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Limburger HC steigt ab - Schockierendes 1:15 bei Meister TG Frankentha

Der Limburger Hockey-Club muss nach einem 1:15 (0:8) bei Meister TG Frankenthal aus der 2. Hallenhockey-Bundesliga absteigen. Alles andere wäre bei drei Punkten und zehn Toren Rückstand und dem wohl denkbar schwersten Spiel beim Spitzenreiter Sonntag auch ein großes Wunder gewesen.

Was aber mehr schockiert als der Abstieg und die Niederlage an sich beim klaren Favoriten, ist die Art und Weise, wie der Limburger HC in der Pfalz unter die Räder geriet. Dass die Lahnstädter in ihrer langjährigen Bundesligageschichte in einer Partie mit 14 Toren Rückstand verloren, dürfte einmalig sein. Beim Zwischenstand aus Frankenthal von 8:0 nach 25 Minuten musste der Rüsselsheimer RK als Vorletzter sich in München keinen Stress mehr machen und konnte locker beim TuS Obermenzing 4:7 verlieren. Die TG Frankenthal ist aufgrund der besten Spielanlage aller sechs Südgruppenteams verdienter Meister und somit 1.Liga-Aufsteiger. Die HG Nürnberg blieb zwar durch ein am Ende hart erkämpftes 12:11 beim HTC Stuttgarter Kickers punktgleich mit Frankenthal. Doch der Vorsprung der Pfälzer in der Tordifferenz war schon vor der Partie zu groß.

Das Limburger Team, Trainer Dirk Hilpisch und der LHC-Vorstand müssen nun mit ein wenig zeitlichem Abstand ohne Schönrederei beraten, woran einige Niederlagen in unakzeptabler Höhe in der abgelaufenen Hallenrunde lagen. Es ist keine Schande, in Frankenthal zu verlieren, aber das Wie war schockierend. Natürlich gibt es auch absolut nachvollziehbare Gründe dafür, dass Limburg schlechter als in der Vorsaison spielte. Aber wer ausschließlich die sicherlich den Kader schwächenden Abgänge für acht Niederlagen in zehn Spielen wie die desaströsen Vorstellungen in Rüsselsheim, Stuttgart und nun wieder in Frankenthal verantwortlich macht, der macht sich selbst etwas vor.

Bei Limburg war Sonntag schon vor der Partie der Wurm drin, als kurzfristig wegen einer Handverletzung bzw. Erkrankung die wichtigen Säulen Hans Schneider und Julien Collée ihre Mitwirkung absagen mussten. Vor allem Schneiders Fehlen machte sich deutlich bemerkbar. Denn für ihn musste Collées jüngerer Bruder Jannis Verteidiger spielen und fehlte somit schmerzlich im Spielaufbau. Es ist Trainer Hilpisch null Vorwurf zu machen, dass bei A-Jugendlichen im Kader und nur drei Wechselmöglichkeiten auf der Bank die große Sensation an diesem Tag einfach nicht drin war. Dennoch muss die Frage erlaubt sein, warum die Abwehr trotz des starken Schneider-Ersatzes Collée so löchrig war und warum nach vorne überhaupt nichts lief. In der allerletzten Minute erst konnte Routinier Benedikt Faustmann durch seine Strafecke zum 1:15 einen zweistelligen „Whitewash“ gerade noch verhindern.

So schwach Limburg in diesem Spiel agierte, so stark wirkte Frankenthal von Beginn an. Dem Favoriten war deutlich anzumerken, dass er unbedingt aus eigener Kraft frühzeitig in der Partie die Meisterschaft unter Dach und Fach bringen wollte. 500 lautstarke Fans in der Pfalz taten das Ihrige, um ihre Mannschaft nach vorne zu peitschen. Die jungen Limburger schienen in diesem ungewohnten Hexenkessel wie gelähmt zu sein. Das spürten die erfahrenen Frankenthaler und spielten sich in einen Rausch. Nach sieben Minuten stand es schon 3:0, nach 19 Minuten 5:0. Den Gastgebern gelang fast alles, obwohl LHC-Keeper Nils Jonas wirklich abwehrte, was  abzuwehren war. Auch die Pausenansprache konnte die Partie nicht zum Positiven für den Gast verändern. In Frankenthal spielte weiter nur der Spitzenreiter und erhöhte auf 15:0. Limburg kann jetzt nur hoffen, dass keine weiteren Abgänge mehr folgen und die vier aus der A-Jugend nachrückenden Talente schnell einschlagen. Sonst könnte es auch in der dritten Liga eng werden. Limburg: Jonas, Lennard Schmitt, Jannis Collée, Faustmann (1 Tor), Lukas Schmitt, Jakob Schneider, Lars Schmitt, Wolf, Bommel.