flw24 Experten-Tipp

Der flw24 Experten-Tipp mit Mareike Meurer

Mareike in der ersten Saison am Stephanshügel. Bei den Damen, aber auch noch für die B-Juniorinnen aktiv - Saison 2011/2012. (Foto: privat)

Seit 2011 mit dem VfR 07 Limburg verbunden - unsere heutige Experten-Tipperin Mareike Meurer. (Foto: VfR 07 Limburg)

Früh übt sich - Mareike bei den ersten Fußballschritten. (Foto: privat)

In jungen Jahren bereits mit der Regionalauswahl Wiesbaden beim Sichtungsturnier in Grünberg.(Foto: privat)

Auch beim VfR 07 Limburg häufig mal im Tor unterwegs. Hier im Spiel gegen Eintracht Frankfurt. (Foto: privat)

Die letzten Jahre B-Juniorinnenbei der MSG Selters /Erbach 2020/2011. (Foto: privat)

Nichts geht ohne das Team um einen herum. Siege werden nur zusammen erreicht. Kreispokalsieg und Meisterschaft 2018 mit dem VfR 07 Limburg. (Foto: privat)

Taktgeber im Mittelfeld. (Foto: VfR 07 Limburg)

Unsere heutige Experten-Tipperin ist Mareike Meurer vom VFR 07 Limburg. Die 28-jährige Erzieherin spielte bis zur C-Jugend bei den Jungs des SV Erbach und wechselte anschließend zum VFR 07 Limburg. Seit 2011 hat sie mit den Frauen des VFR so manches Tief, aber mit zwei Aufstiegen auch einige Höhen erlebt und sprang zwischenzeitlich sogar mal als Spielertrainerin ein. Was die weiteren Highlights ihrer Laufbahn waren und warum sie ihren Vater einmal bei einem Spiel hinter die Bande stellen musste, erfahrt ihr im nachfolgenden Bericht.

Wir wünschen Euch viel Spaß beim Lesen!

 

Die Anfänge beim SV Erbach – als einziges Mädchen unter Jungs

Bereits mit 5 Jahren startete Mareike bei den Minikickern des SV Erbach ihre fußballerische Laufbahn und war – wie es vielen Mädchen damals noch so ging – das einzige Mädchen in der Mannschaft. Zudem füllte sie von Beginn an auch noch eine besondere Position in ihrer Mannschaft aus und stand als Torfrau zwischen den Pfosten. Mit den Jungs in der Mannschaft gab es dabei aber nie Schwierigkeiten: „Mein Vorteil war, dass ich all die Jahre (von den Minikickern bis zur C-Jugend) mit denselben Jungs zusammengespielt habe und sie mich immer als sicheren Rückhalt und Teil des Teams gesehen haben. Wenn Gegner den Spruch brachten ‚Schau mal, ein Mädchen im Tor‘ wussten „meine Jungs“ schon, dass die Gegner während des Spiels ihre Einstellung schnell ändern würden. Torwart war zu dem Zeitpunkt meine Position und ich wollte nie etwas anderes probieren, weil ich auch in dem, was ich tat, gut war und Ahnung davon hatte“, erzählt Mareike. Irgendwann war aber das Interesse, auch mal im Feld zu spielen, größer, sodass Mareike die Chance nutzte und in die Verteidigung rückte, als ein zweiter Torwart ins Team kam. Der Positionswechsel sollte sich bereits im ersten Spiel auszahlen: „Vor dem Spiel sagte mein damaliger Trainer Stephan Gerlach zu mir, dass ich heute das entscheidende Tor schießen würde. So kam es dann auch, wodurch wir das Spiel gewonnen haben.“ In ihren letzten beiden Saisons bei den Jungs agierte sie also als Feldspielerin und wurde im letzten C-Jugend-Jahr mit ihrer Mannschaft auch Meister.

Parallel dazu spielte sie in den letzten beiden Saisons in Erbach von 2009 bis 2011 auch für die neugegründete Mädchen-Mannschaft, mit der sie im ersten Jahr auch Meister wurde. Zum Abschluss ihrer Zeit in Erbach folgte dann noch ein ganz besonderes Highlight: „Nach zwei erfolgreichen Jahren, einem Meistertitel auf Kreisebene und dem Jahr darauf die Vizemeisterschaft in der Gruppenliga, folgte zum Abschluss ein internationales Turnier in Schweden – der Gothia Cup. Dort spielten wir gegen Mannschaften aus den USA, Schweden und Deutschland. Wir Mädels erlebten mit unseren vier Trainer/innen eine abwechslungsreiche Woche mit viel Spaß und Sport“, berichtet Mareike von dem damaligen Event.

Neben Fußball hatte sie in ihrer Jugend aber auch andere Hobbies. „Ich habe früher noch Tischtennis gespielt und Rope Skipping gemacht. Da sich aber die Wettkämpfe bei letzterem immer mit den Fußballspielen am Wochenende kreuzten, musste irgendwann die Entscheidung für eine Sportart fallen. Das war dann ganz klar der Fußball.“ Neben dem Vereinstraining im Fußball spielte Mareike früher auch noch in de Regional- und Hessenauswahl, wo sie unter anderem mit der aus Niederbrechen stammenden späteren U20-Weltmeistern und Zweitliga-Spielerin Kathrin Schermuly zusammenspielte. Das Auswahltraining bedeutete einen hohen zusätzlichen Aufwand. „Zu dieser Zeit habe ich gemerkt, wie viel Zeit es in Anspruch nimmt, höherklassig zu spielen. Deshalb habe ich nie an den Profifußball gedacht, sondern an meine schulische Laufbahn“, sagt Mareike. Unterstützung erhielt sie dabei stets von ihrer Familie: „Meine Eltern haben mich in allem unterstützet. Sie haben mich zu den ganzen Auswahltrainings gefahren (die nicht gerade in der Nähe stattfanden) und waren eigentlich immer dabei.“ Eine Situation mit ihrem Vater sei ihr besonders in Erinnerung geblieben: „Er war nicht ganz der Meinung des Schiedsrichter. Daraufhin rief der Schiedsrichter mich als Kapitän zu sich und meinte, ich solle diesem Mann sagen, er pfeift wie er es für richtig hält. Also durfte die Tochter ihren Vater hinter die Bande stellen“, erzählt Mareike mit einem Lachen. Auch ihre Mutter ist fußballbegeistert und war und ist bis heute bei jedem Spiel dabei. Sie ist der treueste Fan, den die Damenmannschaft des VfR 07 Limburg hat.

 

Wechsel zum VFR 07 Limburg – Erfolge & Meisterschaften mit den B-Juniorinnen & Frauen + ein besonderes Erlebnis

Denn nach ihrer Zeit in Erbach wechselte Mareike im Sommer 2011 nach Limburg zum VFR 07. Der Grund für den Wechsel waren einerseits Mareikes Ambitionen, höher zu spielen und andererseits neue Herausforderungen und Eindrücke zu sammeln. Da sie zu dem Zeitpunkt erst 16 Jahre alt war, durfte sie in der Saison 2011/2012 neben der Frauenmannschaft auch noch bei den B-Mädels mitspielen. Die Saison verlief dann auch gleich äußerst erfolgreich: „Wir holten nicht nur den Kreispokal, sondern auch den Regionalpokal und schafften es im Hessenpokal bis ins Finale, wo wir uns nur gegen den damaligen Bundesligisten 1.FFC Frankfurt mit 0:5 geschlagen geben mussten. Wir ließen allerdings in den Pokalspielen Mannschaften hinter uns, die zwei Ligen über uns gespielt hatten (z.B. Hessen Kassel). Außerdem wurden wir Meister und holten in der Halle den Kreis- und Regionalpokal“, blickt Mareike auf die damaligen Erfolge zurück. An ein Ereignis kann sich Mareike auch noch sehr gut erinnern und blickt darauf voller Stolz zurück: „Bei der Heim-WM der Frauen 2011 war ich als Ballmädchen dabei. Die Sache kam über die Regionalauswahl zustande, in der ich damals spielte und wir für dieses besondere Ereignis angefragt wurden. Hier konnte ich den Stars super nah sein und stand am Spielfeldrand. Außerdem konnte man so auch mal einen Blick hinter die Kulissen bekommen . . . hier traf man auf Stars wie Marta oder auch Bibiana Steinhaus - einfach ein unbeschreiblicher Moment", so Mareike freudestrahlend.

Parallel dazu spielte sie auch in der Frauenmannschaft der 07er. Klassenmäßig und von der Spielart her sei der Wechsel ein Riesen-Schritt gewesen, denn die Umstellung „von der B-Mädchen Gruppenliga zu der Damenmannschaft, die in der Hessenliga zu dieser Zeit eine feste Größe und ein eingespieltes Team war“, war ein großer Schritt. „Das Training, die Sportanlage, das Team, der Trainer, die Entfernung... alles war super neu. Allerdings hat mir bei diesem Schritt geholfen, dass wir mit sechs Mädels von Erbach nach Limburg gewechselt waren und ich somit nicht allein war. Aber wir wurden auch von der Damenmannschaft super aufgenommen und wurden direkt als Teammitglieder integriert, sodass es nicht schwer war, sich im Team direkt wohlzufühlen“, sagt Mareike. Die nächsten Jahre mit der Frauenmannschaft waren dann ein Auf und Ab. Die 1. Mannschaft wurde aus der Hessenliga abgemeldet und trat daraufhin in der Gruppenliga an. Durch eine tolle Leistung und Einheit als Team stieg man dann schnellstmöglich in die Verbandsliga auf. Das Team damals bestand aus erfahrenen Spielerinnen und dem jungen Nachwuchs. „Man konnte gegenseitig voneinander lernen. Außerdem hatten wir auf den ganzen Abschlussfahrten nach den Saisons immer viel Spaß zusammen.“ 2018 gelang Mareike mit dem VFR erneut die Meisterschaft in der Gruppenliga und der damit verbundene Aufstieg in die Verbandsliga. „Wir machten unter der Woche die Meisterschaft klar. Danach wurde bei jedem darauffolgenden Spiel ausgiebig gefeiert und eine richtige Meisterfeier gab es natürlich auch noch. Einfach feiern zu können und sich dafür belohnt zu haben, dass man ein tolles Team war, das klasse Leistungen gebracht hatte, tat einfach gut“, erinnert sich Mareike noch heute gerne an diese Saison zurück.

 

Spielertrainerin bei den Frauen, heute Coach der B-Juniorinnen

In der Saison 2019/2020 traten die Limburgerinnen eine Saison lang als 7er-Mannschaft an. Die Trainerposition war vakant, weshalb Mareike eine Saison lang als Spielertrainerin einsprang. Für sie bedeutete diese Spielzeit eine große persönliche Weiterentwicklung, da sie nun für Training, Aufstellung, Wechsel während des Spiels, Teamzusammenhalt und alles Weitere zuständig war. Dies habe ihr vor allem viel für alle Themen außerhalb des Platzes und Verständnis für den Trainerjob gebracht. Zudem kam sie selbst aus einer langen Verletzungspause zurück (über ein Jahr kein Fußball aufgrund eines Knorpelschadens im Knie) und konnte sich als Torfrau die Grundfitness wieder zurückholen. „Das war für mich mein größter persönlicher Erfolg, da ich nicht wusste, ob ich weiter Fußball spielen konnte. Seitdem stehe ich wieder als Feldspielerin schmerzfrei auf dem Platz.“ Aktuell spielte Mareike noch immer bei den Frauen des VFR. Die Mannschaft ist in der Kreisoberliga beheimatet und belegt dort aktuell den 4. Tabellenplatz. Wie in den Jahren zuvor, führt Mareike ihr Team immer noch als Kapitänin auf den Platz und ist als 6er der Kopf der Mannschaft und definitiv die rechte Hand des Trainers. Der Trainer ist Oliver Roos, der Mareike schon 2011 bei den B-Juniorinnen trainierte. Auch knapp 12 Jahre später haben sich die Wege der beiden noch immer nicht getrennt. „Oli hat einen sehr großen Anteil daran, dass ich erstens zu 07 kam und zweitens immer noch bei 07 bin. Wir sind zusammen durch so viele Tiefen gegangen und sind zusammen zusätzlich mit einer weiteren Spielerin (Manuela Weil) im Team die einzigen Personen in der Damenabteilung, die, seitdem ich da bin, zusammen alles durchziehen. Selbst als es darum ging, dass ich eine Saison als Spielertrainerin einspringen sollte, wusste ich, dass ich immer auf diese zwei zählen konnte und immer zählen kann.“

Seit dieser Saison trainiert Mareike mit einem Trainerkollegen zusätzlich noch die B-Mädchenmannschaft des VfR 07 Limburg. „Es macht Spaß, bei den Mädels den Grundstein zu legen, sodass der Sprung zur Damenmannschaft später nicht mehr so groß ist. Sie lernen durch mich auch schon Spielerinnen der Damen kennen. Für mich ist es schön zu sehen, wie die Mädels sich entwickeln und wie ich ihnen Dinge beibringen kann“, sagt Mareike über ihre Aufgabe als Trainerin.

 

Einschätzung zur Entwicklung des Frauenfußballs

Da Mareike schon lange dabei ist und den Frauenfußball aus verschiedenen Ligen und Perspektiven kennt, kann sie auch zu den Entwicklungen der vergangenen Jahre eine Einschätzung geben. Vom Hype der Frauen-WM 2011 in Deutschland war schon nach kurzer Zeit nicht mehr viel zu spüren und der nachhaltige Effekt blieb aus, allerdings hat der Frauenfußball vor allem durch die Leistungen der Nationalmannschaft im Jahr 2022 viel Anerkennung und Zuspruch bekommen. „Bestimmte Spielerinnen tragen durch ihr Auftreten dazu bei, dass nun nicht nur männliche Fußballer Vorbilder bei den Jugendlichen sind, sondern auch Fußballerinnen.“ Im Amateurbereich, speziell im Kreis Limburg-Weilburg, sieht es aktuell allerdings nicht ganz so rosig aus: „Es gibt im Mädchen- bzw. Frauenfußball immer weniger Mannschaften. Die Mannschaften müssen immer weitere Fahrten auf sich nehmen, um überhaupt Saisonspiele zu haben. In der Kreisliga wurden nun die Regionen Limburg-Weilburg und Wiesbaden zusammengelegt, damit Mannschaften nicht nur 6 Hin- und Rückspiele haben, sondern 13. Dabei gibt es Vor- und Nachteile. Klar ist es schön, dass man als Mannschaft mehr Spiele und somit keine 4-monatige Winterpause (wie in der Saison 2021/22) hat, allerdings müssen auch weitere Strecken auf sich genommen werden und es ist zeitintensiver“, findet Mareike nachdenkliche Worte.

 

Wir bedanken uns ganz herzlich bei der sehr sympathischen Mareike Meurer für die tollen Einblicke in hre lange Fußballkarriere und wünschen ihr weiterhin viel Spaß und auch den nötigen Erfolg mit ihrem VfR 07 Limburg. Bleib so wie Du bist !!!

 

 

Wenn Du 3 Wünsche hättest, welche wären das?

 

  1. Dass kein Mensch auf der Welt mehr hungern muss und ein Dach über dem Kopf hat
     
  2. Dass meine Familie und meine Freunde bei vollster Gesundheit bleiben und sich ihre Träume/Wünsche im Leben erfüllen und sie ihre gesetzten Ziele mit voller Zufriedenheit erreichen
     
  3. Dass ich so lange wie möglich auf dem Spielfeld stehen und ein Teil eines tollen Teams bleiben kann + gesund bleibe.

     

 

Nachfolgende Begegnungen wurden von Mareike Meurer und FLW24 getippt:

             
  Heimmannschaft   Auswärtsmannschaft   Experten-Tipper FLW24
             
Hessenliga SV RW Hadamar   FC Bayern Alzenau   1:1 2:1
             
Verbandsliga RSV Weyer   VfB 1905 Marburg   2:1 2:2
             
Gruppenliga VfR 07 Limburg   FC Eddersheim II   3:2 2:2
             
Kreisoberliga SV Mengerskirchen   RSV Würges   3:1 2:0
             
Kreisliga A SG Merenberg   SV Erbach   1:1 2:1
             
Kreisliga B I SG Oberlahn   TuS Löhnberg   1:3 2:3
             
Kreisliga B II SG Kirberg/Ohren II   SG Heringen/Mensfelden II   1:2 3:3
             
Kreisliga C I SG Merenberg II   SV Erbach II   3:1 3:1
             
Kreisliga C II Werschauer SV   TuS Dietkirchen III   1:2 2:3
             
Kreisliga B/C Reserve FCA Niederbrechen III   FC Zaza Weilburg II   3:1 4:1
             
3. Liga (SV Wehen Wiesbaden) SV Wehen Wiesbaden   FC Ingolstadt   3:1 2:1
             
2. Liga (Darmstadt 98) 1. FC Heidenheim   SV Darmstadt 98   1:1 2:2
             
Spiel meines Lieblingsteams VfR Stuttgart   FC Bayern München   1:3 0:3
             
Gruppenliga (Frauen) RSV Würges   DJK Schwarz-Weiß Wiesbaden   2:0 3:1
             
Kreisoberliga (Frauen) SG Merenberg/Obertiefenbach   1. FFC Runkel II   2:0 2:1