flw24 Experten-Tipp

Der flw24 Experten-Tipp mit Manfred Rehbein

Manfred "Manni" Rehbein. Ein Fußballer durch und durch. Selbst im höheren Alter ist er noch Feuer und Flamme und voller Motivation. (Foto: FLW24)

Manfred Rehbein als Trainer der Verbandsauwahl im FV Rheinland. (Foto: privat)

Manfred beim Individualtraining mit dem Talent Raoul Petak, der aktuell bei Bayer 04 Leverkusen in der U17 unter Vertrag steht. (Foto: privat)

Manfred bei der SG Heringen/Mensfelden - Trainer der Reserve. Hier mit seinem Sohn Christian (re.), der Co-Trainer der 1. Mannschaft ist. Links Martin Diehl (SPA SG Heringen/Mensfelden). (Foto: SG Heringen/Mensfelden)

Für den ersten Experten-Tipp der neuen Saison konnten wir Manfred Rehbein gewinnen, der bereits ab Frühjahr 2022 das Traineramt von Niklas Kübeler bei der 2. Mannschaft der SG Heringen/Mensfelden übernommen hatte und dieses auch in der neuen Saison fortführen wird. Der heute 72-jährige schaffte es als Spieler mit seinem Heimatverein TuS Hahnstätten bis in die damals dritthöchste Liga und war nach seiner aktiven Zeit lange als Trainer tätig. Im nachfolgenden Bericht erzählt er uns auch, warum er als Jugendlicher jahrelang nur heimlich Fußball spielen konnte.

Viel Spaß beim Lesen!

 

Jugendjahre bei seinem Heimatverein TuS Hahnstätten

Manfred Rehbein hatte als Jugendlicher vergleichsweise spät mit dem Fußball begonnen – zumindest auf Vereinsebene. Als Kind kickte er täglich auf dem Bolzplatz, aber seinem Heimatverein, der TuS Hahnstätten, trat er erst 1964 als 12-jähriger bei – und zwar heimlich! „Meine Eltern wussten von nichts. Meine Mutter hatte Angst, mir könnte was passieren. Die Mutter meines Mannschaftskameraden Karl-Heinz Gaulke hat mir immer die Fußballsachen hergerichtet“, erzählt Manfred. Bis zur A-Jugend spielte er unter dem Trainer Willi Fuhr, von der er viel gelernt hatte, heimlich bei der TuS und feierte mit den Jugendteams auch einige Erfolge. Sowohl mit der B- als auch mit der A-Jugend wurde Manfred zweimal Meister. „In meiner Jugendzeit gab es kreisintern nur wenige gleichstarke Mannschaften. Eisbachtal gab es noch nicht. Die TuS Hahnstätten war das Maß aller Dinge“, berichtet Manfred von der damaligen Zeit. Dass große Erfolge im Jugendbereich auch Begehrlichkeiten bei größeren Vereinen wecken, war auch schon in den 60ern so. Anfragen aus höheren Klassen gab es mehrfach, doch Vereinstreue wurde damals sehr großgeschrieben, sodass ein Wechsel für Manfred selbst nicht in Frage kam. Einige seiner damaligen Mitspieler aber haben es später bis in die höchste Amateurliga geschafft.

 

Aufstieg mit Hahnstätten in die damals dritthöchste Liga

Ab der Saison 1968 ging es für Manfred dann bei den Senioren der TuS Hahnstätten weiter. Der Übergang wurde ihm von den älteren und erfahreneren Spielern wie Alfred Maier, Hermann Jung, K. Holzhäuser und Horst Zimmermann sehr leicht gemacht. Insgesamt 11 Jahre spielte der 72-jährige in Hahnstätten und konnte mit seinem Heimatverein einige Highlights erleben. „Ich fing 1968 in der B-Klasse an und bin 1976 in der Rehinlandliga angekommen. Damals die 3. Liga in Deutschland!“, berichtet Manfred stolz. Den Aufstieg in die Rheinlandliga und das Spiel gegen Neuendorf vor 2.500 Zuschauern bezeichnet Manfred auch heute noch als absolute Höhenpunkte seiner Laufbahn. Seinen Teil zum Erfolg trug Manfred, der den kürzlich verstorbenen Uwe Seeler aufgrund seiner Fairness und Bodenständigkeit früher als sein Idol bezeichnete, übrigens auf vielen Positionen bei: „In der Jugend spielte ich als Stürmer, später im Mittelfeld und dann war ich „Manni der Libero“. Ich war ein richtiger Allrounder und vom Tor bis zum Sturm einsetzbar.“


Stationen als Trainer und Verbandstätigkeiten

Von 1979 bis ´81 kickte Manfred nochmal für zwei Jahre beim VFR 19 Limburg, bevor er im Sommer 1981 als Spielertrainer beim TuS Niederneisen seine Laufbahn als Coach startete. Im selben Jahr machte er während seiner Studienzeit als Sportstudent in Koblenz auch seinen B-Schein. In Niederneisen war Manfred insgesamt 6 Jahre tätig und feierte mit seiner Mannschaft unter anderem den Aufstieg in die A-Klasse. Weitere Trainerstationen waren von 1987-89 der VFL Eschhofen, von 1989-1993 der VfL Holzappel sowie von 1993-96 erneut der TuS Niederneisen, außerdem machte er 1989 auch noch seinen A-Schein als Trainer. Nach einer längeren Pause vom Trainergeschäft übernahm Manfred 2010 nochmal für drei Spielzeiten die TuS Hahnstätten und feierte auch dort 2013 den Aufstieg in die A-Klasse. Neben seinen Tätigkeiten als Vereinstrainer ist er zudem seit 20 Jahren als Stützpunkttrainer beim DFB, Co-Trainer der Verbandsauswahl sowie Referent für die Trainerausbildung bis zum C-Schein aktiv. Manfred bezeichnet sich selbst als „Fußballverrückter“ und sagt, dass das runde Leder weitgehend sein Leben bestimmt hat. „Das war nur möglich, weil mich meine Frau Ursula immer unterstützt hat. Besonders freue ich mich auch, dass mein Sohn Christian ebenso seinen B-Schein und Torwarttrainer gemacht und evtl. in meine Fußstapfen tritt“, sagt Manfred. Außerdem freut er sich darauf, mit seinem Sohn, der als Co-Trainer der 1. Mannschaft der SG Heringen/Mensfelden tätig ist, an der gleichen Wirkungsstätte arbeiten zu können.

 

Aktuelle Lage des Fußballs – „Gemeinschaft ist verloren gegangen“

Zur aktuellen Lage des Fußballs hat Manfred natürlich auch eine Meinung und findet, dass sich das ein oder andere leider zum Negativen entwickelt hat. „Der Fußball ist mir zu kommerziell geworden. Es dreht sich alles nur noch ums Geld. Jeder denkt zuerst an sich. Die Gemeinschaft ist verloren gegangen“, findet Manfred. Er selbst dagegen erinnert sich in seiner aktiven Zeit vor allem gerne an die großartige Gemeinschaft nach dem Training und nach den Spielen zurück, was es heute in dieser Form kaum noch gibt. Auch Manfred glaubt zudem, dass es in Zukunft immer mehr Zusammenschlüsse von Vereinen geben wird, weil die Spieler ab der A-Jugend nicht mehr bereit seien, jeden Sonntag auf dem Platz zu stehen und zweimal pro Woche ins Training zu gehen. „Es wäre so billig und einfach, sich im Verein fit zu halten für ein paar Euros“, findet Manfred klare Worte.

 

Wir bedanken uns ganz herzlich bei Manfred für die Einblicke in seine fußballerische Laufbahn, sowohl als aktiver Spieler, als auch als langjähriger Trainer in den verschiedenen Bereichen. Wir wünschen Ihm und seinen Lieben alles Liebe & Gute, vor allem aber viel Gesundheit und das nötige Glück im Leben - bleib so wie Du bist!

 

Wenn Du 3 Wünsche hättest, welche wären das?
 

1. Noch lange gesund bleiben, um mich um meine Enkel zu kümmern, die mir unheimlich viel Spaß bereiten.

2. Frieden auf Erden.

3. Corona besiegt.  


 

Nachfolgende Begegnungen wurden von Manfred "Manni" Rehbein und FLW24 getippt:

             
  Heimmannschaft   Auswärtsmannschaft   Experten-Tipper FLW24
             
Hessenliga TuS Dietkirchen   SV RW Hadamar   2:3 2:2
             
Verbandsliga FC Waldbrunn   FV 09 Breidenbach   2:1 1:1
             
Gruppenliga TuS Hornau   VfR 07 Limburg   3:1 2:1
             
Kreisoberliga SG Niedershausen/Obershausen   SG Nord   2:2 2:3
             
Kreisliga A SG Heringen/Mensfelden   SV Thalheim   3:1 2:1
             
Kreisliga B I FSG Gräveneck/Seelbach   SV Wilsenroth   2:2 2:3
             
Kreisliga B II SG Heringen/Mensfelden II   SG Niedertiefenbach/Dehrn   1:0 1:3
             
Kreisliga C I TuS Linter II   OSV Limburg II   2:1 3:1
             
Kreisliga C II SC Offheim II   TSV Steeden   2:2 1:1
             
Kreisliga B/C Reserve TuS Staffel II   FCA Niederbrechen III   1:2 2:4
             
3. Liga (SV Wehen Wiesbaden) Viktoria Köln   SV Wehen Wiesbaden   0:2 1:2
             
2. Liga (Darmstadt 98) Eintracht Braunschweig   SV Darmstadt 98   1:1 1:2
             
Spiel meines Lieblingsteams Hamburger SV   1. FC Heidenheim   2:1 3:2