Unser heutiger Experten-Tipper ist Florian Betz. Der 41-jährige, der mit seiner Familie in Hirschhausen wohnt, war als (Spieler-)Trainer unter anderem bei der SG Weinbachtal und dem FSV Braunfels tätig und erarbeitete sich dort den Ruf eines „Feuerwehrmanns“, als er mit beiden Teams noch sensationell in nahezu aussichtsloser Lage den Klassenerhalt schaffte. Im nachfolgenden Artikel erzählt uns Florian unter anderem von seiner Jugendzeit und dem Aufstieg mit dem FC Burgsolms in die damalige Landesliga.

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Von Weinbach nach Burgsolms – und jedes Jahr zum „Fohlen Cup“

Florian stammt ursprünglich aus Weinbach und startete dort als 6-jähriger beim TuS mit dem Fußballspielen. Als es in Weinbach irgendwann keine Mannschaft mehr für seinen Jahrgang gab, wechselte Florian zum FC Burgsolms. An die Zeit dort hat er heute noch viele positive Erinnerungen: „Es gab einige schöne Erlebnisse, zum Beispiel Turniere in Spanien oder jedes Jahr der Fohlen Cup, wo auch Bundesliga-Teams wie der 1.FC Köln dabei waren. Außerdem haben wir einige Meisterschaften gewonnen und auch neben dem Platz immer viele Ausflüge gemacht“, erzählt Florian. Er selbst trug seinen Teil zum Erfolg zumeist als Stürmer bei, was auch gleichzeitig seine Lieblingsposition war. In Erinnerung geblieben aus der Jugendzeit ist ihm auch sein damaliger B-Jugend Trainer Udo John, der später den Oberligisten FSV Braunfels trainierte und unter dem er vieles lernen durfte.

Fußball war aber zwischenzeitlich nicht die einzige sportliche Leidenschaft von Florian. Nebenbei spielte er auch noch Tischtennis und Tennis, aber „es kam der Zeitpunkt, als ich mich entscheiden musste, da Termine sich überschnitten hatten.“ Die Entscheidung fiel dann bekanntlich zugunsten des Fußballs aus. Bei all seinen sportlichen Aktivitäten konnte Florian sich auch immer der Unterstützung seiner Eltern sicher sein: „Meine Eltern habe mich gefördert, wo es nur ging. Dafür werde ich Ihnen für immer dankbar sein“, sagt er heute.

Erste Schritte bei den Senioren in Burgsolms und Aufstieg in die Landesliga

Während seiner letzten Jugend-Saison durften Florian und seine gleichaltrigen Mitspieler in der Rückrunde immer eine Einheit bei der 1. Mannschaft des FC Burgsolms mittrainieren, was den Übergang zu den Senioren erleichtert habe, da man sich direkt an das Tempo und die Zweikampfhärte gewöhnen konnte. Generell bezeichnet Florian die ersten Jahre bei den Senioren „definitiv als Lehrjahre. Jeder Einsatz in der damaligen Landesliga hat einem geholfen, sich zu entwickeln. Wenn es mal ein Startelfeinsatz war, hat man natürlich immer versucht, alles zu geben und die Entscheidung des Trainers zu rechtfertigen.“

Beim FC Burgsolms feierte Florian auch seinen größten Erfolg als Spieler, nämlich den Aufstieg von der Gruppenliga in die Landesliga unter dem Trainer Andreas Schuy. Zu einigen Mitspielern von damals hat er heute noch Kontakt und vor allem mit Coach Andy Schuy hat er auch nach seiner aktiven Laufbahn noch ein super Verhältnis. „Er war der Trainer, bei dem ich definitiv am meisten mitgenommen habe.“

Weitere Stationen & Erfolge als Spieler

In seiner aktiven Zeit spielte Florian, der mittlerweile auch im rechten Mittelfeld oder auf der 10 zuhause war, unter anderem noch beim TuS Bonbaden, TuS Laubuseschbach, der SG Weinbachtal oder der SG Kubach/Edelsberg. Mit der SG konnte er auch zwei Aufstiege feiern, wobei die Mannschaft beim ersten Aufstieg in der gesamten Saison sogar nur ein einziges Spiel verloren hatte. „Das war eine super Truppe und mit einigen Spielern spiele ich heute noch bei den AH in Oberlahn zusammen.“ Auch zu nennen ist natürlich der Aufstieg mit der SG Ahlbach/Oberweyer von der A-Liga in die KOL, wieder unter Trainer Andreas Schuy. „Im ersten Jahr hatten wir ein paar Anlaufschwierigkeiten, im zweiten Jahr passte dann alles. Es war eine super Mannschaft“, erzählt Florian.

Start der Trainer-Laufbahn und mehrfache Rettung vor dem Abstieg

Nachdem er seine aktive Laufbahn beendet hatte, stand für Florian fest, dass er auf jeden Fall Trainer werden möchte. „Ich habe selber immer viel für den Fußball getan und wollte dann auch irgendwann Verantwortung übernehmen.“ Mittlerweile hat er schon einige (Spieler-)Trainerstationen hinter sich, angefangen bei der SG Ahlbach/Oberweyer. Anschließend war er als Spielertrainer bei der SG Hangenmeilingen/Niederzeuzheim tätig, mit der ihm auch einmal der Aufstieg gelang. Dann übernahm Florian die SG Weinbachtal auf dem letzten Platz in der KOL und konnte mit seiner Truppe noch den Klassenerhalt feiern. „Der Nichtabstieg war fast eine Sensation, ebenso wie sich das danach weiterentwickelt hat bis zum Beinahe-Aufstieg in die Gruppenliga. Leider hatte uns damals Corona einen Strich durch die Rechnung gemacht. Es war eine ganz tolle Mannschaft und ein toller Verein, der leider aktuell eine schwere sportliche Zeit durchlebt.“

Ähnlich lief es auch als Trainer beim FSV Braunfels, den er als Drittletzter übernommen hatte und dann sensationell noch den Klassenerhalt schaffte. „Was die Mannschaft geleistet hat, war brutal gut“, erinnert er sich zurück. Eine weitere Station von Florian war noch die SG Hirschhausen/Bermbach. Aktuell trainiert Florian nach seiner Zeit beim FSV Braunfels keinen Verein und nimmt sich eine Auszeit. Wie es danach für ihn weitergeht, ist aktuell noch offen.

Einschätzung zur aktuellen Situation des (Amateur-)Fußballs

Da Florian schon so lange im Fußballgeschäft dabei ist, macht er sich natürlich auch Gedanken über die aktuelle Lage des Amateursports und die Zukunftsaussichten. Er ist der Meinung, dass der Fußball früher noch einen anderen Stellenwert für Jugendliche hatte, denn mittlerweile sei die Angebotspalette an Alternativen zu groß geworden. „Wenn man sieht, wie groß teilweise die Spielgemeinschaften sind, finde ich es Wahnsinn“, sagt Florian. Corona habe in dieser Thematik nicht gerade zur Besserung beigetragen. Gleichzeitig findet er, dass man die Politiker hier auch teilweise mal in Schutz nehmen müsse. „Ich glaube, sie wollten zu jederzeit nur das Beste für alle und natürlich kann man über die eine oder andere Regel streiten. Aber sich gegen Corona zu wehren, ist meiner Meinung nach auch der falsche Weg.“ Dass es aufgrund des Virus nochmal einen Saisonabbruch geben wird, glaubt Florian nicht. „Die Krankheit gibt es jetzt und man muss diese akzeptieren. Ich persönlich denke, dass man sie im jetzigen Stadium mit einer Grippe gleichsetzen kann. Was in der Zukunft noch passiert, kann man natürlich nicht wissen“, lautet seine Einschätzung. Damit es auch in Zukunft noch genügend Mannschaften und Teams gibt, sei es seiner Meinung nach sinnvoll, auf die Jugend zu setzen. „Ich persönlich glaube, dass der Verein, der in die Jugendarbeit investiert, im Seniorenbereich auch erfolgreich sein kann auf Dauer. Ein super Beispiel hierfür ist der FC Burgsolms und natürlich der TuS Dietkirchen.“

Wenn Florian nicht gerade auf dem Fußballplatz oder an der Seitenlinie steht, verbringt er als absoluter Familienmensch seine Zeit am liebsten mit Ehefrau Lisa und den beiden Kindern Louis (4) und Milena (1), denn die Familie steht bei ihm über allem. Zudem geht er gerne joggen und ist Fan vom FC Bayern München. Da verwundert es auch nicht, dass seine früheren Idole neben David Beckham der ehemalige Bayern-Stürmer Roy Makaay und Edeltechniker Mehmet Scholl waren.

Wir bedanken uns bei Florian Betz für die tollen Einblicke und wünschen Ihm und seiner kleinen Familie alles Liebe & Gute, vor allem aber Gesundheit, Glück und Freude.

Wenn Du 3 Wünsche hättest, welche wären das?

1. Gesundheit für meine Familie und mich
    
2. Viele Reisen mit der Familie
    
3. Eine gute Ausbildung für meine zwei Kinder
    

Nachfolgende Begegnungen wurden von Florian Betz und FLW24 getippt: