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„Eingeschworen, gut gelaunt, mutig, selbstbewusst“

Marc Schilling, der neue Trainer des FC Dorndorf, im Interview

Der neue Trainer des FC Dorndorf Marc Schilling.

Die Verpflichtung Marc Schillings als Nachfolger von Friedel Müller auf dem Trainerstuhl in Dorndorf war eine der Überraschungen der letztjährigen Rückrunde. Im Gespräch mit der flw24-Redaktion verrät Marc, wie die Vorbereitung lief, warum er trotz des durchwachsenen Saisonstarts positiv gestimmt ist, was die Hauptunterschiede seines neuen Jobs zu der bisherigen Jugendarbeit sind und was er selbst für ein Spielertyp war.

Drei Spiele, zwei Punkte. So liest sich die Zwischenbilanz des FC Dorndorf und damit auch von Marc Schilling, dem neuen Trainer des Verbandsligisten. Aus der Ruhe bringen lässt sich der 45-jährige Hauptkommissar davon keineswegs: „Natürlich hätte ich gerne mehr Punkte eingeholt, Aufwand und Ertrag stimmen hier noch nicht. Wir hätten jedes Spiel auch gewinnen können, dann sehe der Tabellenplatz jetzt anders aus.“ In einigen Phasen der absolvierten Partien habe seine Mannschaft bereits dominiert, kompakt verteidigt und den Gegnern mit der eigenen Spielweise Probleme bereitet sowie sich einige Torchancen herausgespielt. „Gefehlt haben uns noch die Kaltschnäuzigkeit und die letzte Konsequenz beim Abschluss“, sieht der Inhaber der DFB-Elitetrainer-Lizenz, einen Hauptverbesserungspunkt im Torabschluss.

„Daran arbeiten wir in jeder Trainingseinheit“

Er ist sich aber sicher, dass in nächster Zeit mehr Punkte eingefahren werden, denn „meine Mannschaft hat verstanden, wie unser Weg aussieht und was jeder Einzelne dafür leisten muss. Ich sehe die stetige Weiterentwicklung und erkenne, wie die Jungs spielen und im Training hart arbeiten, das stimmt mich extrem positiv.“ Ein weiterer Grund für Marcs positive Grundeinstellung ist die Sommervorbereitung, in deren Verlauf die Neuzugänge reibungslos integriert worden seien und die Mannschaft den neuen Spielstil bereits phasenweise gut umgesetzt sowie keine konditionellen Schwächen gezeigt habe. Zwar konnte ich nicht an alle Inhalte, die ich mit meinen Jungs erarbeiten wollte, einen grünen Haken setzen, aber unterm Strich bin ich absolut zufrieden mit der Vorbereitung. Daran, dass die Mannschaft sich auch auf dem Platz findet und sich immer besser fußballerisch versteht, arbeiten wir in jeder Trainingseinheit.“

„Etwas zu verbessern gibt es immer“

Der FC Dorndorf, wie ihn sich der DFB-Stützpunkt-Trainer vorstellt, ist „ein eingeschworener Haufen, gut gelaunt, mutig, selbstbewusst und versucht, in jedem Spiel alles in die Waagschale zu werfen.“ Das sei bis dato schon erkennbar und wird laut Schilling von den Fans honoriert. Den Rückhalt von den Fans zu spüren, sei für die Mannschaft sehr wichtig, da es nur dann möglich sei, in jedem Spiel an die Grenzen zu gehen. „Die Mannschaft ist eine sehr junge Truppe - dass Fehler passieren ist normal, daraus lernt jeder Spieler und entwickelt sich weiter“, stellt der neue Coach die Entwicklung der Mannschaft in den Vordergrund. Dementsprechend mache er den Jungs auch bei Fehlern keinen Vorwurf, sondern er stehe für alles ein, da er die die Richtung und die Spielweise vorgebe. „Etwas zu verbessern gibt es immer. Daran arbeiten wir im Training. Meine jungen Wilden mit ihren Leitwölfen Manuel Groß und Christian Groß versuchen es bestmöglich umzusetzen“, zeigt sich Marc angetan von der Lernbereitschaft seiner jungen Truppe.

Was die Spielphilosophie angeht, will sich der dreifache Familienvater nicht auf Dreier- oder Viererkette festlegen lassen: „Beides hat seine Berechtigung und bietet viele unterschiedliche Möglichkeiten in Offensive und Defensive. Es handelt sich ja lediglich um einen Teil der Grundordnung auf dem Platz, um effizient die eigene Spielweise durchzusetzen oder mit Gegner- und Zeitdruck bestmöglich umgehen zu können. Die Qualität der Spieler und insbesondere die individuelle Ausführung der jeweiligen Position bestimmen bei mir die Grundordnung. Daher gibt es auch keinen Favoriten, sondern das entwickelt sich mit zunehmender Dauer. Wir trainieren beides, meine Mannschaft kennt die Nachteile sowie die Vorteile, jeder auf dem Platz erlernt seine Rolle. Aber das ist ebenfalls ein Prozess, der Zeit in Anspruch nimmt und nicht von heute auf morgen funktioniert.“

„Ich kann und muss die komplette Bandbreite des Fußballs bedienen“

Viel Zeit in Anspruch nimmt natürlich auch die individuelle Ausbildung eines Fußballspielers von klein auf. Hierin sieht er einen großen Unterschied zu seiner bisherigen Tätigkeit im Jugendbereich: „In der Talentförderung am DFB-Stützpunkt arbeiten wir sehr akribisch an der individuellen Ausbildung, Festigung und Perfektionierung der Inhalte. Dafür ist im Seniorenbereich nur bedingt Zeit – zwei bis drei Wochen mit nur einem Schwerpunkt wären undenkbar und aus zeitlichen Aspekten keineswegs zielführend.“ In der Jugend läge der Schwerpunkt auf Individual- und Gruppentaktik, während er bei seiner Mannschaft bewusst andere Schwerpunkte, insbesondere im mannschaftstaktischen Bereich, setzen könne. Bedingung hierfür: Die durchweg solide fußballerische Ausbildung seiner Spieler. Spaß macht ihm die neue Aufgabe mit den neuen Anforderungen an seine Trainingsarbeit in jedem Fall: „Ich kann und muss die komplette Bandbreite des Fußballs bedienen. Das ist eine tolle Herausforderung, die mir viel Spaß macht.“

Die komplette Bandbreite hat auch Marc selbst während seiner aktiven Fußballzeit abgedeckt, allerdings eher, was das Fußballfeld angeht. Angefangen hat er in jungen Jahren aufgrund seiner Größe und Physis als Stürmer, rückte im Laufe der Jahre, insbesondere Richtung Ende der aktiven Zeit, immer weiter nach hinten und spielte schließlich Innenverteidiger. „Als Stürmer war ich der klassische Stoßstürmer und Wandspieler, der gut den Ball abdecken und halten konnte, um die Mitspieler in Szene zu setzen.“ Beste Voraussetzungen also, da Marc sowohl in Sachen Toreschießen als auch in Sachen Toreverhinderung auf eigene Erfahrungen aufbauen kann. Mit dem einen oder anderen Tipp des ehemaligen Stürmers sollte die derzeitige Abschlussschwäche seiner Jungs doch zügig behoben werden können. Das flw24-Team wünscht dabei gutes Gelingen, eine erfolgreiche Saison und heißt Marc herzlich willkommen im Seniorenbereich unseres Fußballkreises!