Anzeige

Rabenschwarzes Wochenende des LHC mit zwei Heimniederlagen

Foto: Robin Klöppel

Nach dem Traumsaisonstart hat der Limburger HC in der 2.Hallenhockey-Bundesliga ein rabenschwarzes Wochenende erlebt. Das Team von Trainer Dirk Hilpisch ging sang- und klanglos mit 0:4 gegen Aufsteiger TuS Obermenzing aus München unter und verlor dann auch noch mit 3:4 gegen den HTC Stuttgarter Kickers. Dadurch rutschte der LHC auf den vorletzten Tabellenplatz ab.

Fast hätten die Limburger gegen die Schwaben in einer wirklich guten Schlussoffensive in der Limburger Kreissporthalle noch den Ausgleich geschafft. Doch wer das Spiel nicht durch eine grün-weiße Brille sah, muss anerkennen, dass ein Punkt nach 45 Minuten Antihockey nicht verdient gewesen wäre. Es fehlte den Limburger Spielern keineswegs an Engagement. Jedoch war erschreckend, wie überhektisch und planlos das ganze Team über weite Strecken agierte. Das Hauptproblem war, dass die Hausherren im Spielaufbau mit den zu behäbig wirkenden Routiniers Benedikt Faustmann und Hans Schneider viel zu langsam agierten, dass die Gäste alle Zeit der Welt hatten, die Räume zuzustellen. Das machten sie sehr clever. Da Limburg auch nicht mehr die überragenden Akteure in seinen Reihen hat, die mehrere Gegner ausspielen können, kamen die Gastgeber in Hälfte eins nur durch eine Strafecke zu einer echten Chance. Dass der LHC nur mit einem 0:2-Rückstand in die Pause ging, hatte damit zu tun, dass die im Aufbau deutlich sichereren Stuttgarter derzeit keinen überragenden Goalgetter zur Verfügung haben, so dass in vielen Fällen der Abschluss zu harmlos war. Ansonsten war fast immer LHC-Keeper Nils Jonas da, der als einziger auf Limburger Seite an diesem Nachmittag eine gute Leistung brachte. Leider schaffte es Trainer Hilpisch in der Pause nicht, seinen Spielern noch einmal den nötigen Kick für bessere zweite 30 Minuten mitzugeben. Limburg tauchte zwar das eine oder andere Mal mehr als vorher vor dem gegnerischen Kasten auf. Doch mit Verlegenheitsschüssen aus spitzem Winkel war der erfahrene Gästekeeper Kleikemper nicht zu bezwingen. Erst 13 Minute vor Schluss erwachten die Lahnstädter nach „Bene“ Faustmanns 1:3 (Eckenablage) plötzlich zum Leben. Limburg ließ sich von dem 1:4 durch Till Ziemssen nicht beirren, sondern nahm den Keeper für einen sechsten Feldspieler heraus, setzte plötzlich Stuttgart massiv unter Druck. Das wurde in der 57. Minute belohnt, als Limburg durch einen Doppelschlag von Jannis Collée und Lukas Schmitt auf 3:4 verkürzte. In den letzten Minuten war durchaus noch die Chance auf den Ausgleich da, doch er wollte einfach nicht mehr fallen.

Noch schlimmer war der Auftritt der Limburger gegen Obermenzing. Es konnte sich jedenfalls niemand in der Kreissporthalle erinnern, ein Hallenbundesligaspiel des LHC ohne eigenes Tor erlebt zu haben. Und das gegen den Aufsteiger. Wer die Partie in der ersten Hälfte betrachtete, durfte seine starken Zweifel haben, dass hier zwei wirklich zwei Zweitligisten auf dem Feld standen. Nervöses Abtasten, kaum Chancen auf beiden Seiten. Für ein Hallenspiel lange nur ein dürftiges Törchen für Obermenzing, das Brunner in der 15. Minute per Stecher erzielt hatte. Ärgerlich für Limburg, dass es direkt vor dem Pausenpfiff das dumme 0:2 durch Löberl fing. Zwei Gegentore sind ja eigentlich in einem Hallenspiel in 30 Minuten wenig. Doch Limburg fand keine Mittel gegen die Betonabwehr der Münchner. In Hälfte zwei spielte den Gästen dann zusätzlich noch in die Karten, dass sie blockweise wechselten und somit in der Schlussphase einen frischeren Eindruck machten. Obermenzing zeigte in der Offensive auch nicht gerade Traumhockey. Doch gegen einen vorne völlig zahnlosen LHC reichte es dennoch für die Bayern zu einem lockeren Sieg durch weitere Tore von Brunner und Köppe (Siebenmeter) zum 4:0.  

Limburg: Jonas, Lennard Schmitt, Jannis Colllée (1 Tor), Julien Collée, Faustmann (1), Lukas Schmitt (1), Jakob Schneider, Wolf, Bommel, Hans Schneider, Müller.