Unser heutiger Promi-Tipper ist Heiko Brands aus Würges.

Der 42-jährige begann 1981 im Alter von 6 Jahren das Fußballspielen in der F Jugend des RSV Würges. "In der E Jugend haben wir mit dem RSV alles gewonnen was es zu gewinnen gab und sind damals sogar vom Hessischen Rundfunk in den Sportkalender eingeladen worden, wo wir von Hans Joachim Rauschenbach (die Älteren unter uns werden ihn noch kennen) interviewt worden sind. In dieser Saison hatte ich mit meinem besten Kumpel Markus Urbatschek die meisten Tore erzielt, in 43 Spielen hat er 146 und ich 140 mal getroffen bei einer Tordifferenz von 387:11 - wobei ich bestimmt ein Spiel weniger gespielt hatte als er, das halte ich ihm immer noch vor ;) Unser beider Vorbild war Karl-Heinz Rummenigge und wir wechselten uns immer von Spiel zu Spiel ab, damit jeder mal die 11 tragen durfte, also die Rückennumer, die KHR damals trug. So bin ich auch glühender FC Bayern Fan geworden und bin es heute noch, auch wenn es mittlerweile eher etwas langweilig und mir das alles zu kommerziell geworden ist." so Heiko im Gespräch.

"Damals gab es noch keine Playstation oder sonstige Möglichkeiten, für uns gab es nur den Fußball."

"Wir hatten damals mit unseren beiden Trainern, meinem Vater Erich Brands und dessen Bruder Hans Brands eine sehr erfolgreiche und tolle Jugendzeit. Die beiden haben uns bis zur B Jugend begleitet, und das war vor allem für mich nicht immer leicht und da kam es auch schon öfter mal vor, dass ich lieber mit einem Kumpel nach Hause gefahren bin als mit meinem Vater, wenn das Spiel nicht so gut lief. Damals gab es noch keine Playstation oder sonstige Möglichkeiten, für uns gab es nur den Fußball. Nach der Schule schnell die Hausaufgaben gemacht (meistens zumindest) und dann schnell ab auf den Sport- oder Bolzplatz.", so Heiko zurückblickend.

Mit 17 Jahren wurde der zweifache Famielienvater (Nico 15, Alyssa 11) dann auf Wunsch von Harald Ringel, dem damaligen RSV Trainer, für die erste Seniorenmannschaft, die damals in der Landesliga Mitte spielte, freigeholt und Heiko durfte gleich sein erstes Spiel von Beginn an in Grünberg machen. Mit Spielern wie Frank Dies, Dirk Krämer oder Dirk Hünerbein, mit dem er dann noch jahrelang zusammenspielen durfte, stand Heiko zusammen auf dem Platz. Das machte ihn damals, wie auch heute sehr stolz.

"Was mir natürlich besonders in Erinnerung geblieben ist, ist der Aufstieg in die Oberliga Hessen 1995/1996. Leider wurden es nur 2 Spielzeiten und wir stiegen in der Saison 1997/98 unnötigerweise wieder ab, weil uns ein gewisser Michael Thurk in Jügesheim mit 3 Toren fast im Alleingang abschoss. Er ging danach zu Mainz 05. Wir hätten in Jügesheim nur 1 Punkt gebraucht, aber an dem Tag lief einfach gar nichts. Trotz dieser herben Enttäuschung waren die zwei Jahre eine tolle und sehr erfahrungsreiche Zeit. Damals gab es noch keine 3. Liga und das Fernsehen übertrug noch regelmäßig Spiele der Oberliga. Namhafte Mannschaften wie SV Wehen, Kickers Offenbach, Viktoria Aschaffenburg, Eintracht Frankfurt Amateure oder FSV Frankfurt waren da noch Gegner und wir spielten regelmäßig vor ca. 600-800 Zuschauern, gegen Offenbach und Wehen kamen knapp 2000 Zuschauer nach Würges. Im alten Offenbacher Stadion spielten wir vor 3500 Zuschauern. Das waren Spiele, die besonders Spaß machten.", so Heiko in Erinnerung schwelgend.

"Ohne Fußball geht es auch nicht"

Seine erfolgreichste Zeit hatte Heiko allerdings unter Trainer Jürgen "Schorsch" Menger. Er war derjenige, der ihn vom Mittelfeld in den Sturm beorderte und unter dem er Vize-Torschützenkönig in der Landesliga Mitte wurde. Sie gewannen mehrere Male den Kreis- und Bezirkspokal und kamen im Hessenpokal bis ins Halbfinale. Unvergessen der 1:0 Heimsieg gegen den SV Wehen Wiesbaden, der damals in der Regionalliga spielte. Timo Becker schoss damals per Freistoß den RSV zum Sieg und selbst Bundesliga Schiedsrichter Lutz Wagner, der die Partie leitete, blieb noch lange mit den Spielern im Sportheim sitzen und fuhr sogar Teamkollege Manuel Meuth nach Hause. "Es war wirklilch eine schöne Zeit mit vielen tollen Fußballkameraden, zu denen ich heute noch Kontakt habe und wenn man sich sieht, plaudert man natürlich gerne über alte Zeiten und wir waren ja alle keine Kinder von Traurigkeit. Obwohl wir 4-5mal die Woche trainierten, vor allem in der Oberligazeit, gab es immer diese ominösen Mannschaftssitzungen, die dann etwas länger dauerten." so Heiko schmunzelnd.

Zum Schluss eine kleine von ganz vielen Anekdoten:

"Ich bin immer noch bekannt dafür, dass ich ein wenig Orientierungsschwierigkeiten habe und glücklicherweise gibt es heute die Navi Geräte. Unter Trainer Friedel Müller damals gab es die noch nicht, da musste man noch im Atlas nach den Spielorten suchen. So kam es, dass wir ein Landesliga Spiel in Waldgirmes hatten. Friedel wollte mich extra in Frankfurt von der Arbeit abholen weil er wusste, dass ich sicherlich Probleme haben werde, das zu finden. Aber ich sagte ihm, dass ich das schon finde. Naja, kurzum: Friedel musste sich die Schuhe anziehen und auf die Bank setzen, weil ich den Sportplatz nicht gefunden habe. Zum Geburtstag bekam ich dann 4 Atlanten geschenkt, in denen überall Waldgirmes rot angekreuzt war. Auch heute noch gerne Thema." so Heiko abschließend.

Wenn es die Zeit zulässt, spielt Heiko noch in der SOMA des RSV Würges und in Trier in einer Hobbymannschaft. "Ohne Fußball geht es auch nicht." Sein Vater Erich spielt heute noch mit fast 70 Jahren Fußball, das möchte Heiko auch gerne.

Wir bedanken uns für das kurzweilige Gespräch und wünschen Heiko viel Gesundheit und alles Gute für die Zukunft.

Folgende Spiele hat Heiko gegen die flw24 Redaktion getippt:

Ergebnis: Heiko Brands - flw24-Redaktion