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Nachgefragt - was machen die Vereine in der Zwangspause ?! - (Teil 8)

Und weiter gehts mit unserer kleinen Serie "Nachgefragt - was machen die Vereine in der Zwangspause ?!". 
Hier konnten wir einen Blick hinter die Kulissen des Überraschungsteam in der Kreisoberliga bekommen.
Sascha Lanzel - Spieler und Pressewart der TSG Oberbrechen - berichtet heute was in und während der Zwangspause
in seinem Heimatverein passiert. Wir wünschen Euch viel Spaß dabei !!!

 

Aktueller Stand „TSG Oberbrechen“

Die Corona-Pandemie entriss nicht nur den Fußballern und Sportlern der TSG einen großen und wichtigen Bestandteil des Alltags, den Mannschaftssport, sondern auch vielen Sportverrückten im Kreis und über dessen Grenzen hinaus. Selbstverständlich wurde es nach dem Lockdown ruhig auf dem Sportgelände und dementsprechend auch ruhiger im Verein. Dennoch wurde die Zeit sinnvoll genutzt. Die Seniorenabteilung hielt sich bis Mitte Dezember mit Hilfe einer Lauf-App fit, die von den Spielern gut angenommen wurde. Seit der „Winter-Pause“ halten sich viele Spieler selbständig fit. Zwischen Trainer und Team besteht u.a. durch WhatsApp stetiger Kontakt. Coach Alex Schraut ist so oder so bekannt dafür, dass er viel mit Spielern auch abseits des Platzes spricht und sich Zeit für jeden nimmt.
Des Weiteren haben sich einige Rentner in der sportfreien Zeit zusammengetan und eine neue Hütte auf dem Sportgelände errichtet, die als Geräteschuppen dienen soll. Mit Niklas Blecker konnten wir schon früh einen neuen Spieler an Land ziehen, der unsere 1. Mannschaft in Zukunft verstärken wird. Den Vertrag mit Alexander Schraut haben wir ebenfalls zeitnah für die Saison 2021/22 verlängert.

Der Start in die Saison 2020/21 lief, wie man auch der aktuellen Tabelle der KOL entnehmen kann, sensationell. Vor der Saison sahen uns viele Zuschauer, nach dem Aufstieg in die KOL, eher im unteren Tabellenfeld. Dass die Mannschaft um Coach Alex Schraut ein großes Potenzial in sich birgt war uns bewusst, dass dieses so explosiv zum Vorschein kommt war uns nicht bewusst. Durch Mentalität, Kampfgeist und Spielfreude ist uns, stand jetzt, eine kleine „Sensation“ gelungen, welche wir natürlich gerne nach dem Lockdown fortsetzen würden. Wir sind uns jedoch alle im Klaren, dass es auch Rückschläge geben wird und es nicht so euphorisch wie bisher weitergehen muss. Unsere Erwartungen wurden demnach übertroffen, worüber wir alle sehr glücklich sind. Nach dem Lockdown heißt es dennoch „Weiter Gas geben“ damit die bisherige harte Arbeit vergoldet werden kann. Demnach muss weiterhin an kleinen Stellschrauben gedreht werden, damit sich die noch sehr junge Mannschaft, weiter verbessern kann. Wir sind uns des großen Potenzials sehr wohl bewusst, doch Potenzial allein macht noch keine gute Mannschaft aus.

Wie es nun weitergeht und vor allem wann, steht aktuell leider noch in den Sternen. Verschiedene Szenarien wurden bereits vorgestellt, doch wie es in der Realität aussieht ist eine andere Frage, weshalb es jetzt heißt „Abwarten und Tee trinken“, auch wenn wir lieber im Vereinsheim säßen und zusammen mit dem Gegner die dritte Halbzeit und das eine oder andere Hefe genießen würden. Ein vollständiger Saisonabbruch und eine Annulation der bisherigen Saison würde Enttäuschung über den ausbleibenden sportlichen Lohn auslösen, aber keinesfalls die Gier stillen und die sportliche Entwicklung negativ beeinflussen.

Der Blick in die Glaskugel verrät mir leider auch nicht, wie und wann es weitergeht. Feststeht, dass wir bereit sein werden, wenn es soweit ist und uns auf diesen Moment sehr freuen. Egal ob 7 oder 26 Spiele, wir sind hungrig und bereit! Essenziell ist es jedoch, dass die Saison zu einem sportlichen Abschluss kommt und alles zu einer gewissen Normalität zurückkehrt.

Wenn die Corona-Pandemie eines gelehrt hat, ist es definitiv, dass Fußball, und allgemein der Mannschaftssport mehr ist als nur ein einfaches Hobby, dem man Woche für Woche nachgeht. Mannschaft bedeutet zusammen zu gewinnen und zusammen zu verlieren. Mannschaft bedeutet sich zusammen zu freuen, aber auch zusammen wieder aufzustehen. Mannschaft bedeutet, nach einem Spiel zusammen anzustoßen, zusammen zu lachen und zusammen zu diskutieren. Mannschaft bedeutet sich auf dem Platz anzupöhlen und sich nach den 90 Minuten wieder in den Arm zu nehmen. Wie sehr einem diese Momente fehlen, vor allem wenn man sonntags um 15:30 auf die Uhr schaut, lehrt einen die Corona-Pandemie. Man lernt diese Momente aber auch die Vereine mehr wertzuschätzen, die einem überhaupt die Möglichkeit bieten, einen Mannschaftssport auszuleben. Die Arbeit, die abseits des Fußballplatzes verrichtet wird, geht dabei oft in Vergessenheit, auch dieser gilt es besondere Wertschätzung auszusprechen. Deswegen bin ich mir sicher, dass wir eines Tages, und ich hoffe dieser Tag wird bald kommen, wieder zusammensitzen, und das „Zusammen“ viel mehr wertschätzen werden als wir es jemals zuvortaten.