SC Dombach - SG Selters II 4:2 (1:1)
Nach zwei Siegen in Serie hätte man von der SG Selters II erwarten können, auch beim SC Dombach mit breiter Brust aufzutreten. Trotz 1:0- und 2:1-Führung geht die Partie beim A-Liga-Absteiger aber im Schlussakkord mit 2:4 verloren. Was sich die 26 Akteure zuzüglich Schiedsrichter Jeronim Jozic auf dem zu hohen Gras in Dombach leisten, kommt der fußballerischen Armut erschreckend nah.
Beide Teams traten das Lokalduell enorm ersatzgeschwächt an, schafften es aber immerhin, 22 Spieler aufs Feld zu schicken, die eigentlich mit dem Fußballsport vertraut waren. Viel war davon über die 90 Minuten aber nicht zu sehen. Fehlpässe waren an der Tagesordnung, und wenn der Ball dann mal länger als 40 Sekunden im Spiel war, beendete Schiedsrichter Jeronim Jozic das Treiben mit teils wirren Pfiffen. Wild gestikulierend und äußerst redselig erklärte der Unparteiische dann seine Entscheidungen, die nicht immer nachvollziehbar waren. Eines war klar: Mit Fußball hatte das insgesamt sehr wenig zu tun. Dass Selters II nach einer knappen Viertelstunde in Führung gegangen war, hatte es dem heimischen Keeper Florian Simon zu verdanken, der eine eigentlich harmlose Flanke von Christian Roos durch die Finger rutschen ließ - irgendwie passte diese Szene ins Spiel - 0:1 (14.). Florian Philippsen hätte wenig später noch das zweite Tor nachlegen können, zielte aber nach guter Körpertäuschung hauchzart am linken Pfosten vorbei (17.). Auch Dombach hatte seine Abschlüsse zu verzeichnen, so richtig gefährlich wurde es aber nie. Einzig erwähnenswert wäre der ein oder andere Freistoß für die Gastgeber in Strafraumnähe, denn bei der kleinsten Körperberührung gab es selbstredend den zu erwartenden Pfiff. Die Gäste hatten dies zu diesem Zeitpunkt noch nicht verstanden und agierten zum Teil alles andere als geschickt. Die größte Chance des ersten Durchgangs vergab dann Christian Roos nach Zuspiel von Nico Rossel, als er freistehend an Florian Simon, der damit seinen Fauxpas wieder ausbügelte, scheiterte (31.). Der neutrale Zuschauer durfte dann hochzufrieden sein, als Jeronim Jozic zur Pause bat.
Nach Wiederbeginn vergaben die "Wassermänner" die riesen Chance zum Ausbau, als Matthias Rill nach ansehnlichem Spielzug über Markus Sandmann, Florian Philippsen und Christian Roos auf der Linie klärte (46.). Es kam, was kommen musste: Der Ausgleich. Im direkten Gegenzug setzte sich Eric Dörfl gegen Marcel Freisinger durch, dessen Schussversucht noch geblockt wurden, doch Julian Thuy nagelte das Leder mit Hilfe des Innenpfosten zum 1:1 in die Maschen (47.). Alles wieder auf Null, das gleiche Dilemma begann von vorne. Dombach war es aber nun, das gefährlicher wirkte, ohne allerdings zu den richtig großen Torchancen zu gelangen. Die Fehlpassquote beider Teams blieb derweil im sehr hohen zweistelligen Bereich, was dazu führte, dass nur Einzelaktionen oder lange Bälle für Erheiterung sorgten. In Führung gingen dennoch erneut die Gäste: Dombach wähnte einen Ball im Seitenaus, was der nichtneutrale Schiedsrichterassistent auch eigentlich angezeigt hatte, Tom Maurer spielte weiter, passte nach innen, wo Florian Philippsen per Grätsche zum 1:2 traf (70.). In den letzten zwanzig Minuten drückte die Elf von Trainer Oliver Meurer nochmal aufs Gas, für Selters II wurde es ein ums andere Mal brenzlig. Die Folge war das 2:2, und das hatte es wirklich in sich: Erst traf Lukas Heinz aus kurzer Distanz die Latte, dann hielt Niklas Muth unfassbar gut gegen Eric Dörl, bei Jens Munschs Schuss war der Keeper dann aber machtlos (74.). In den Schlussminuten hatten die Platzherren den längeren Atem. Lukas Heinz grätsche aus kurzer Distanz zum 3:2 ein (83.), der Ex-Selterser Jens Munsch mit seinem zweiten Tor des Tages besorgte in der Nachspielzeit den 4:2-Endstand.
Am Ende stand eine Selterser Niederlage, die sich die Mannschaft selbst zuzuschreiben hatte. Dombach hingegen zeigte trotz gleicher spielerischer Limitierung eine starke Moral und gewann nicht einmal unverdient.
Die Chancen zur Wiedergutmachung besteht für Selters II bereits am kommenden Mittwoch, wenn das Niederselterser Kirmesspiel beim SV Arfurt ansteht.