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Schach: Neubeginn auf Landesebene Hessenpokal und Blitzmeisterschaft

Jetzt rauchen die Köpfe wieder „in Präsenz“ wie hier im Vereinsheim des Schachklubs Niederbrechen während der 2. Runde des Hessenpokals. (Foto: Matthias Meffert)

Nachdem die Schachfreunde aus den hessischen Vereinen in den letzten Monaten nur die Möglichkeit hatten, bei Online-Turnieren teilzunehmen, fand nun zum ersten Mal seit mehr als einem Jahr im heimischen Raum wieder eine „Präsenz-Begegnung“ statt. Für den hessischen Vierer-Pokal 2021 waren die jeweiligen Pokalsieger, sowie die Zweitplatzierten aus jedem Schachbezirk nominiert. Aus dem Bezirk Lahn IX waren dies die Mannschaften von Niederbrechen 1 und 2. In der ersten Runde waren beide Teams spielfrei. In der zweiten Runde hatte das Quartett von Niederbrechen 1 die favorisierten Spieler des SK Bad Homburg 1 zu Gast. Dabei kam das nach den Vorgaben des Hessischen Schachverbandes vom Vorstand des SK ausgearbeitete Hygienekonzept zum Einsatz. Hierbei gab es keinerlei Probleme und es wurde von allen Beteiligten vorbildlich umgesetzt. Der Hessenligist aus der Bäderstadt tat sich erstaunlich schwer gegen die gut aufgelegten Brecher Mannen und es entwickelte sich ein Duell auf Augenhöhe. Youngster Florian Lesny ließ an Brett eins gegen den starken Spitzenspieler der Hessenliga, Behrang Sadeghi, nichts anbrennen. In keiner Phase der Partie konnte einer der beiden Kontrahenten einen entscheidenden Vorteil erringen, so dass die folgende Punkteteilung nur logisch war. Markus Schmidt setzte an Brett zwei sein Gegenüber, Ralf Dunsbach, bereits in der Eröffnung gehörig unter Druck. Alles sah schon nach einem Sieg des Brechers aus. Doch dann beging Schmidt in Zeitnot einen Stellungsfehler, der ihn einen Offizier kostete. Danach musste er die Waffen strecken.

Auch an Brett drei erarbeitete sich Matthias Meffert in einer zähen Positionspartie gegen Ralf Nagelsdiek deutliche Raumvorteile. Allerdings gelang es ihm nicht, diese zu seinen Gunsten auszunutzen, so dass das Spiel mit Remis endete. Tobias Schupp glänzte an Brett vier mit seinem variablen Angriffsspiel. Sein Gegner, Jonas Lenz, musste schon all sein Können aufbieten um die Attacken abzuwehren. Schließlich entwickelte sich eine Figurenstellung aus der keiner der beiden Parteien mehr in der Lage war, einen Vorteil zu ziehen. So einigte man sich auch hier auf ein Unentschieden. Damit war Bad Homburg gerade noch mit einem blauen Auge davon gekommen und zieht nun in die nächste Runde ein. Die Brecher hatten aber bewiesen, dass sie immer für eine Überraschung gut sind und man stets mit ihnen rechnen muss.

Niederbrechen 2 musste zum Vizemeister der Verbandsliga Süd nach Bensheim reisen. Auch wenn das heimische Quartett unter Teamleiter Dirk Egenolf nicht in Bestbesetzung

antreten konnte, so verkauften sich die Spieler des SK sehr teuer und die Südhessen brauchten lange, um den SK 2 niederzuringen.


Die Einzelergebnisse:

SK Niederbrechen 1 – SK Bad Homburg 1 (1,5:2,5)

Florian Lesny  - Behrang Sadeghi 0,5:0,5

Markus Schmidt – Ralf Dunsbach 0:1

Matthias Meffert – Ralf Nagelsdiek 0,5:0,5

Tobias Schupp – Jonas Lenz 0,5:0,5

SG Bensheim 1 – SK Niederbrechen 2 (3:1)

Yannik Keller – Torsten Römer 0,5:0,5

Tobias Wenner – Dirk Egenolf 1:0

Herbert Kargoll – Lukas Rudolph 0,5:0,5

Bernd Goeke – Simon Schneider 1:0

 

Fast zeitgleich fanden in Frankfurt die Hessischen Blitz-Einzelmeisterschaften statt. Hierbei haben die Akteure nur wenige Minuten Zeit für eine ganze Partie, so dass es an den Brettern oft hoch her geht. Mit 71 Teilnehmern wurden 19 Runden im Schweizer System

absolviert. Das heißt, dass der Computer nach jeder Runde möglichst punktgleiche Spieler gegeneinander lost. So treffen die stärksten Strategen meist erst am Ende aufeinander wodurch das Turnier bis zum Schluss spannend bleibt.

Aufgrund der Corona-Einschränkungen vertraten heuer lediglich fünf Schachspieler aus Lindenholzhausen und Niederbrechen die Fahnen des heimischen Bezirks. Erfolgreichster Schnelldenker war diesmal Markus Schmidt vom SK Niederbrechen mit erstaunlichen 11,5 Punkten. Damit belegte er einen sehr guten dreizehnten Rang. Sein Vereinskamerad Florian Lesny folgte ihm mit 10,5 Zählern und Platz 24. Christian Glöckler vom Königsflügel Lindenholzhausen sammelte 9,5 Punkte (34.), Felix und Florian Stuhlmann vom gleichen Verein belegten mit 9,0 bzw. 8,0 Zählern die Ränge 49 und 52.