ihren Zukunftsplänen.

Den Werdegang unserer heimischen Kicker Julius und Constantin begleiten wir nun schon länger – über Julius haben wir schon <link stories interviews details archiv august artikel ex-eisbaer-wird-in-amerikanischem-wolfsrudel-aufgenommen>hier und <link stories interviews details archiv januar artikel grandpa-mischt-den-amerikanischen-fussball-auf>hier berichtet, über Conni <link aktuelles details archiv september artikel mein-ziel-ist-nach-wie-vor-es-nach-ganz-oben-zu-packen>hier und <link stories interviews details archiv november artikel es-laeuft-genau-so-wie-ich-es-mir-erhofft-habe>hier. Julius hat gerade seine dritte (und letzte) Saison in den USA absolviert, Conni hat seine zweite Saison hinter sich gebracht. Der sportliche Verlauf, sowohl mit der Mannschaft als auch für beide persönlich, war sehr unterschiedlich. Doch schauen wir am besten nacheinander auf die Saison der beiden Jungs.

Julius
Julius hat mit seinem Team der North Carolina State University (NCSU) eine überraschend erfolgreiche Saison hingelegt. „Vor der Saison haben wir einen neuen Trainer bekommen und uns hat eigentlich niemand etwas zugetraut – zumal unsere Conference, die Atlantic Coast Conference, als stärkste Conference des Landes gilt, sodass wir dort sehr starke Konkurrenz haben.“ Während der Saison spielt man teils gegen Teams aus der eigenen Conference und teils gegen Teams aus anderen Teilen des Landes – zu denen man schon mal per Flugzeug anreisen muss. Innerhalb der eigenen Conference schaffte das „Wolfpack“ (Wolfsrudel), wie das Team der NCSU genannt wird, eine Bilanz von drei Siegen, drei Niederlagen und zwei Unentschieden. Ausschlaggebend für die gute Jahresbilanz war jedoch das Abschneiden gegen Teams, die nicht der eigenen Conference angehörten, denn hier verlor Julius‘ Team in zehn Spielen nur drei Mal, bei fünf Siegen und zwei Unentschieden.


Grandpa durch und durch: Kapitän und Studien-Ass

Der Lohn: Zum ersten Mal seit 2009 gelang der NCSU die Qualifikation für das Landesturnier (das sogenannte NCAA Tournament). „Dort sind wir zwar in der ersten Runde gescheitert, trotzdem war die Saison für uns ein Riesenerfolg.“ Dass Julius seinen Teil dazu beitragen konnte, war dabei zu Beginn nicht absehbar: „Am Anfang der Saison habe ich mir einen Zeh gebrochen, bin damit aber glücklicherweise ‚nur‘ vier Wochen ausgefallen“, erzählt Julius. Wobei vier Wochen lang sein können, denn die Saison läuft nur von August bis November, sodass man meistens zwei Spiele in der Woche hat. Schlussendlich konnte Julius in 12 von 18 Spielen mitwirken und erzielte dabei vier Tore (hier könnt ihr seine Statistiken und die seines Teams anschauen).

 

<iframe width="560" frameborder="0" height="315" src="https://www.youtube.com/embed/bM8NurWiKzg?rel=0" allow="autoplay; encrypted-media"></iframe>

 

Genauso wichtig wie sein sportlicher Beitrag war Julius‘ Rolle neben dem Platz. Als älterer Spieler, der er mittlerweile ist, war er für die jüngeren Spieler eine wichtige Bezugsperson – und trug in der abgelaufenen Saison sogar die Kapitänsbinde.

Auch außerhalb des Platzes verliefen die Dinge erfreulich für den Oberweyerer, was die Auszeichnung verdeutlicht, die er für „außergewöhnliche schulische und sportliche Leistungen“ erhalten hat, indem er zum zweiten Mal in Folge in die Elf des Jahres seiner Division gewählt wurde. In seinem Business Administration-Studium hat er den bestmöglichen Schnitt erreicht – und bestätigt damit wieder seinen Spitznamen „Grandpa“, den ihm seine Mannschaftskameraden schon vor zwei Jahren verpasst haben wegen seiner disziplinierten und fürsorglichen Art.

„Im Sommer bin ich bereit, nach Deutschland zurückzukommen“

Wie geht es nun weiter? „Bis Sommer mache ich noch mein Bachelor-Studium fertig“ – und dann? „Dann bin ich bereit, nach Deutschland zurückzukommen.“ Konkrete Pläne hat der 24-Jährige noch nicht: „Entweder hänge ich ein Masterstudium dran oder ich sammle erst einmal etwas Berufserfahrung.“ Kicken will er auf jeden Fall auch weiterhin, „am ehesten irgendwo in der fünften oder sechsten Liga, sodass man nebenher noch arbeiten oder studieren kann.“ Also Augen und Ohren auf, ihr lokalen Vereine!

Die Entscheidung für die USA und gegen die Perspektive, in den Kader eines deutschen Profiteams zu rutschen, hat Julius bis heute nie bereut: „Die Entscheidung für das Stipendium war definitiv eine der besten Entscheidungen meines Lebens: Ich denke, ich habe mich charakterlich und sportlich weiterentwickelt, bin herumgekommen, habe eine Sprache gelernt, viele tolle Menschen getroffen – und natürlich einen Studienabschluss.“

Conni
Auch der Niederbrechener Conni bereut den Schritt in die USA keineswegs – obwohl er in der abgelaufenen Saison mit der Saint Louis University (SLU) einen herben Rückschlag einstecken musste: „Im September habe ich mir leider das Kreuzband gerissen, sodass ich den Großteil der Saison verpasst habe.“ In fünf von siebzehn Spielen konnte Conni mitwirken, bevor er sich die schwere Verletzung zugezogen hat – womit ihm leider die Möglichkeit genommen wurde, die starken Leistungen aus seiner ersten Saison zu bestätigen (hier geht’s zu den Statistiken des SLU-Teams). Die Billikens (Kobolde) schafften es mit einer Saisonbilanz von sieben Siegen, neun Niederlagen und einem Unentschieden nicht zum Landesturnier.

Neue fußballerische Impulse durch Trainerwechsel

„Die Saison war sicher nicht zufriedenstellend für uns. Gleich nach der Saison wurde dann auch bekanntgegeben, dass der Vertrag unseres Trainers nicht verlängert wird“, berichtet Conni, der sich vom Trainerwechsel (der neue Trainer wurde zwischenzeitlich bekanntgegeben) neue fußballerische Impulse erhofft. Bis Conni mit ihm auf dem Platz stehen wird, werden freilich noch einige Monate ins Land gehen. „Ich befinde mich in der Reha, während der ich medizinisch sehr gut versorgt werde – auch wenn es bei RB Leipzig natürlich noch mal eine andere Hausnummer war.“



Dementsprechend wird Conni die Vorbereitung auf die neue Saison zu großen Teilen verpassen – die übrigens genau geregelt ist: „In den USA ist genau geregelt, wann die Vorbereitung losgehen darf, wann man im Frühling wie lang mit dem Ball trainieren darf, wie viele Übungsstunden es mit dem Trainer geben darf und so weiter – echt verrückt“, erzählt Conni lachend.

„…was danach kommt, wird sich zeigen.“

Neben dem Platz kommt auch Conni sehr gut in seinem Studium „International Business“ zurecht. Deshalb überlegt er bereits, ob er in den USA noch seinen Master machen soll. Zwei der vier Jahre seines Stipendiums sind nun vorbei – „meinen Bachelor mache ich auf jeden Fall noch fertig in St. Louis und was danach kommt, wird sich zeigen.“

Es bleibt sicher spannend und wir bleiben natürlich für euch am Ball: Julius kommt zurück nach Deutschland, wo er Beruf und Fußball verbinden möchte, während Conni an seinem Comeback arbeitet und noch einige Zeit in den USA vor sich hat. Wir sagen Danke für das Interview und wünschen euch weiterhin alles Gute, Julius viel Erfolg auf den letzten Metern zum Bachelor und Conni gute Genesung!