flw24 Experten-Tipp

Der flw24-Expertentipp mit Horst Schallert

Horst Schallert, Torwarttrainer der TSG Oberbrechen sowie Schiedsrichter im Kreis Limburg-Weilburg und über dessen Grenzen hinaus (Foto: TSG Oberbrechen)

Horst im Alter von 17 Jahren auf den Straßen von Duisburg (Foto: Privat)

Gemeinsam mit Alexander Schraut, Antoine Grund und Niklas Blecker komplettiert Horst das Trainerteam der TSG Oberbrechen bereits seit 10 Jahren als Torwarttrainer (Foto: TSG Oberbrechen)

Damals gab es nur rote Erde im "Pott", so auch beim Duisburger FV 08, bei dem Horst seine komplette Jugendzeit verbrachte (Foto: Privat)

Horst mit dem Team des Duisburger FV 08 (Foto: Privat)

Unser heutiger FLW24-Expertentipper ist mit Horst Schallert gewiss kein Unbekannter im Fußball-Kreis Limburg-Weilburg. Der 71-jährige Eschhöfer ist dem Fußball bereits seit 65 Jahren verbunden - im Alter von sechs Jahren begann er bereits mit dem Kicken. Doch auch heute steht er noch aktiv auf dem Platz, denn seit vielen Jahren reist er Woche für Woche als Schiedsrichter durch den Kreis und über dessen Grenzen hinaus. Sofern er nicht an der Pfeife unterwegs ist, zieht er gerne selbst nochmal die Torwarthandschuhe an. Seit 10 Jahren trainiert er die Torhüter der TSG Oberbrechen. Seine Freizeit widmet er nun jedoch seiner Frau Gabi sowie seinen drei Enkelkindern.
 

Seine ersten Schritte am Ball

Großgeworden im „Pott“ in Duisburg begann Horst bereits früh mit dem Fußballspielen beim Duisburger FV 08, bei dem er auch die komplette Jugend durchlief. Seine lange Jahre ausgeübte Position, nämlich die des Torhüters, nahm er jedoch erst spät ein: „Bis zur C-Jugend hatte ich nahezu jede Position gespielt, zeitweise auch mal im Sturm, weil ich einen ordentlichen „Bumms“ hatte. Ins Tor verschlug es mich dann erst recht spät, allerdings muss ich sagen, dass ich damit meine Lieblingsposition gefunden habe, da ich hier den meisten Spaß hatte“.  Sein größtes Idol wurde somit schnell Manfred Manglitz, der unter anderem der erste Torhüter war, der in der Bundesliga ein Tor erzielte. Dass dieser sein Vorbild werden würde, lag nah, denn Manglitz war zur damaligen Zeit als Torwarttrainer beim Duisburger FV 08 aktiv, sodass Horst ihn auch persönlich kennenlernen durfte.

Lachend und mit einem Augenzwinkern blickt er auch auf die damalige Beziehung zwischen ihm und seinen Eltern und dem Thema Fußball zurück: „Die waren froh, wenn ich aus dem Haus war“. Was zur damaligen Zeit noch die normalste Sache der Welt war ist heute vielerorts leider nicht mehr möglich, denn zum Kicken außerhalb der Trainingszeiten ging es für Horst häufig auf den Bolzplatz oder in den Duisburger Park.

Besonders gut erinnert er sich noch an zahlreiche Jugendturniere zurück. „Da wir nah an der Grenze wohnten, fuhren wir oft zu Turnieren nach Holland, wo ich in jungen Jahren auf Johan Neeskens und Johan Cruyff traf,“ blickt Schallert zurück. Doch auch innerhalb der Grenzen kann er sich noch gut an das ein oder andere Aufeinandertreffen mit großen Namen erinnern, doch in der „Bestengruppe“ war damals schon an Mannschaften wie Schalke 04, Borussia Dortmund, aber auch dem MSV Duisburg (damals noch Duisburger Spielverein) und RW Oberhausen kein Vorbeikommen.
 

Gute Lehrjahre im Seniorenbereich

Den Übergang in den Seniorenbereich empfand Horst persönlich als große Umstellung, denn damals herrschte in seinen Augen mehr Respekt vor den Erwachsenen. „Wenn man damals in die Kabine kam, hat man erstmal den Kopf auf den Boden gesenkt,“ erinnert sich Horst zurück. Dementsprechend empfand er die ersten Jahre im Seniorenbereich auch als sehr gute Lehrjahre für seinen weiteren Lebensweg: „Man musste viel machen, beispielsweise die Bälle aufpumpen und nach dem Training einsammeln, aber auch die Kabine sauber machen, als alle anderen schon fertig waren. Damals hat man aber auch nicht gemeckert, hätte ich mich auch gar nicht getraut.“

Im Seniorenbereich kam es dann zu dem ein oder anderen Vereinswechsel. Ehe es Horst vor knapp 30 Jahren in das FLW-Land verschlug, lief er beispielsweise für Schwarz-Weiß Duisburg und Hamborn 07 auf.
 

Seine Stationen im Kreis Limburg-Weilburg

Hier in der Region ging es für ihn beim VfL Eschhofen sowohl in den alten Herren als auch als Torwarttrainer weiter.  Später agierte er als Trainer beim TSV Steeden, ehe der damalige Trainer der TSG Oberbrechen, Ingo Horst, ihn als Torwarttrainer in den Brecher Ortsteil holte. Interimsmäßig übernahm er in Oberbrechen sogar kurzzeitig die Trainerrolle von Ingo Horst, ehe das Spielertrainer-Duo Michel/Weyl zur damaligen Rückrunde übernehmen sollten. Danach ging es für ihn wieder als Torwarttrainer weiter, wo er stets versucht, die Keeper auf ein höheres Level zu bringen und Fortschritte zu erzielen. Eine feste Trainerrolle kommt für ihn jedoch schon lange nicht mehr in Frage, da diese mit seiner Tätigkeit als Schiedsrichter wenig bis gar nicht vereinbar wäre. Steht Horst nicht auf dem Platz, so versucht er sich im Fitnessstudio und durch Walken fit zu halten, um auch weiterhin auf dem Platz stehen zu können.
 

Sein Blick auf den heutigen Fußball

„Das Spiel ist heute einfach viel schneller geworden!“, bemerkt Horst sofort. Zu seiner aktiven Zeit war es undenkbar, dass ein Verteidiger die eigene Spielhälfte verlässt bzw. ein Stürmer in die eigene Hälfte zurückkommt, heute ist es beinahe gegenteilig, denn ein Stürmer ist im erweiterten Sinne der erste Verteidiger. Ein Grund dafür könnte jedoch sein, dass damals keine Auswechselungen erlaubt waren. „Damals hast du mit 11 Mann angefangen und manchmal am Ende noch mit 8 auf dem Platz gestanden“, erinnert er sich zurück. Dass heutzutage teilweise während des Spiels das System umgestellt wird, findet er im Vergleich zu früher besonders klasse. Vor allem das moderne Torwartspiel gefällt ihm besonders gut, denn früher war es für ihn kaum vorstellbar, dass ein Torhüter mal den 16er verlässt.

Der aktuellen Entwicklung auf den regionalen Sportplätzen rund um das Thema „Corona“ möchte er nicht viel hinzufügen, denn hier wünscht er sich schlichtweg mehr „Eigenverantwortung“.

Abschließend wünscht er sich vor allem mehr Verständnis für das große Engagement der Schiedsrichter. Mehr Toleranz gegenüber der Leistung der Schiedsrichter und weniger Rufe von außen empfindet er als angebracht.
 

Abschließend möchten wir auch von Horst wissen, welche drei Dinge er sich für die Zukunft und seinen privaten Bereich wünschen würde:
 

1. Gesundheit für meine Familie und all meine Bekannten!

2. Der MSV steigt mal wieder in die 2. Liga auf

3. Wenig Fehler beim Pfeifen.

 

Wir bedanken uns für den tollen Austausch und wünschen Horst für die Zukunft privat, beruflich und sportlich alles Gute sowie viel Gesundheit!
 

Nachfolgende Begegnung wurden von Horst Schallert und FLW24 getippt:

             
  Heimmannschaft   Auswärtsmannschaft   Experten-Tipper FLW24
             
Hessenliga FSV Fernwald   TuS Dietkirchen   1:3 0:1
             
Verbandsliga FV 09 Breidenbach   RSV Weyer   1:2 2:3
             
Gruppenliga SG Selters   SV RW Hadamar II   3:2 2:4
             
Kreisoberliga TSG Oberbrechen   SG Merenberg   4:0 2:0
             
Kreisliga A TuS Lindenholzhausen   SG Nord   2:2 2:1
             
Kreisliga B I TuS Löhnberg   SC Dombach   3:1 3:2
             
Kreisliga B II TSG Oberbrechen II   SG Villmar/Arfurt/Aumenau II   4:1 3:0
             
Kreisliga C I SV Erbach II   FSG Wirb./Schupb./Heckh. II   3:0 3:1
             
Kreisliga C II SG Hirschhausen/Bermbach   SV Mengerskirchen II   5:1 4:2
             
Kreisliga B/C Reserve FSV Würges II   FC Rojkurd Limburg/Weilb.   2:5 2:3
             
3. Liga (SV Wehen Wiesbaden) SV Wehen Wiesbaden   Türkgücü München   3:1 2:0
             
2. Liga (Darmstadt 98) Werder Bremen   Darmstadt 98   2:2 2:2
             
Spiel meines Lieblingsteams MSV Duisburg   FSV Zwickau   3:0 2:0