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Ergänzender Kommentar zum Artikel ‘Absage des AH Kreispokalfinals’ vom 02.06.2017 von Ingo Hörning

Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Leser, hallo Ingo,

bevor ich mich entschloss auf den o.g. Artikel zu antworten, habe ich erstmal eine bzw. mehrere Nächte darüber geschlafen. Da ich aber in dem Artikel persönlich angesprochen werde und der RSV Weyer sowie die SG Villmar/Weyer alleine den schwarzen Peter zugeschoben bekommen, möchte ich die Ausführungen nicht einfach unkommentiert stehen lassen.

Vielen Dank zunächst an Ingo Hörning für die ausführliche Darstellung der Würgeser Sicht auf die Dinge, die zur Absage des AH-Finales zwischen unseren Teams geführt haben. Zur vollständig objektiven Berichterstattung gehört auch, dass neben der neutralen Darstellung aller Fakten beide Seiten (hier sind es am Ende mit dem KFA, RSV Würges, RSV Weyer, SG Villmar/Weyer sogar vier) ihre Meinung und Sichtweise darstellen können, so dass sich der geneigte Leser am Ende aus allen vorliegenden Informationen ein vollständiges Bild machen kann.

Mir ist bereits vor meiner Antwort bewusst, dass es auch danach keine einheitliche Meinung geben und das Thema weiterhin kontrovers diskutiert wird, jeder sieht es mit seiner Brille, denn es liegt in der Natur der Sache, dass jede Entscheidung im Fußball von den Gegenparteien unterschiedlich wahrgenommen wird – so ist das auf dem Platz und in diesem Fall mit Sicherheit auch außerhalb … .

Dabei sei bereits im Voraus erwähnt, dass ich keine Gegendarstellung zu Ingos Ausführungen machen oder mich gar rechtfertigen möchte. Ich ergänze wie erwähnt ein paar Fakten und stelle unsere Sicht der Dinge dar, d.h. die Sicht des Ausrichters RSV Weyer und die Sicht des Finalgegners SG Villmar/Weyer.

Als bekannt wurde, dass der RSV Weyer als Ausrichter der diesjährigen Pokalfinals ausgewählt wurde, gingen alle potentiell Beteiligten noch vom Termin an Himmelfahrt aus (24. und 25. Mai 2017). Da so ein Pokalfinalspieltag bzw. die beiden Finalspieltage nicht mal so nebenbei organisiert werden, habe ich bereits frühzeitig im Januar die Alten Herren (AH) des RSV Weyer darauf hingewiesen, an Himmelfahrt bitte keine Unternehmungen zu planen, da die AH in der Regel immer als Helfer bei Vereinsveranstaltungen herangezogen werden. An eine Finalteilnahme unsererseits wurde dabei noch gar nicht gedacht. Weiterhin wurde ein Zelt organisiert, Getränkewagen bestellt, Malteser Hilfsdienst informiert, Feuerwehr zur Verkehrsführung und Parkplatzeinweisung bestellt, Thekendienst für Getränke, Thekendienst für Würstchen, Thekendienst für Kuchen … um nur mal die wichtigsten zu nennen … angeworben, das Übliche halt, nur in deutlich größerem Rahmen für einen/zwei zusätzliche, besondere Termine.

Anfang März, nach Bekanntwerden der Hessenfinal-Teilnahme von Hadamar, wurde der Termin vakant, also habe ich mit dem KFA mögliche Ausweichszenarien besprochen. Da für die drei Wochen nach Himmelfahrt bei uns noch der letzte Spieltag Gruppenliga (mit dem Saisonfinale gegen Hadamar II), die Relegation und Aufstiegsspiele gemäß Rahmenterminplan HFV sowie unser Bürgerturnier vom 08.-10. Juni 2017 im Kalender standen, haben wir uns telefonisch auf die komplette Verschiebung auf Fronleichnam geeinigt, d.h. nun waren der 14. und 15. Juni 2017 die neuen Austragungstermine. Also habe ich den AH, der FFW, den Helfern etc. für Himmelfahrt ‚freigegeben‘ und alles auf Fronleichnam umorganisiert. Die Begeisterung der Helfer hielt sich in Grenzen, waren doch schon zum Teil Pläne für die Feiertage gemacht. Auch die noch im Rennen befindlichen Vereine (u.a. Dorndorf und Hadamar) haben gegen diesen Termin Einspruch eingelegt, da sich bis dahin schon die Mannschaften oder einzelne Spieler im Urlaub, zum Saisonabschluss oder auf dem Weg zum neuen Verein befänden. 

Daraufhin erfolgte Mitte April eine erneute Terminabstimmung zwischen Veranstalter KFA und Ausrichter RSV Weyer, bei der wir dann trotz bzw. wegen bestehender Termindichte auf das Pfingstwochenende zurückkommen mussten. Mittlerweile standen wir als Finalteilnehmer des AH-Finales fest, was unseren Helferkreis deutlich einschränkte, d.h. es musste gut ein Dutzend neuer Helfer akquiriert werden. Nicht ausschließlich deshalb, aber u.a. auch darum fiel die Wahl auf den Pfingstsamstag, um die Neuen und den zuvor mehrfach benannten Helferkreis nicht erneut mit einem Feiertag belasten zu müssen, die Reserven wurden auf den Mittwoch vor Himmelfahrt zurückterminiert. Obwohl wir dadurch vier Großveranstaltungen innerhalb von zweieinhalb Wochen auf dem Plan hatten, schien uns der Samstag als Werktag nahezu optimal (dass er es wegen der Würgeser Absage und dem Aufstiegsspiel von Hadamar II nicht war, wissen wir heute besser). Der KFA hat daraufhin die im Wettbewerb verbliebenen Senioren-Teams angeschrieben und die neuen Termine (24.05. und 03.06.) offenbar ohne Gegenstimmen abgefragt. Daraufhin erfolgte die offizielle Kommunikation der neuen Termine, diesmal inkl. der AH-Endspielteams. 

Die Wirkung auf unsere AH bzw. die SG Villmar/Weyer blieb nicht aus, war es doch etwas ganz Besonderes, nicht nur das Finale, sondern das ‚Finale zu Hause‘ zu erreichen. Nahezu alle Spieler der Pokalmannschaft haben sich den Termin irgendwie eingerichtet und dafür sogar ihren Urlaub verlegt (Rainer H.), jeder wollte natürlich dabei sein. Die anderen AH, die nicht Teil der Pokalmannschaft sind, bekamen ‚dienstfrei‘ um anzufeuern und mitzufeiern. Die Ausrichtung des AH-Finales im Rahmen des großen Senioren-Finales ist eine prima Sache und gibt den Alten Herren, die im Verein viel leisten aber meistens sportlich wenig Beachtung finden, auch mal die entsprechende Kulisse und Anerkennung; die gemeinsame Ausrichtung an einem Tag war daher für uns unstrittig, das wollten wir natürlich so haben … wegen des Rahmens und des Organisationsaufwandes.

Am 07. Mai hat mir Ingo Hörning auf der gemeinsamen Trainerschulung kurz von den Personalproblemen beim RSV aus Würges erzählt, ohne dass wir irgendwas zu Ende diskutiert hätten. Es war die Rede von 5-6 Spielern, die mit Jugendmannschaften unterwegs seien, ein für mich glaubhaftes Szenario, habe ich doch mit einigen der Kollegen aus Würges zusammen die C-Lizenz als Jugendtrainer gemacht. Von arbeitenden Kollegen war damals noch nicht die Rede.

Am 18. Mai erfolgte der erwähnte Anruf von Stefan Heimann mit der Bitte um Verlegung, präferierte Daten 24./25. Mai oder 04.06.2017. Warum mussten diese abgelehnt werden?

Erstens wäre damit das AH-Finale aus dem Rahmen des Senioren-Finales gefallen, was niemand bei uns wollte. Zweitens war es aufgrund der vorgeschilderten Umstände der Organisation unzumutbar, den Finaltag dreizuteilen und noch mehr Aufwand in Form einer fünften Veranstaltung zu erzeugen. Für den 24. Mai war bereits das ‚Reserven‘-Finale geplant (zwei Spiele an einem Abend unmöglich, wer kann um 18 Uhr, wer will um 21 Uhr spielen?), für Himmelfahrt waren wie gesagt keine Helfer mehr verfügbar (u.a. Himmelfahrts-Veranstaltung eines Großsponsors in Weyer) und bereits 3 Tage später, am 28.05., wartete das nächste Großereignis ‚letzter Spieltag‘ auf unseren RSV, bei dem es zum Zeitpunkt der Anfrage noch gegen den direkten Abstieg und für Hadamar II um den möglichen Aufstieg ging. Alle Vereins-Helfer befanden sich an der Grenze des Zumutbaren.

Dennoch haben Uwe Bender und ich (direkt nach dem Gespräch mit Stefan H.) telefoniert und über den 04.06. nachgedacht und diesen und weitere mögliche Ausweichtermine, die wir uns als Angebot an Würges ausgedacht hatten, besprochen. Also haben wir zur Terminfindung nochmals die Mannschaft befragt, mit dem ernüchternden Ergebnis, dass wir innerhalb kürzester Zeit sieben Absagen und eine Zusage bekommen haben. Damit war das Thema nicht nur aus Veranstalter-Sicht, sondern auch aus sportlicher Sicht der SG gestorben. Oder will jemand allen Ernstes von uns erwarten, dass wir mit deutlich geschwächter Mannschaft ins Rennen gehen (und damit einen Teil der Pokalmannschaft ausgrenzen), damit Würges mit Vollbesetzung antreten kann? Mit Verlaub, hier haben wir das gleiche Recht ‚nein, das passt uns nicht‘ zu sagen, wie Würges es für den 03.06.2017 in Anspruch nimmt bzw. nahm.

Von den Terminen 06.-08. Juni habe ich in o.g. Bericht zum ersten mal gelesen, die brauchen auch an dieser Stelle nicht weiter diskutiert werden. Als diese Termine ins Spiel kamen hatte der KFA längst die finale Entscheidung zur Austragung 03.06.2017 getroffen. Darüber hinaus ist unser Rasenplatz seit heute gesperrt und wird neu gemacht, ab 08.06. ist unser jährliches Bürgerturnier geplant (das jetzt auch aufgrund der Terminflut und zur Aufwandsreduzierung verkürzt wurde, es geht leider nicht anders). 

Ich weiß nicht, ob meine Ausführungen an dieser Stelle in der Ausführlichkeit notwendig waren, aber erstens wollte ich Ingo und den Kollegen aus Würges eine Antwort auf ausgesprochene und unausgesprochene Fragen geben und zweitens darlegen, dass wir nicht ‚einfach so‘ aus Spaß oder besserer Erfolgsaussicht nicht verlegen wollten. Die Organisation war eine komplexe Geschichte, die vielen Termine samt Verlegungen haben ihr Übriges dazu beigetragen, wir haben uns das nicht leicht gemacht und tatsächlich bis zuletzt gehofft, dass das Spiel dann am vom Verband vorgegeben Tag stattfinden kann. Alle Entscheidungen wurden immer mit dem geschäftsführenden Vorstand, dem SV Villmar, der SG Villmar/Weyer, dem Wirtschaftsausschuss und Abteilungsleitung Fußball besprochen … das viele Hin und Her war sehr aufwändig und stressbehaftet.

Wir sind selbst ein gebranntes Kind und mussten im letzten Jahr im Halbfinale kampflos die Segel streichen, weil keine Verlegung des Rückspiels in Oberbrechen möglich war, daher kann ich die Enttäuschung und Ärgerlichkeit auf Würgeser Seite nachvollziehen. Ich denke, jedem Fußballer ist klar, dass auch wir vergangenen Samstag lieber Brands gegen Birke, Szekely gegen Schuh und Höhler gegen Urbatschek gesehen hätten, als ein kampfloses Finale … abgesehen von dem Zuschauerverlust und den damit einhergehenden Mindereinnahmen, aber die Durchführung war unter den gegebenen Umständen nicht anders planbar.  

Ich hoffe, dass ich damit alle Überlegungen, die zu unseren Entscheidungen geführt haben, plausibel darstellen konnte und stelle hiermit die öffentlicheKommunikation zu dem Thema ein. 

Bei Bedarf können wir uns gerne auf persönlicher Ebene nochmal darüber unterhalten, auch wenn jeder im Moment etwas vom anderen enttäuscht ist. 

Um nun zum Ende zu kommen und auch aus dieser Ansetzung etwas mitzunehmen, sollten für das nächste mal zumindest folgende Lehren gezogen werden, um solche unnötigen Dissonanzen zu vermeiden:

  • Der KFA ist Veranstalter des Krombacher-Kreispokals und gibt insbesondere die Spieltermine und -zeiten vor (für die Planung der Vereine).
  • Der KFA ist Veranstalter des Krombacher-Kreispokals und gibt in Absprache mit dem Ausrichter die sonstigen Rahmenbedingen vor (für die Planung des Ausrichters).
  • Es muss vor der Saison einen ein-eindeutigen Rahmenterminplan geben, der tatsächlich alle Eventualitäten auffängt und allen im Wettbewerb befindlichen Mannschaften die gleichen Voraussetzungen bietet (zur Planung aller gegenüber Dritten).
  • Die Teilnehmer haben sich an die Vorgaben zu halten (unwiderruflich).
  • Im (unwahrscheinlichen) Falle eines Konfliktes ist ein runder Tisch mit verantwortlichen Personen der (mindestens drei) beteiligten Parteien zur Entscheidungsfindung sinnvoll.
  • Persönliches Gespräch ist immer besser als elektronische Medien.

Daran muss von allen gearbeitet werden, damit dieser Spiel-Ausgang in der noch jungen AH-Pokal-Geschichte einmalig bleibt.

In diesem Sinne sportliche Grüße.

Hier geht es zum Artikel von Ingo Hörning.