Unser heutiger Experten-Tipper ist Manuel Faßbender. Der 44-jährige, der in Offheim wohnt, verbrachte seine komplette Laufbahn beim Tus Dietkirchen und hat sowohl als Aktiver als auch als Mitglied des Spielausschusses viel erlebt. In nachfolgendem Artikel erzählt er uns aus seiner Jugendzeit, von den zahlreichen Aufstiegen und Meisterschaften mit dem TuS und warum früher die Tasche schon mal verkehrt herum in der Mitte der Kabine lag.

Viel Spaß beim Lesen!

Juniorenzeit beim TuS Dietkirchen

Manuel ist ein echtes Urgestein des TuS Dietkirchen und spielte bereits als 5-jähriger im Verein. Vorher wurde auf der Straße, dem Hartplatz oder mit Bruder Marc im heimischen Wohnzimmer gekickt, bevor es auch in Dietkirchen irgendwann einen Bolzplatz gab. „Da wurde dann mit allen Jahrgängen vom Dorf fleißig gespielt, zum Beispiel kamen immer die Dempewolf-Brüder (Tobias, Flo und Nicki) mit ihrem Vater Henner auf den Bolzplatz. Jahre später stand man dann zusammen für den TuS auf dem Platz“, erzählt er. Doch Manuel spielte nicht nur mit den Dempewolf-Brüdern, sondern auch mit vielen weiteren Freunden und Bekannten in der Jugend zusammen. „Da waren zum Beispiel meine Freunde Andy Kappes, Frank Kremer und Mario Jeuck, Christian Geis, Simon Edel, Marc Distel, Noah Afeworki und Thomas Kremer. Mit Manuel Kremer, Thorsten Hoffmann, Markus Bräunche, Sebastian Horst, Marco Kaiser, Matthias Sehr, Daniel Muth, Sebastian Kremer, um nur einige zu nennen, spielte ich auch zusammen. Es waren noch etliche andere super Kicker dabei und ich entschuldige mich hiermit, dass ich nicht alle aufgezählt habe“, sagt Manuel. Gemeinsam erlebten die Jungs eine tolle Jugendzeit beim TuS, was nicht zuletzt auch an den Trainern lag. Für Manuel waren es allesamt „die besten Trainer, die man sich vorstellen kann.“ Alle seien fußballerisch und vor allem menschlich super Typen gewesen und er habe von allen etwas fürs Leben mitnehmen können. Besonders in Erinnerung geblieben sind ihm die gewonnenen Meisterschaften mit den anschließenden Feierlichkeiten. „In jungen Jahren ging es immer zum Pommesessen in die Dorfkneipe, später kam dann noch der Gerstensaft hinzu“, erzählt Manuel. Auch die Fahrten nach Dänemark, Belgien, Holland, Polen usw. sind auch heute noch oft Gesprächsthemen und es gibt noch viele geniale Anekdoten von damals. Aufgrund der tollen Zeiten in der Jugend kam es für Manuel auch nie in Frage, den Verein zu wechseln und so verbrachte er seine komplette Junioren-Zeit beim TuS. Einen Wechsel gab es aber auf der Position: Bis zur D-Jugend stand Manuel noch im Tor, aber dann ging es aufgrund seiner geringen Größe ins Mittelfeld oder in den Sturm, wo es ihm auch immer am besten gefallen hat. Die stärksten Gegner waren dabei in der Anfangszeit vor allem der FCA Niederbrechen, der VFL Eschhofen und der SV Elz. Später, als Manuel mit dem TuS in der Spielgemeinschaft JSD ADDO (Ahlbach, Dietkirchen, Dehrn und Offheim) spielte, waren es der RSV Würges und der VFR 19 Limburg.

Übergang in den Seniorenbereich und viele Erfolge & Feierlichkeiten

Der anschließende Übergang in den Seniorenbereich war laut Manuel „eigentlich problemlos. Man kannte sich ja schon im Verein und hatte in der Jugend teilweise schon mittrainiert. Wenn die Einstandskiste sofort kam und die Bälle geholt wurden, dann gab es keine Probleme. Man durfte sich nur nicht auf den falschen Platz in der Kabine setzen… da lag dann die Tasche schon mal verkehrt herum in der Mitte der Kabine“, berichtet Manuel von seiner Anfangszeit bei den Herren. Generell sei es schon etwas Besonderes gewesen, sonntags für die Senioren aufzulaufen. Anders als heute, wo hauptsächlich über WhatsApp kommuniziert wird, gab es früher noch ganz andere Methoden, um den Spieltagskader bekannt zu geben. „Am Anfang wurde der Kader teilweise noch in den Schaukästen im Dorf ausgehängt. Da ist man freitags hingegangen und konnte sehen, ob man in der 1. oder 2. Mannschaft spielte. So konnte man auch gut seinen Samstagabend planen ;-)“, erzählt Manuel. Und wenn man dann nach dem Spiel von den älteren Zuschauern oder Spielern auch noch gelobt wurde, ging man sonntags schon mal mit breiterer Schulter nachhause. Seine Zeit bei den Senioren hat Manuel, wie auch schon die Jugendzeit, in ausschließlich positiver Erinnerung. Im Laufe der Jahre gab es einige Meisterschaften, Pokalsiege und Aufstiege mit den drei Seniorenmannschaften zu feiern. Legendär sei dabei vor allem die Feier gewesen, als der TuS ungeschlagen in die Bezirksliga aufgestiegen ist und man am Sportplatz und in der Dorfkneipe zwei Tage durchfeierte. An dieser Stelle möchte Manuel auch nochmal „Danke“ sagen an seine Trainer im Seniorenbereich: „Helmut Kremer, Bernd Horz, Christoph Dillmann, Stefan Kremer, Thomas Meuer, Sven Bauer, Matthias Ettingshausen, Michael Wolf, Thomas Schmitz, Trainer Jürgen Zuckrigl und Marc Faßbender. Ach, und natürlich auch Flo Dempewolf. Flo hat mich zum ungeschlagenen Verbandsligaspieler gemacht (drei Einsätze).“

Ehrenamtliche Tätigkeiten

Aktuell kickt der heute 44-jährige nicht mehr aktiv, ist aber weiterhin in den Verein eingebunden und im Spielausschuss des TuS mit Schwerpunkt Pressearbeit tätig. Davor war Manuel als aktiver Seniorenspieler nebenbei im Bauausschuss aktiv, später noch Mini-Kicker-Trainer, bevor es in den Spielausschuss ging. Dass er sich auch abseits des Platzes engagiert, fing bereits früh an: „In meiner Jugendzeit war ich schon als Betreuer aktiv beim VFR 19 Limburg. Mein Vater war damals bei den 19ern im Spielausschuss. Damals spielte der VFR 19 in der Landesliga und Oberliga und hatte eine super Mannschaft um den Trainer Michael Blättel, Ali Cakici, Peter + Dirk Henkes, Olaf Zuckrigl, Klaus Heymann, Andy Duscherer und viele mehr. Da konnte ich mir einiges abschauen. Gerade wie Peter Henkes Freistöße rausholte, war für meine spätere Seniorenzeit teilweise sehr hilfreich ;-)“, erzählt Manuel von der damaligen Zeit. Die beste Zeit seiner Laufbahn, obwohl er nicht mehr aktiv kickte, begann dann aber erst mit der Tätigkeit im Spielausschuss in Dietkirchen: „Im engen Betreuerteam den Aufstieg des Vereins über Gruppenliga, Verbandsliga bis hin in die Hessenliga zu erleben war schon ein Traum. Ich habe super Trainer mit Flo und Wörsi und jetzt aktuell mit Steffen erlebt. Die Zeit mit Thorsten Wörsdörfer war herausragend. Was er mit seiner Art den Jungs und auch dem Verein gegeben hat, ist schon einmalig! Ich bin froh, dabei gewesen zu sein und mit Wörsi einen neuen Freund gewonnen zu haben. Und auch die super tollen Menschen als Spieler kennengelernt zu haben, war schon etwas ganz Besonderes. Auch die Pokalsiege oder die langen Auswärtsfahrten waren immer tolle Erlebnisse. Da könnte man ein eigenes Buch schreiben. Es ist mir auch sehr schwergefallen, kürzer zu treten. Die Jungs sind einem schon ans Herz gewachsen. Aber der Zeitaufwand wurde für mich zu groß“, sagt Manuel.

Trotz Katar & Super League: Fußball bleibt das „beste und schönste Spiel der Welt“

Als langjähriger Spieler und Ehrenämtler kennt Manuel den Amateurfußball aus dem „Effeff“. Umso kritischer sieht er die aktuellen Entwicklungen im Profifußball: „WM in Katar, Diskussionen um eine Super League oder der Einfluss reicher Milliardäre sind schon Themen, bei denen man merkt, dass es nur um Geld geht und die meisten Funktionäre keine Ahnung haben. Oder der VAR: entweder macht es richtig oder lasst es“, findet Manuel. Trotz allem sei Fußball aber nur ein Spiel, „zwar das beste und schönste der Welt, aber immer noch ein Spiel.“ Und so hat Manuel auch noch einen Appell an die Mannschaften und Vereine: „Gebt auf dem Platz alles für euren Verein und danach aber zusammen mit dem Gegner im Vereinsheim. Jede Kiste, die im Vereinsheim getrunken wird, hilft dem Heimverein. Also macht die Bierpreise nicht so teuer!“

Und was macht Manuel eigentlich abseits des Fußballs? Der Eintracht-Fan ist nebenbei leidenschaftlicher Skifahrer, in seiner Jugend spielte er auch noch kurzzeitig Tennis und Tischtennis. Auch die Familie mit seiner Frau, den zwei Kindern und Hund Aika halten ihn natürlich immer in Bewegung.

Wir bedanken uns beim sehr sympathischen Manuel Faßbender für seine tollen und sehr interessanten Einblicke und wünschen Ihm und seiner Familie von ganzem Herzen alles Liebe und Gute, Gesundheit und das nötige Glück im Leben.

Wenn Du 3 Wünsche hättest, welche wären das?

1. Gesundheit für meine Liebsten
    
2. Frieden auf der Welt
    
3. Dass unsere Kinder eine Welt (wieder) bekommen, in der es sich sorgenfrei und glücklich leben lässt.
    

Nachfolgende Begegnungen wurden von Manuel Faßbender und FLW24 getippt: