flw24 Experten-Tipp

Kondition fördert Konzentration bis zur letzten Sekunde

Sportmediziner Markus Bruckhaus-Walter über die Saisonvorbereitung.

Deutlich früher als die Bundesligaelite sind in diesem Sommer die Amateure bis herunter in die Kreisligen in die Saison gestartet.

Lange Jahre war Konditionsbolzen, unter anderem in Form ausdauernder Waldläufe,  ein untrügliches Erkennungsmerkmal der anstehenden  Saisonvorbereitung. Laufen, Schwimmen, Fahrradfahren helfen noch immer, während der Sommerpause angereicherte Fettdepots zum Schmelzen zu bringen, berichtet Dr. Markus Bruckhaus-Walter.

Frei nach  dem Motto „Vorsprung durch Technik“ setzt sich nach Beobachtungen des Sportmediziners bis in die unteren Ligen allerdings auch mehr und mehr der Einsatz von Trainings-Apps durch. So steckt die Saisonvorbereitung über das Smartphone schon im Urlaubsgepäck.

Finale Entscheidungen

Das viel zitierte „Gras fressen“ ist aus Sicht des Experten der Krankenkasse KNAPPSCHAFT gleichwohl weiter ein wichtiger Bestandteil, um den Körper  auf Vordermann zu bringen, bevor der spielerische Feinschliff beginnt.

 „Ausdauer und dadurch mehr Kondition als der Gegner stärkt die Konzentration bis zum Spielende“, betont Dr. Bruckhaus-Walter:  „Statistisch werden immer mehr Spiele in den letzten Minuten entschieden.“

Als leistungsfördernde Motivation empfiehlt der Knappschaftsexperte eine Variation zwischen Konditionstraining und hochintensiven Intervall-Einheiten. (HIT - High intensity Intervall Training)  Bruckhaus-Walter: „Insbesondere HIT ermöglicht die kardiale und muskuläre Leistungsfähigkeit in einem geringeren Zeitintervall zu steigern. Somit ist es zeitlich aufwendigeren Trainingsmethoden gleichwertig.“

Damit sei es für Kicker in den unteren Ligen prädestiniert, bei denen  zudem Beruf und Familie den Tagesablauf bestimmen. Selbstdisziplin, „feste“ Termine sowie eine Check-Liste unterstützen den Prozess.

Mit Techniktraining sowie  auf die Spieler zugeschnittene, individuelle Verbesserungsübungen geht es fließend in den Saisonstart über. Bereits in der Kreis- oder  Bezirksliga kommt es nach Einschätzung des Knappschaftsexperten auch auf pädagogisches Geschick des Trainers an. Vielfach würden Mannschaften, die etwa den Aufstieg anpeilen, gezielt durch erfahrene und spielstarke Akteure ergänzt.

Im Umkehrschluss bestehe dann auch die  Gefahr eines größeren Leistungsgefälles, bei dem womöglich manches Talent gar nicht ausreichend zur Geltung kommt.

Fast ebenso entscheidend für den Saisonverlauf sei neben der Qualität des Kaders auch der Teamgeist. Respekt, Wertschätzung sowie die Fixierung auf ein Saison-Ziel steigerten die Erfolgsaussichten.

Weitere Tipps von Dr. Markus Bruckhaus-Walter:

  • Zu jeder Trainingseinheit gehört  grundsätzlich eine zehnminütige „Warm-up“ sowie eine ebenso lange  „cool down Phase“.
     
  • Um Verletzungen und Ausfallzeiten möglichst zu vermeiden, sollte  jeder Spieler  auf seinen „Körper hören“ und keinesfalls  Schmerzmedikamente vor der Belastung einnehmen
     
  • Eine ausgewogene Ernährung mit Obst und Gemüse sowie wenig Fast Food und Alkohol beherzigen
     
  • Nach dem Training reicht eine Apfelschorle oder alkoholfreies Weizenbier zur Regeneration. Isotonische Getränke bringen keine Vorteile.