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Selbstvertrauen ist die Siegermentalität Nummer 1

Ein Interview mit unserem neuen flw24-Kolumnisten Michael von Kunhardt

Michael von Kunhardt.

Tobias Schneider mit Michael von Kunhardt.

Heute möchten wir euch unseren zweiten Neuzugang für die Saison 2016/2017 vorstellen: Michael von Kunhardt, erfolgreicher Sportmental- und Businesscoach, wird im flw24-Team für neue Impulse sorgen. Als ehemaliger Hockeyspieler (unter anderem Deutscher Meister mit dem LHC und langjähriger Hockey-Bundesligaspieler für LHC und Frankfurt SC 1880 ) hat er einen eigenen Blick auf die Fußballwelt und wird uns in den Bereichen Selbstvertrauen, Motivation, Teamstärkung, Konzentration, Ziele und Visonen, Kommunikation u.v.m. interessante Einblicke gewähren. Er betreute bzw. betreut Profifussballer, Tennisprofis, Hockey-Bundesligateams, Hockey-Nationalteams, Motorsportler, Spitzen-Triathleten und viele weitere Spitzensportler zahlreicher Sportarten mental auf ihrem Weg nach ganz oben. Kurz vor dem Startschuss für Michaels erste Kolumne haben wir Michael zum Interview getroffen. 

flw24: Hallo Michael, herzlich willkommen im flw24-Team! Wir freuen uns sehr, dass du dabei bist. Worauf können sich unsere Leser in deinen Kolumnen freuen?

Michael von Kunhardt: Vielen Dank, ich bin auch schon sehr gespannt auf die Zusammenarbeit. In meinen Kolumnen möchte ich die mentalen Aspekte rund um den Sport, vor allem natürlich den Fußball, beleuchten: Selbstvertrauen, Konzentration, An- und Entspannung, Motivation, Umgang mit Rückschlägen sowie die Kommunikations- und Feedbackkultur innerhalb einer Mannschaft.

flw24: Das sind Themenbereiche, die im Trainingsbetrieb im Normalfall nicht abgedeckt werden und dementsprechend vielen Kickern fremd sein werden. Wie kann man sich die Arbeit im mentalen Bereich vorstellen?

„Vieles wird schon abgedeckt, nur nicht richtig bewusst“

Michael von Kunhardt: So fremd sind die Themen gar nicht. Denn viele dieser Bereiche werden ganz automatisch im wöchentlichen Training abgedeckt, nur nicht richtig bewusst. Wenn Spieler sich gegenseitig anfeuern nach einer gelungenen Aktion, dann betrifft das ja schon die Kommunikationskultur und fördert die Motivation. Oder wenn ein Trainer nach einer Niederlage sein Team noch einmal zusammenruft und man sich austauscht, dann ist das schon ein aktiver Umgang mit Rückschlägen – die man als Sportler natürlich immer wieder hat. Mir geht es darum, die Dinge bewusster zu gestalten und diese deutlich wirkungsvoller einzusetzen…

flw24: …mit dem Ziel, durch mentale Fitness die sportliche Fitness zu unterstützen?

„Wenn ich weiß, was ich kann, kann ich meine Stärken zielgerichteter einsetzen“

Michael von Kunhardt: Genau. Mentale Fitness garantiert zwar keinen Erfolg, macht ihn aber wahrscheinlicher. Vor allem geht es darum, ein angemessenes Selbstvertrauen zu finden. Wenn ich weiß, was ich kann, kann ich meine Stärken noch zielgerichteter einsetzen. Und wenn ich weiß, was ich nicht kann, kann ich gezielt an meinen Schwächen arbeiten.

flw24: Kannst du ein konkretes Beispiel beschreiben, woran du mit den Sportlern, die du betreust, arbeitest?

Michael von Kunhardt: Sehr intensiv eben u.a. am Thema Selbstvertrauen, denn das ist die Siegermentalität Nr. 1. Daher empfinde ich es als wenig förderlich, dass sich in unserer Kommunikationskultur eben nicht mit Stärkung, sondern vor allem mit negativer Beweisführung beschäftigt wird (ob im Sport oder Business), wenn man auf der anderen Seite Erfolg haben will. Natürlich ist es sehr bedeutsam, kritisch zu reflektieren und sich selbst / den Sportler mit seinen Entwicklungsfeldern deutlich zu konfrontieren. Und dazu ist es eben auch wichtig, den Sportler gleichzeitig unbedingt zu stärken. Und in einem Team gilt das untereinander erst recht. Hier liegt unglaublich viel Potenzial.

Bei der Juniorinnen-Hockeynationalmannschaft haben wir beispielsweise vor der EM 2014 intensiv dafür gesorgt, dass die Spielerinnen sich gegenseitig stärken. Die Spielerinnen haben zur Persönlichkeitsentwicklung zudem Vorträge gehalten und wir haben eine lösungs  - und entwicklungsorientierte und zugleich wertschätzende Feedbackkultur (Trennen von Person und Sache) installiert, die, sehr stark mit dazu beigetragen hat, dass unser Team bis ins Finale kam, was so vorher nicht unbedingt absehbar war. Einige dieser Spielerinnen waren jetzt in Rio wichtige Akteurinnen der Damen-Nationalmannschaft. Wenn das stärkende Element mehr Raum erhält, ist der Sportler auch empfänglicher für förderliche Kritik, da er einen zweiten stabilisierenden Pol hat. Unter dem Strich beschleunigt das immer die Entwicklung.

flw24: Du selbst kommst aus dem Hockeysport und hast fünfzehn Jahrein der Hockeybundesliga gespielt, in denen du mit dem Limburger Hockeyclub zweimal deutscher Meister wurdest. Von daher weißt du, wie Sportler ticken. Wie kam es, dass du dein Hobby zum Beruf gemacht hast bzw. die beiden Bereiche miteinander verbinden konntest?

Michael von Kunhardt: Das war ein langer Weg, dessen Ziel ich zu Beginn selbst noch nicht kannte. Nach Abitur und damals üblicher Wehrdienst-Zeit, dich ich als Hockeyspieler in der Sportkompanie in Köln zumindest interessensorientiert und leistungsfördernd verbringen konnte, habe ich zunächst etwas „Grundsolides“ gemacht, nämlich eine Ausbildung zum Bankkaufmann. Dann habe ich mein Diplom in Wirtschaftswissenschaften an der Goethe-Unviersiät in Frankfurt erworben, parallel Sport und Soziologie aus Interesse zusätzlich studiert und in der Frankfurter Börse auf dem Parkett als Student in einem Maklerbüro gearbeitet. Mich haben immer die Themen Business und Sport sehr interessiert – später kam dann noch das Feld Gesundheit dazu. Ich bekam immer gesagt, dass ich mich irgendwann mal für eins davon entscheiden müsse – das wollte ich aber nicht.

flw24: Also hast du versucht, die verschiedenen Gebiete miteinander zu kombinieren?

Michael von Kunhardt: Genau - und für eine noch bessere Grundlage habe ich weitere Fortbildungen gemacht: Gesundheitstrainer, Mentaltrainer, NLP (Neurolinguistische Programmierung, Anm. der Redaktion), Kinesiologie, professionelle Speaker-Ausbildung u.v.m.. Dabei habe ich gemerkt, dass es mir Spaß macht, die Leute in Bewegung zu bringen – sowohl körperlich als geistig. Das verbinde ich seit vielen Jahren auch mit dem Geschäftsleben und coache Führungskräfte sowie Mitarbeiter hinsichtlich Kommunikation, Wertschätzung, Feedback und Motivation. So schließt sich für mich der Kreis mit meinem Studium – und ich musste mich tatsächlich nicht für einen meiner Schwerpunkte entscheiden (lacht). Die Inhalte sind dabei im Grunde die gleichen wie im Sport, sodass man viele Parallelen ziehen kann zwischen dem Geschäftsleben und dem Sport. Und darüber spreche ich heute als Redner im In- und Ausland auf Kongressen, vor Verbänden und Firmen wie z.B. für Daimler-Benz. Und heute werde ich bei diesen Vorträgen sogar als „Der Business-Sportler“ angekündigt. So schließt sich für mich nun inhaltlich der Kreis und ich bin sehr froh und dankbar zu 100% meine Berufung mit ganz viel Freude leben zu dürfen.

flw24: Das klingt sehr interessant und wir sind schon gespannt auf deine Anregungen. Vielen Dank für das Gespräch. 

Zur Person Michael von Kunhardt:

Fußball-und Tennisprofis, Hockey-Bundesligateams, Nationalteams, Spitzen-Triathleten und ambitionierte Jungprofis in verschiedenen Sportarten hat Michael von Kunhardt zu Erfolgen wie Finalteilnahmen bei Weltranglistenturnieren, Europameistertiteln und Meisterschaften gecoacht. Er legt großen Wert auf seine persönliche permanente Weiterentwicklung und setzt sich immer wieder neue Ziele und Erfolgsmaßstäbe. Dies gilt für ihn beruflich, physisch als auch mental.

Er leitet erfolgreich die „Von-Kunhardt-Akademie“ als Experte für Spitzenleistungen im Business und Sport. Mit Olympiasiegern, Profisportler und Weltklassetrainern als externe Referenten bildet er mental Interessierte zum Sportmentalcoach aus und bietet Seminare wie „Präsentationstraining“ und „Business-Sportler“ an.

Die nächste Ausbildung zum Sportmentalcoach findet im Herbst diesen Jahres statt (Block 1: 23.09. - 25.09. und 11.11. - 13.09.). Weitere Informationen zu dieser Ausbildung finden Sie hier.

Zu seinen eigenen sportlichen Erfolge als Hockeyspieler zählen 2 Deutsche-Meister-Titel der Herren (1984 und 1985), 15 Jahre Bundesliga (1983 – 1998), Deutscher Meister Ü30 (2006) sowie Vizeweltmeister Ü45 (2012). Seine gesunde Lebensführung ermöglichte ihm auch nach acht Operationen aus Bundesligazeiten das Laufen von fünf Marathons.

In diesem Jahr gewann er den Award der Redneragenturen beim Deutschen Speaker-Slam für seinen Vortrag „Best-Zeit im Business – vom Spitzensport lernen und dabei eine gute Zeit haben“. 

 

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