Für unseren heutigen Experten-Tipp konnten wir Andreas Leptien gewinnen, der aktuell die A-Jugend des JFV Dietkirchen/Offheim trainiert. In seiner Laufbahn kickte der dreifache Familienvater unter anderem in Hadamar, Eisbachtal und Dorndorf und spielte als Jugendlicher sogar gegen spätere Profis wie Lars Ricken oder Bernd Schneider. Im folgenden Bericht verrät er, was die bisherigen Highlights seiner Spieler- und Trainerkarriere waren und wo er seine schönste Zeit als Aktiver verbrachte.

Wir wünschen Euch viel Spaß beim Lesen!

Jugendjahre: von Hadamar nach Nentershausen zu den Eisbachtaler Sportfreunden

Seine fußballerische Laufbahn begann Andreas als 4-jähriger bei seinem Heimatverein SV RW Hadamar, wo er einige Jahre kickte. Die Highlights in der damaligen Zeit waren die jährlichen Fahrten nach Holland, wo er mit den Jugendmannschaften an verschiedenen Turnieren teilnahm. Neben dem Fußball hatte er aber auch noch andere sportliche Leidenschaften und spielte im Alter von 7 bis 14 Jahren Tischtennis und machte noch nebenbei Judo. Dass er diese Hobbys irgendwann aufgab, lag daran, dass Andreas in der C-Jugend zu den Eisbachtaler Sportfreunden nach Nentershausen wechselte, wodurch für andere Sportarten keine Zeit mehr blieb. In Eisbachtal feierte Andreas einige Erfolge und konnte tolle Erinnerungen sammeln. Im letzten Jugendjahr wurde er mit seiner Mannschaft Rheinlandmeister und Rheinlandpokalsieger. Seine Mitspieler waren damals unter anderem Heiko Weidenfeller, Tobias Faber, Patrick Reifenscheid und Thomas Steioff, um nur einige zu nennen. Die Eisbachtaler hatten damals wie heute eine starke Truppe und spielten immer vorne mit. Besonders erinnert sich Andreas dabei an die Spiele gegen Koblenz und Trier, die immer sehr eng waren. Mit den Sportfreunden nahm er auch am DFB-Pokal teil und spielte um die Deutsche Meisterschaft, wo die Gegner unter anderem Carl-Zeiss-Jena mit Bernd Schneider und Jörg Böhme oder Borussia Dortmund mit Lars Ricken und Ibrahim Tanko hießen. „Natürlich waren die Spiele gegen die Bundesligisten mit ihren Stars, die auch später sehr bekannte Profis geworden sind, immer ein Highlight. Es war aber auch eine großartige Sache, mit Heiko Weidenfeller nach dem Training immer seinem kleinen Bruder Roman noch ein paar Bälle aufs Tor zu schießen. Dass er so eine großartige Karriere gemacht hat - Hut ab“, erzählt Andreas. Gerne erinnert sich der 46-jährige auch an die Fahrten zu internationalen Jugendturnieren nach Spanien zurück, wo auch der ein oder andere Turniersieg gefeiert werden konnte.

Aufstiege, Klassenerhalt, Vereinswechsel, Torschützenkönig – in der Seniorenzeit war alles dabei

Nach der A-Jugend ging es für Andreas zurück in die Heimat nach Hadamar, wo er unter Trainer Adem Bülbül seine Seniorenlaufbahn startete. Da er mit der A-Jugend höherklassig gespielt hatte, war es für ihn auch kein Problem, im Seniorenbereich schnell Fuß zu fassen. „Hadamar hatte damals richtig was vor mit dem Sponsor J. Brötz und dem Trainer Adem Bülbül, wir waren eine richtig gute Truppe und sind aufgestiegen“, berichtet Andreas von dieser Zeit. Anschließend wechselte er für zwei Jahre nach Limburg zum VFR 19, wo er als Stammspieler in der Oberliga Hessen aktiv war. In dieser Zeit kam auch kurzzeitig mal der Gedanke an eine Profikarriere auf: „Ich hatte als 20-jähriger ein Angebot vom damaligen Zweitligisten FSV Frankfurt bekommen, um dort die Erfahrungen als Profi zu machen, was aber durch verschiedene Umstände nicht funktioniert hat. Das habe ich einige Jahre später etwas bereut“, gibt Andreas zu. Kurz darauf endete auch die erfolgreiche Zeit in Limburg. „Dieser großartige Verein mit Spielern wie Oliver Posniak, Marcel Krämer, Ralf Feller, Stefan Mateo und Michael Blättel als Trainer ging finanziell kaputt. Dann bin ich wieder nach Hadamar gewechselt.“ Bei seinem Heimatverein unter Trainer Adem Bülbül blieb Andreas zwei Jahre und wagte danach nochmal den Sprung nach Nentershausen. „Ich wollte nochmal für mich wissen, ob ich es nochmal packen kann und habe das Angebot von Eisbachtal angenommen. Es war eine anstrengende Zeit, aber mit Spielern wie Heiko Weidenfeller, Dirk Metternich, Ralf Jauernik, Patrick Reifenscheid, S. Löffler und dem Spielertrainer Thorsten Wörsdörfer und Trainer Friedel Müller hat es sehr viel Spaß gemacht“, beschreibt er die Zeit bei den Sportfreunden.

Anschließend ging die Reise weiter zum FC Dorndorf, wo Andreas seine schönste Zeit als aktiver Fußballer verbrachte. In Erinnerung geblieben sind vor allem die beiden Spiele gegen den TUS Dehrn um den Klassenerhalt in der Kreisoberliga, die damals vor großer Kulisse gewonnen wurden sowie die Partien gegen den Erzrivalen aus Frickhofen. Aber natürlich war auch der Aufstieg in die Gruppenliga unter Trainer Willy Beer ein absolutes Highlight. Die Dorndorfer Mannschaft, in der damals unter anderem Marcel Démare und Markus Smolka kickten, sei „ein verrücktes, aber fröhliches Volk gewesen“. Auch persönlich lief es für Andreas super. Nachdem er in der Jugend immer als Verteidiger gespielt hatte, lief er im Seniorenbereich abwechselnd als 6er, 10er oder auch mal als Stürmer auf. Gespielte habe er auf jeder dieser Positionen gerne, aber „am meisten hat mir die 6er-Position Spaß gemacht. Ich habe sehr viele Tore auf dieser Position geschossen und bin auch zu Dorndorfer Zeiten Torschützenkönig geworden, da war fast jeder Schuss ein Treffer. Auch in den Spielen des Dornburgpokals war ich der beste Torschütze.“

Stationen als (Spieler-)Trainer bei der SG Wirbelau/Schupbach, SG Ulmtal und den A-Junioren in Dietkirchen/Offheim

Irgendwann endete dann die Zeit als aktiver Fußballer, auch wenn Andreas heute noch, wenn Zeit da ist, gerne bei den Alten Herren der SG Watzenhan kickt. Für ihn war schon immer klar, dass er seine Erfahrungen auch an die nächste Generation weitergeben möchte. Seine Trainerlaufbahn startete Andreas zunächst bei der SG Wirbelau/Schupbach als Spielertrainer, von wo es ihn anschließend zur SG Ulmtal zog. „Nachdem ich in Ulmtal im Winter übernommen hatte und der Verein kurz vor dem Abstieg gestanden hatte, haben wir eine Serie von 9 Spielen ohne Niederlage gehabt und somit die Klasse gehalten“, erzählt Andreas. Auch an ein Turnier in Bissenberg, dass er mit seiner Truppe gewinnen konnte, blieb in Erinnerung. Insgesamt verbrachte er 4 ½ tolle Jahre bei der SG, bevor es ihn in den Jugendfußball zog. Seit 3 Jahren ist Andreas mittlerweile als A-Jugend-Trainer des JFV Dietkirchen/ Offheim tätig. „Es ist ein sehr gut organisierter Verein und wir bekommen totale Unterstützung und Hilfe, sollte etwas nicht funktionieren. Es macht mir riesig Spaß, auch, weil wir ein super Trainerteam sind.“ Der bisher größte Erfolg gelang gleich im ersten Jahr, als die A-Jugend von der Gruppenliga in die Verbandsliga aufstieg.

Blick in die Zukunft des regionalen Fußballs

Für die Zukunft wünscht sich Andreas, dass die Jugendlichen, aber natürlich auch die älteren Spieler diesen tollen Sport noch weiter ausüben können, wenngleich auch er einen besorgten Blick in die Zukunft des regionalen Fußballs wirft: „Es wird immer schwieriger für einzelne Vereine werden und es wird wohl immer mehr spiel Gemeinschaften geben, da es nicht mehr so viele Kinder und Erwachsene gibt, die regelmäßig diesen schönen Sport ausüben können oder wollen. Es ist doch recht zeitaufwendig, je höher man spielt.“ Zudem gäbe es heute auch viel mehr Ablenkungen für die Jugendlichen, als dies in früheren Zeiten der Fall gewesen sei.

Andreas hofft, dass trotz Corona der Spielbetrieb weiterlaufen kann. „Mal abwarten, was im Herbst so kommt. Die Corona-Lage ist denke ich noch nicht vorbei. Solange es immer noch die Quarantäne gibt und sich viele Menschen nicht an gewisse Dinge halten wollen, werden wir das Risiko haben, dass im Herbst/Winter wieder alles zumacht – auch wenn ich das nicht hoffe. Aber auf jeden Fall brauchen die Jugendlichen die Bewegung an der frischen Luft. Das sollte nicht verboten werden, wie es schon mal war.“

Wir bedanken uns ganz herzlich bei Andreas für die Einblicke in seine aktive Fußballzeit sowie die Zeit als (Spieler-)Trainer.
Alles Gute, viel Gesundheit und weiterhin viel Spaß und Erfolg als Trainer.

Wenn Du 3 Wünsche hättest, welche wären das?
 

1. Gesundheit für meine Familie und für mich.

2. Dass wir nach überwundener Pandemie alle wieder normal weiterleben können.

3. Dass der Krieg bald überwunden sein wird und es wieder ein sicherer Frieden auf der Welt herrscht.

Nachfolgende Begegnungen wurden von Andreas Leptien und FLW24 getippt: