Der letzte Experten-Tipp für dieses Jahr kommt von Lars Schallert aus Eschhofen. Der 34-jährige kickte in der Jugend zwei Jahre lang beim SV Wehen-Wiesbaden und war anschließend unter anderem beim RSV Weyer, SC Dombach und der SG Selters aktiv. Neben seiner aktiven Laufbahn sammelte er auch bereits erste Erfahrungen als (Spieler-)Trainer und ist aktuell als Schiedsrichter auf den Sportplätzen im Kreis unterwegs.

Wir wünschen Euch wie immer viel Spaß beim Lesen!

Von Duisburg über Eschhofen zum SV Wehen-Wiesbaden

Für Lars ging es mit dem Fußball bereits als 5-jähriger bei Tura 88 Duisburg los. 1996 zog die Familie dann in den Kreis Limburg-Weilburg, genauer gesagt nach Eschhofen, wo Lars bis zur B-Jugend fast die komplette Juniorenzeit verbrachte. Doch Lars hatte auch noch andere sportliche Talente und spielte in seiner Jugend auch regelmäßig Tischtennis und betrieb Leichtathletik. Das größte Hobby blieb allerdings immer der Fußball, wo er in der Juniorenzeit meistens im offensiven Mittelfeld zum Einsatz kam und mit seinem Drang zum Tor auf sich aufmerksam machen konnte. 2005 nahm er an einem Sichtungstraining bei Wehen-Taunusstein teil und überzeugte die Verantwortlichen, sodass er ab der A-Jugend im Nachwuchs des Wiesbadener Vorort-Klubs kickte. Da Lars wie viele andere Jungs auch insgeheim den Wunsch hegte, später mal Profifußballer zu werden, musste er damals nicht lange überlegen und wagte den Schritt. Im Nachhinein betrachtet war es für Lars eine tolle Erfahrung gewesen: „Die Art und Weise, wie trainiert wurde, wie sich auf Spiele vorbereitet wurde, die Analysen, das Trainingslager – alles war top. Außerdem hat dort viel Disziplin geherrscht und der Drang, sich in jedem Training oder Spiel anbieten zu müssen über Leistung, war auch sehr ausgeprägt. Dann hat man viele Spiele gegen andere bekannte Jugendmannschaften gemacht, ob es Eintracht Frankfurt war, Darmstadt 98, Kickers Offenbach oder Mainz 05.“ In Wehen wurde er damals von Christian Hock trainiert, der später auch die Profis des SV Wehen Wiesbaden in die 2. Bundesliga führte und unter anderem Coach beim Zweitligisten Rot-Weiß Ahlen war. Im letzten A-Jugend Jahr brach sich Lars allerdings das Schlüsselbein und fiel für die gesamte Rückrunde aus, womit der Traum vom Profifußball schnell wieder vorbei war. Dennoch war es „eine Erfahrung, die ich nicht missen möchte und an die ich mich gerne zurückerinnere“, sagt der 34-jährige heute. Möglich gemacht haben diese Erfahrung auch seine Eltern, die Lars immer unterstützt haben: „Meine Eltern habe immer hinter mir gestanden. Mein Vater war auch mein Trainer und größter Kritiker, aber zu ihm konnte ich immer kommen wie zu meiner Mutter auch. Sie haben mich im Fußball zu 100% unterstützt und waren auch immer bei den Spielen dabei.“

Verschiedene Stationen im Seniorenbereich und einige denkwürdige Relegationsspiele

Nach der Zeit in Wehen kehrte Lars zunächst zu seinem Heimatverein VFL Eschhofen zurück und sammelte dort seine ersten Erfahrungen im Senioren-Bereich. Im Großen und Ganzen fiel ihm der Schritt zu den Senioren relativ leicht und als Stürmer machte er auch immer seine Tore. Anschließend kickte er ab 2007 beim RSV Weyer und von 2011 bis 2013 beim SC Dombach, wo er auch ca. 4 Jahre lang die dortige Frauenmannschaft trainierte. Danach folgte der Wechsel zur SG Selters. Mittlerweile agierte Lars nicht mehr in der Offensive, sondern spielte hauptsächlich auf der 6er Position im defensiven Mittelfeld, wo er sich auch am wohlsten fühlte, doch auch in der Innenverteidigung oder als klassischer Libero wurde er teilweise eingesetzt. Besonders in Erinnerung geblieben sind ihm aus seiner aktiven Zeit vor allem Relegationsspiele mit dem SC Dombach und der SG Selters. Mit Dombach schaffte er in der Relegation gegen die TUS Drommershausen den Aufstieg, selbiges gelang ihm auch mit der zweiten Mannschaft der SG Selters. Nach einer deutlichen Hinspiel-Pleite gegen den SV Wolfenhausen drehte die SG in einem spektakulären Rückspiel den Spieß noch um, woran Lars mit einem sensationellen Freistoßtor aus knapp 30 Metern seinen Anteil hatte: „Das sind natürlich Momente, auf die man gerne zurückschaut.“

Erste Erfahrungen als (Spieler-)Trainer

Nach der Zeit bei der SG Selters folgte für Lars dann die erste Station als Spielertrainer. Ab Sommer 2017 füllte er dieses Amt bei der SG Hangenmeilingen/Niederzeuzheim aus. „Den Gedanken, Spielertrainer zu werden und eine eigene Mannschaft zu trainieren, hatte ich schon öfter mal. Ich wollte gerne meine Ideen, die ich vor allem aus der Jugendzeit bekommen habe, weitergeben.“ Die erste Trainerstation bei der SG Hangenmeiligen/Niederzeuzheim hielt allerdings nur ungefähr ein halbes Jahr, bevor Lars als Spieler zur TSG Oberbrechen wechselte. Ab 2020 trainierte er dann für ein Jahr die Reserve der JSG Aarbergen. Aktuell ist Lars nicht als Trainer aktiv, steht aber dennoch jeden Sonntag auf dem Platz, und zwar als Schiedsrichter. Er pfeift vor allem Spiele in der B- und C-Liga und hat momentan viel Freude an dieser Tätigkeit.

Aktuelle Situation im Amateurfußball und Einblicke ins Privatleben

Bezüglich Corona kann Lars sich nicht vorstellen, dass es nochmal zum einem Saisonabbruch kommen wird: „Corona wird uns immer begleiten, aber ich denke und hoffe, dass wir alle gelernt haben, damit umzugehen, von daher wäre ein Saison-Abbruch nicht sinnvoll.“ Die Auswirkungen der Pandemie seien aber immer noch spürbar im Amateurfußball. „Man sieht ja auch im Amateurbereich und in den Jugendmannschaften, dass für viele Kinder, auch bedingt durch die Corona-Pandemie, der Fußball nicht mehr an erster Stelle steht. Daher müssen wir schauen, dass wir wieder mehr für die Jugend machen, weil diese der Unterbau ist und wenn der eines Tages nicht mehr vorhanden ist, wird es sehr schwierig sein für viele Vereine, weiterhin Mannschaften zu stellen“, findet Lars.

Wenn Lars nicht seinem Hobby als Schiedsrichter nachgeht, verbringt der Eintracht-Fan seine freie Zeit gerne mit der Familie. Sein ganzer Stolz sind seine 3 Kinder: „Ich probiere, wenn ich nicht arbeiten oder sonntags auf Sportplätzen als Schiedsrichter unterwegs bin, viel mit den Kindern und meiner Frau zu unternehmen oder sich einfach Zeit für die Kinder zu nehmen, um mit ihnen zu spielen.“

Wir bedanken uns bei Lars für die tollen Einblicke in seine bisherige Laufbahn und wünschen ihm sportlich und privat alles Gute und weiterhin eine schöne Zeit und tolle Erlebnisse mit seiner Familie.

Wenn Du 3 Wünsche hättest, welche wären das?

1. Gesundheit für die Familie und Freunde
    
2. Frieden
    
3. Dass Eintracht Frankfurt Deutscher Meister wird
   
    

Nachfolgende Begegnungen wurden von Lars Schallert und FLW24 getippt: