flw24 Experten-Tipp

Der flw24 Experten-Tipp mit Manuela Weil

Unsere heutige "Experten-Tipperin" ist Manuela Weil aus Eschhofen. (Foto: privat)

Manuela (stehend, 2. v. links) bei der "Mini-WM" in Boppard. (Foto: privat)

Bezirkspokalsieger mit der MSG Limburg/Dehrn. (Foto: privat)

Hessenmeisterschaft 2010 mit dem VfR 07 Limburg. (Foto: privat)

Pokalsieger 2010/11 - VfR 07 Limburg. (Foto: Gotthardt)

Gruppenligameister in der Saison 2012/13 mit dem VfR 07 Limburg. (Foto: privat)

Meisterschaft 2017/18 - VfR 07 Limburg. (Foto: privat)

So kennt man Manuela Weil beim VfR 07 Limburg - mit viel Einsatz bei der Sache. (Foto: Carsten Dorth - Sportfotografie)

Unsere heutige Experten-Tipperin ist Manuela Weil aus Eschhofen. Die 33-jährige spielt schon seit der Jugend beim VfR 07 Limburg und wurde mit ihrem Team unter anderem schon Hessenliga-Meister und stand mehrmals im Finale des Hessenpokals. Auch abseits des Platzes steht für die Bildungsmanagerin in der Abteilung Trainer- und Expertenentwicklung des DFB der Fußball im Fokus.

Viel Spaß beim Lesen des spannenden Artikels!

 

Jugendzeit beim VfR 07 Limburg

Die fußballerische Laufbahn von Manuela begann vergleichsweise spät: Mit 13 Jahren trat sie dem VfR 07 Limburg bei und – so viel sei vorweggenommen – hält ihrem Verein bis heute die Treue. Bevor es vereinsmäßig losging, kickte die 33-jährige im heimischen Garten oder Hof und lieferte sich in der Kindheit einige packende 1-gegen-1-Duelle mit ihrem Bruder oder 2-gegen-2-Duelle mit Cousins und Freunden. Auch der regelmäßige Besuch auf dem ehemaligen Bolzplatz in Eschhofen durfte natürlich nicht fehlen. Die Bolzplatz- und Garten-Erfahrungen haben offensichtlich geholfen, denn schon in der Jugendzeit konnte Manuela mit ihrem Team einige Erfolge feiern. Besonders gerne erinnert sie sich an ihre letzte Saison mit den B-Juniorinnen zurück. Damals spielten die Mädels ihre erste Saison auf Großfeld, nachdem sie zuvor jahrelang mit einer 7er-Mannschaft auf dem Kleinfeld kickten. Die Limburger traten damals in einer Spielgemeinschaft mit den Mädels des TuS Dehrn an und waren in dieser Saison nicht zu schlagen: „Wir gewannen meines Wissens alle Spiele größtenteils hoch und zweistellig. Der höchste Sieg war ein 34:0. Wir hatten riesigen Spaß und waren eine super Truppe“, sagt Manuela noch heute. Fast immer mit dabei war auch ihr Vater, der als Zuschauer am Spielfeldrand stand. Generell haben Manuelas Eltern sie immer überall unterstützt und auch zahlreiche Fahrdienste für ihre Hobbys übernommen, denn neben dem Fußball war sie früher auch noch beim TV Eschhofen in der Leichtathletik und in verschiedenen Turnstunden aktiv. Auch heute noch ist sie generell sehr sportbegeistert und interessiert sich für alle möglichen Sportarten. In ihrer Freizeit ist Manuela gerne auf dem Rad unterwegs oder im Winter auf den „Brettern, die die Welt bedeuten“. Außerdem geht sie gerne wandern und verbringt die Zeit mit Familie und Freunden.

Auf dem 11er-Feld waren die Limburger Juniorinnen zu dieser Zeit das Maß aller Dinge, zuvor auf dem Kleinfeld hat Manuela vor allem die Wiesbadener Vereine Schierstein 08 und Germania als schwierige Gegner in Erinnerung. Auch im Kreis gab es damals knappe Duelle mit dem SV Thalheim oder auch dem TuS Dehrn. Dass die Jugendjahre so erfolgreich verliefen, lag unter anderem auch an den tollen Mitspielerinnen von Manuela. „Ich hatte bzw. habe das Glück, mit zahlreichen guten Fußballerinnen aus unserem Fußballkreis zusammen gespielt zu haben bzw. zu spielen. Davon welche rauszupicken, würde den anderen nicht gerecht werden. Wenn es aber nach der höchsten Spielklasse oder dem größten Erfolg geht, dann waren es in der Jugendzeit Anne-Kathrin Kremer, die dann auch später beim 1.FFC Frankfurt gespielt hat oder Kathrin Schermuly, die U20-Weltmeisterin wurde.“

 

„Mini-WM“ und live vor Ort im Maracana

Ein weiteres Highlight der Juniorinnen-Zeit war die Teilnahme an einer Mini-WM in Boppard zum Abschluss der Saison 2005/2006. Jeder Mannschaft wurde vorher ein Team zugelost, welches auch an der WM 2006 teilnahm. „Wir waren das Team Togo und konnten in den Originaltrikots von Togo bei der Mini-WM diese am Ende sehr erfolgreich mit Platz 2 abschließen. Damals war nur Argentinien im Finale stärker. Vermutlich der größte Erfolg von Togo jemals bei einer WM ;-)“, scherzt Manuela. Apropos WM: 2014 erlebte Manuela live vor Ort im legendären Maracana-Stadion in Rio de Janeiro den WM-Triumph der deutschen Mannschaft, wo Argentinien bekanntermaßen im Finale nicht die stärkere Mannschaft war.

 

Abwehr, Mittelfeld, Sturm - Manuela als klassisches „Allroundtalent“

Positionstechnisch war Manuela immer flexibel und ist eine typische „Allrounderin“. In der Jugend spielte sie meist als linke Verteidigerin, im Laufe der Zeit ging es dann auch mal eine Position weiter nach vorne ins linke Mittelfeld. Auch im Sturm und auf der „Sechs“, was eine ihrer Lieblingspositionen ist, war sie zwischendurch mal zuhause. „Tatsächlich hat‘s sogar in der Jugend einmal für eine Halbzeit im Tor gereicht. Wer mich kennt, weiß, dass dies eine sehr ungewöhnliche Position für mich ist und es sowas nicht so häufig gibt.“ Ähnlich wie sie selbst, agierten auch ihre Idole auf unterschiedlichen Positionen. Anfang der 2000er, in Manuelas Jugendzeit, waren Giovane Elber und Hasan Salihamidzcic wegen ihres unermüdlichen Einsatzes ihre Vorbilder. Später waren es dann Bastian Schweinsteiger und David Alaba. Generell mag Manuela vor allem solche Spieler, die lange ihren Vereinen treu waren und nicht jede Saison gewechselt haben.

 

Große Erfolge mit den Frauen des VfR 07 Limburg

Nach der Jugendzeit folgte für Manuela dann der Wechsel zu den Frauenmannschaften des VfR 07. Von der Spielweise und der Spielgeschwindigkeit war es auf jeden Fall eine Umstellung. „Die Spielart war härter, mit mehr Körpereinsatz und auch schneller. Ansonsten kannte ich die Frauenmannschaften schon von gemeinsamen Trainingseinheiten, da ich bei den Frauen im letzten B-Mädchenjahr schon mittrainiert hatte, was mir die Umstellung enorm erleichtert hat.“ Zunächst wurde sie hauptsächlich bei der 2. Mannschaft eingesetzt und versuchte, sich durch regelmäßiges Training anzubieten und möglichst viel von den älteren Spielerinnen zu lernen. Da die Limburger zur damaligen Zeit einen großen Kader mit der 1. und 2. Mannschaft hatten, entschied oftmals die Trainingsbeteiligung über einen Einsatz.

Auch bei den Frauen gab es im Laufe der Jahre einige große Erfolge zu feiern, allen voran 2010 die Meisterschaft in der Hessenliga und die Teilnahme am Hessenpokal-Finale unter Trainer Ingo Horst. „Nachdem wir durch die Abspaltung und Gründung des 1. FFC Runkel 2008 zahlreiche Spielerinnen und einen Großteil des Unterbaus verloren hatten, hatte seinerzeit niemand damit gerechnet, dass wir diesen Aderlass so gut überbrücken konnten. In der folgenden Saison wurden wir aufgrund des schlechteren Torverhältnisses Vizehessenmeister und erreichten wieder das Hessenpokalfinale unter Werner Entenmann. Ebenfalls ein riesiger Erfolg, nachdem wir nach der Meisterschaft auf den Aufstieg in die Regionalliga verzichtet hatten“, erzählt Manuela von der damaligen Zeit. Unvergessen sind aber auch die Saisons 2012/2013 und 2017/2018. Hier wurden die Limburgerinnen ungeschlagen Gruppenligameister. Vor allem die legendären Feiern danach sind Manuela noch in guter Erinnerung. Hinzu kommen noch zahlreiche Kreispokal- und Regionalpokalsiege sowie Hallenkreismeisterschaften. Mit vielen ihrer ehemaligen Mitspielerinnen hat die 33-jährige auch heute noch Kontakt. „Ab und an treffen wir uns auch in größeren Gruppen und unternehmen etwas gemeinsam. Auch spiele ich mit einigen immer noch aktiv zusammen und es ist immer wieder lustig, wenn wir Anekdoten von damals auspacken.“

                                             

Herausforderungen und Probleme im Amateurfußball

Da Manuela im Amateurfußball mittlerweile schon einige Jahre „auf dem Buckel“ hat, kennt sie die Herausforderungen und Probleme des Fußballs ganz genau. Ihrer Meinung nach hat sich der Fußball bzw. die Einstellung zum Mannschaftssport und die Trainingsbeteiligung nicht erst seit Corona bei vielen geändert. „Einige ziehen andere Dinge vor und es gibt zu viele, die nach dem Prinzip leben ‚Komme ich heute nicht, komme ich morgen‘. Das finde ich schade und das war früher definitiv anders.“ Um das wieder zu ändern, müsse man vor allem bei der Jugendarbeit ansetzen, denn nur so könne man die Kinder von klein auf an einen Verein binden bzw. die Verbundenheit zu einem Verein entwickeln. Kritisch sieht sie zudem den finanziellen Aspekt in den unteren Klassen im Männerfußball. „Im Frauenfußball werden keine Gelder gezahlt in den unteren Klassen. Das ist ein entscheidender Unterschied zu den Männern. Warum manche Vereine für ein Hobby wichtige Sponsorengelder in Spieler investieren, anstatt in die eigene Jugendarbeit, ist mir ein Rätsel.“ Ihren eigenen Beitrag zur Entwicklung des (Jugend-)Fußballs leistet Manuela beruflich als Bildungsmanagerin in der Abteilung Trainer- und Expertenentwicklung des DFB, wo sie unter anderem für die Organisation der Trainerlehrgänge im Bereich der B+, A und A+ sowie Torwartlizenzen verantwortlich ist.


Wir bedanken uns ganz herzlich bei der sehr sympathischen Manuela Weil und wünschen Ihr alles Liebe und Gute, vor allem Gesundheit, aber auch den nötigen Erfolg im sportlichen, aber auch beruflichen Bereich. Bleib so wie Du bist !!!

 

Wenn Du 3 Wünsche hättest, welche wären das?

 

  1. Frieden in den verschiedensten Kriegsregionen auf der Welt
     
  2. Gesundheit für meine Familie und Freunde
     
  3. Das ein oder andere Kabinenbier nach hoffentlich noch vielen erfolgreichen und verletzungsfreien Spielen mit meinem Team
     

 

Nachfolgende Begegnungen wurden von Manuela Weil und FLW24 getippt:

             
  Heimmannschaft   Auswärtsmannschaft   Experten-Tipper FLW24
             
Hessenliga FC Bayern Alzenau   TuS Dietkirchen    1:2 0:1
             
Verbandsliga FC Dorndorf   FV 09 Breidenbach   2:1 3:2
             
Gruppenliga VfR 07 Limburg   VfB Unterliederbach   1:2 2:2
             
Kreisoberliga SG Selters   TuS Dietkirchen II   1:1 2:2
             
Kreisliga A SG Selters II   VfL Eschhofen   1:3 2:4
             
Kreisliga B I SG Steinbach/Obertiefenbach   WGB Weilburg   1:3 2:2
             
Kreisliga B II SG Niedertiefenbach/Dehrn   TSG Oberbrechen II   3:0 4:2
             
Kreisliga C I FSG Bad Camberg/Dombach II   VfL Eschhofen II   0:4 1:4
             
Kreisliga C II TSV Steeden   TuS Frickhofen II   1:0 2:2
             
Kreisliga B/C Reserve Werschauer SV II   FCA Niederbrechen III   2:2 2:4
             
Kreisoberliga Wiesbaden (FRAUEN) VfR 07 Limburg   SG Merenberg/Obertiefenbach   3:0 3:1
             
3. Liga (SV Wehen Wiesbaden) SV Wehen Wiesbaden   MSV Duisburg   3:1 2:0
             
2. Liga (Darmstadt 98) St. Pauli   SV Darmstadt 98   1:2 2:2
             
Spiel meines Lieblingsteams FC Bayern München   FSV Mainz 05   3:1 4:2