Unser heutiger FLW24-Expertentipper ist Telli Celik - der aktuell Trainer beim
FC Rojkurd Limburg/Weilburg ist. Neben unseren traditionellen Prognosen zu den einzelnen, ausgewählten Spielen, blickt Telli mit uns auf sein fußballerisches Leben zurück. 

JUGENDJAHRE 

Telli Celik (Jahrgang 1979) stammt aus der Türkei und kam im Alter von sieben Jahren mit seiner Familie nach Deutschland und zog hier in unseren schönen Fußballkreis Limburg-Weilburg. 

Seine fußballerische Laufbahn startete er in der Jugend des SV Heckholzhausen.
„Durch einen damaligen Schulfreund bin ich nach einem Jahr zur JSG Ellar/Hintermeilingen/Hangenmeilingen gewechselt“, erzählt der verheiratete Familienvater. Sein Trainer war zu dieser Zeit Matthias Bausch.
„Ich verbrachte dort die C-, B-  und A-Jugend“, berichtet uns Telli weiter. Er hat tolle Erinnerungen an diese Zeit - so spielte er mit der Jugend auch viele Turniere im Ausland, u.a in Rimini und in Spanien (Costa Brava Cup). „Dort sind wir mit der B-Jugend bis ins Halbfinale gekommen, dann aber leider gegen Steaua Bukarest ausgeschieden. Für uns war es aber dennoch ein großer Erfolg“, berichtet Telli trotzdem sehr stolz. Gemeinsam mit ihm spielten in der damaligen JSG auch Daniel Bermbach (Tor), Simon Berisha, Tami Laroussi sowie Bedel Iombengi Isewala.
Als weitere Highlight in der Jugend bezeichnet er ein Freundschaftsspiel gegen „Quelle Fürth“ - den heutigen Bundesligisten Greuther Fürth.
Es gab aber auch Niederschläge: „Als B-Jugend-Spieler bekam ich eine Einladung zur Hessenauswahl nach Darmstadt. Das war ein Traum für mich. Ich habe mich so drauf gefreut. Aber leider habe ich mich während der Zeit schwer verletzt“, blickt er etwas wehmütig zurück. Die Diagnose lautete Kreuzbandriss."
Es folgte für den Fan des FC Bayern München (Vereinsmitglied) eine sehr schwierige Zeit. „Ich habe jedoch niemals aufgegeben und mich zurückgekämpft. Nach ca. sieben bis acht Monaten stand ich somit wieder auf dem Platz“, so Telli stolz. Dennoch war die Geschichte mit der Hessenauswahl dann leider vorbei. 

SENIORENJAHRE

Für den gelernten Groß- und Außenhandelskaufmann, der aktuell für die Firma Medenbach in der Bus-Branche tätig ist, folgte dann der Übergang in den Seniorenbereich. 

„Meine erste Station bei den Erwachsenen war 1998 die 1. Mannschaft der SG Ellar/Hintermeilingen/Hangenmeilingen. Es war eine schöne Zeit unter dem damaligen Trainer Ralf Schuchart. Ich wurde sogleich Torschützenkönig in meinem ersten Seniorenjahr." 
In der SG spielte Telli mit Kickern wie Tami Laroussi, Daniel Bermbach und Daniel Schardt, die ihn bereits in der Jugendzeit begleiteten.

Es folgte zur Saison 1999/2000 der Wechsel zum SV Hadamar. Hier spielte unser heutiger Expertentipper u.a. mit Heiko Weidenfeller und Simon Berisha in der damaligen Bezirksliga Limburg-Weilburg zusammen.

Zur Saison 2001/2002 wechselte der Vater eines Sohnes (10 Jahre) und einer Tochter (7 Jahre) dann zum SV Mengerskirchen. „Dort war Jürgen Schuster mein Trainer“, erzählt uns Telli im Gespräch weiter. 
„Jürgen Schuster war sehr wichtig für meine weitere fußballerische Karriere“, blickt er zurück. „Jürgen war menschlich top und fußballerisch mit der beste Spielertrainer mit dem ich je gespielt habe. Es war mir eine Ehre unter ihm trainiert und gespielt zu haben“, gibt er weitere Einblicke.
Im Team standen damals auch der Torjäger Safet Dramaku und die Eisenstein-Brüder. Beim SV Mengerskirchen hatte Telli unter Coach Schuster auch sein größtes sportliches Highlight. „Wir spielten damals ein Freundschaftsspiel gegen die Sportfreunde Siegen, wo u.a. auch Ingo Anderbrügge (ehemals Schalke & BVB-Profi) gespielt hat. „Es war mein absoluter sportlicher Höhepunkt, da sich an dem Tag ca. 3000 Zuschauer das Spiel angeschaut haben“, erinnert sich Telli.

In der Saison 2003/2004 wechselte der Bewunderer von Lionel Messi dann zum SV Oberweyer. 
„Dort war Andreas Schuy mein Trainer. Unter Andy Schuy habe ich auch vieles gelernt." Zu dieser Zeit lernte er auch seinen heutigen Freund und kongenialen Partner in der Defensive, Erkan Saygili (aktuell Trainer des OSV Limburg), kennen. „Erkan und ich haben uns sowohl auf, als auch neben dem Platz sehr gut verstanden." Gerne erinnert sich Telli auch an das Zusammenspiel mit Markus Mambeck. „Ein echter Torjäger“, wie Telli lobt. Ein weiterer Teamkamerad war Francesco Capricano. 

Leider musste der Mann aus Ostanatolien dann viel zu früh (2008) seine fußballerische Laufbahn beenden. Wegen gesundheitlicher Probleme, wie er weiter erzählt. Ein weiterer Kreuzbandriss und ein Knorpelschaden im Knie führten dazu, dass Telli nur noch hobbymäßig kickte. 
Der Arzt hatte ihm dazu geraten, mit dem geliebten Hobby aufzuhören, ansonsten hätten schlimme Einschränkungen in der Bewegung gedroht. 

So fokussierte sich Telli ab 2009 auf die Familie und den Beruf. „Aber ich habe dem Fußball nie den Rücken gekehrt“.

TRAINER UND GRÜNDUNG DES FC ROJKURD LIMBURG/WEILBURG

„Im Jahr 2020 haben ein paar Freunde und ich beschlossen, einen Fußballverein zu gründen“, erläutert er die Anfänge des FC Rojkurd. 
„Es sollte aber nicht nur ein Fußballverein sein, sondern ein Verein, wo wir alle unsere Familien mit integrieren können. Ein Verein, in dem wir junge Leute aus aller Welt zusammenbringen und mit denen wir unser Hobby ausüben können“, erzählt Telli. 
Aus dieser Idee wurde der FC Rojkurd. „Rojkurd ist kurdisch und bedeutet Roj (Sonne) Kurd (Kurde)“. Es ist ein kurdischer Verein - „aber jeder, der Toleranz, Akzeptanz und Respekt für sich als Werte bevorzugt, ist bei uns immer herzlich willkommen“, wirbt Telli für den FC Rojkurd, der dort die 1. Mannschaft trainiert. „Wir haben mittlerweile Spieler aus verschiedenen Länder und Kulturen, wie Syrier, Iraker, Somalier, Albaner, Deutsche und natürlich auch Kurden“, sagt er uns lächelnd und stolz. „Wir sind ein Verein, der für Weltoffenheit steht.“ Im ersten Jahr hat Telli dort sowohl die erste, als auch die zweite Mannschaft trainiert. „Leider kam in dieser Zeit Corona und die Saison wurde beendet. Seit der Saison 2021/22 hat die 2. Mannschaft mit Viktor Barwich einen eigenen Trainer bekommen, da es irgendwann doch zuviel für mich wurde. In der laufenden Saison sind wir mit der 1. Mannschaft in der C1 Liga Limburg-Weilburg Tabellenführer und bis heute ungeschlagen. Unser Ziel mit dem Verein ist der Aufstieg in die B-Liga. Das wäre eine sehr schöne Sache."

Abschließend blickt Telli voraus:
„Ich habe „noch“ keine Trainer-Lizenz, aber mein Ziel ist es, diese zu machen. Ich liebe den Fußball und ich arbeite sehr gerne mit jungen Menschen zusammen und hoffe, dass ich das noch lange machen kann.“ 

Nach seinen 3 Wünschen gefragt antwortet der sympathische Sportsmann:
 

1. Gesundheit.

2. Frieden für alle Menschen.

3. Toleranz und Akzeptanz.

 

Nachfolgende Begegnung wurden von Telli Celik und FLW24 getippt:

Wir wünschen Telli Celik für seine Zukunft alles Liebe und Gute und bedanken uns für die interessanten Einblicke in sein Leben und den fußballerischen Bereich.