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Rückblick auf 100 Jahre RSV Würges - Erfolgsgeschichten

Fußball zieht seine Faszination nicht nur aus dem Hier und Jetzt, sondern vor allem auch aus dem romantischen "Früher-war-alles-besser-Gefühl" und der entsprechenden Tradition.
 

Die Pokalerfolge, eine unglaubliche Historie.


Lange Jahre galten die Fußballer des RSV Würges in Sportlerkreisen als echte „Pokalmuffel“. Trotz guter Leistungen in den Meisterschaftsspielen gelang der Gewinn des Kreispokals erst in der Saison 1971/72. Im Erbacher Finale wurde der RSV Weyer - immer schon ein ehrgeiziger Rivale im Fußballkreis - mit 3:0-Toren geschlagen (Torschützen: Gregor Löw, Rudi Schramm, Lothar Löw). Mit diesem Sieg am 19. Dezember 1971, dem 8 Tage zuvor die Herbstmeisterschaft der Bezirksliga vorausgegangen war, trat der im südlichsten Teil des Kreises gelegene Verein die Anwartschaft auf die führende Rolle im Limburger Raum an.
Zu   diesem   ausgiebig   gefeierten ersten Pokalerfolg sollten sich in den nächsten 8 Jahren noch weitere 5 Kreispokalsiege und 2 überkreisliche Erfolge gegen die Pokalsieger aus dem ehemaligen Oberlahnkreis (Niedershausen und Weilmünster) gesellen. Kernstück der 70er Pokalerfolge bildete ein sportlicher „Hattrick“. In den Spieljahren 75/76, 76/77 und 77/78 wurde der „Pott“ dreimal hintereinander nach Würges geholt. Der Sieg im Spieljahr 79/80 - das 3:1 über den SV Wilsenroth am 4. August 1979 in Offheim (Torschützen: M. Piecha, M. Streu und F. Müller) - schaffte dann sogar die Basis für ein Vordringen in die 3. DFB-Pokalhauptrunde.

Mit dem Kreispokalsieg hatte sich unsere Mannschaft zum 6. Mal für den Bezirkspokal qualifiziert. Nach Freilos in der ersten Runde wurde dann beim SV Hattersheim knapp mit 2:1 gewonnen. Der Weg zum Bezirkspokalfinale war frei. Am 27. Mai 1980 hieß der Endspielgegner FC Kiedrich, der in Biebrich klar mit 4:0 Toren (Holzhauer, Becker, Eufinger, Wiche) geschlagen wurde. Sollte in diesem Jahr endlich einmal das Vordringen in die DFB-Pokalrunde gelingen? Um dieses Ziel zu erreichen, mußte mindestens ein Sieg auf Landesebene herausspringen.     
Beim FSV Großenhausen (nahe Gelnhausen) wurde mit einem 6:3-Sieg bereits in der 1. Runde dieses Ziel erreicht. Es sollte allerdings noch besser kommen: Da der KSV Hessen Kassel - unser Gegner in der 2. Runde - aufgrund einer bereits gebuchten Amerikareise nur mit einem ersatzgeschwächten Team in Würges auflaufen konnte, wurde auch diese Hürde mit einem deutlichen 6:1-Sieg genommen. Mit dem SV Flieden (bei Schlüchtern) und dem RSV Würges hatten somit überraschend zwei Landesligisten das Endspiel erreicht. 


Der 22. Juni 80 wurde zu einem historischen Datum für den Verein. Auf dem „Hessenkopf“ dem Spielgelände der Hessischen Sportschule, siegte unsere Mannschaft nach einem spannenden Kampf mit 2:0. Die Torschützen hießen Bernd Eufinger und Achim Maurer Vor allem der junge Eufinger und der reaktivierte Kurt Holzhauer trugen entscheidend dazu bei, daß diese einmaligen Pokalerfolge erzielt wurden. Der Grünberger Sieg bedeutete vor allem auch für die beiden Routiniers der Mannschaft, Erich Brands und Gregor Löw, einen Höhepunkt ihrer Laufbahn.          

Spätestens ab diesem Erfolg setzte in Würges und Umgebung eine enorme Fußballbegeisterung ein. Bei den dann folgenden DFB-Pokalspielen traf man Würgeser Fans mit Mützen, Schals (in den Vereinsfarben), Ratschen, Trompeten und Lautsprechern an. Der für die erste Runde zugeloste FC Ottering (Bezirksligist aus dem Kreis Dingolfing) stellte zwar nicht den Wunschgegner dar, war aber doch „in Punkto Weiterkommen“ ein reizvoller Gegner.    
Das 3-tägige Trainingslager auf der Erbismühle ließ erkennen, wie ernst die Niederbayern dieses Spiel nahmen. Mit diesem Pokaltreffen am 30. August feierte der Würgeser Fußball übrigens eine Premiere. Neben zahlreichen Pressevertretern zeigte sich erstmals auch das Fernsehen auf dem Sportgelände, um Aufnahmen vom Spiel in der abendlichen Sendung „Sportjournal“ zeigen zu können. Hart umkämpfte 90 Minuten brachten uns nach Toren von A. Maurer und Friedhelm Kratz einen letztlich verdienten 2:0-Sieg.                                               
 

 

RSV Würges - FC Ottering 2:0 (1:0) 

 

RSV Würges: Schlitt, Piecha, Reitz, Müller Meinhold, Gernand, Kratz, Boob (75. G. Löw), Brands, Eufinger, Maurer - Trainer: Schmid.

Tore:1:0 Maurer (18.), 2:0 Kratz (90.)

Schiedsrichter: Huster (Lahnstein)

Zuschauer:1500 - Gelbe Karten: Boob. Müller

Das Duell der beiden Amateurklubs endete mit einem verdienten Erfolg des mittelhessischen Landesligisten. Die in Bestbesetzung angetretenen Gastgeber hatten im Angriff ein entscheidendes Plus. Der klassentiefere niederbayerische Bezirksligist versuchte im zweiten Abschnitt mit aller Kraft, das Blatt noch einmal zu wenden. Die Strohmaier & Co. hatten jedoch ihre Schußstiefel zu Hause gelassen. RSV Tormann Schlitt brauchte kaum in Aktion zu treten, seine Vorderleute nahmen ihm die meiste Arbeit ab. 
Die abwehrstarken Platzherren operierten betont aus der Defensive. Achim Maurer vollstreckte nicht nur zum 1:0, sondern leitete auch den zweiten Treffer mustergültig ein. Ottering agierte im Angriff nicht durchschlagkräftig genug. Bei Würges, das nunmehr auf einen attraktiven Bundesligisten hofft, war die Deckung bester Mannschaftsteil. Unverständlich, warum die Gastgeber nur mit zwei Sturmspitzen agierten.       
 

Vier Busse an die Waterkant. Pokalüberraschung in Bremerhaven!

 

Von der Fahrt und dem Spiel beim OSC Bremerhaven - unserem Gegner in der 2. DFB-Pokalrunde - werden die mitgereisten Anhänger wohl noch ihren Enkeln und Urenkeln erzählen. Die mit 4 Bussen an die Waterkant gereisten Fans versetzten durch ihre Anfeuerungsrufe die Mannschaft in einen wahren Spielrausch. Der OSC, im Vorjahr noch Mitglied der 2. Liga, hatte wohl unsere Mannschaft, die mittlerweile zu einem echten Pokalschreck geworden war, unterschätzt.   
Mit Disziplin und vorbildlichem Einsatz schafften wir an diesem 4. Oktober einen verdienten 2:0-Sieg (Torschützen: B. Eufinger und E. Brands). Die Freude über diesen Erfolg kannte beim „Bankett“ auf der „Seute Deern“, Schiffslokal auf der Weser) keine Grenzen. Die Anhänger der Mannschaft erstanden für 500; DM die aus echtem Messing gegossene Schiffsglocke und machten sie dem Verein zum Geschenk. Überschwenglich war auch der Empfang, als Spieler und Anhänger heimkehrten und in der Gaststätte Schäfer bis tief in die Nacht mit 250 l Freibier anstießen.   

 

RSV steht nun Zahltag ins Haus       
Würges empfängt in dritter DFB-Pokalrunde VfL Osnabrück        

 

Fußball-Würges ist im siebten Himmel! Mit dem unerwarteten 2:0-Erfolg beim klassenhöheren Nord-Oberligisten OSC Bremerhavenerreichte der heimische Landesligist die dritte DFB-Pokal-Hauptrunde. Am 22./23. November genießt der RSV Heimrecht gegen den VfL Osnabrück, seines Zeichens Spitzenreiter der 2. Liga Nord.       
Nach dem Abpfiff in Bremerhaven verfolgten die Würgeser mit Argusaugen die Auslosung für die Runde der letzten 32 in der ARD-Sportschau. Um 18.47 Uhr war es dann soweit. „Weltmeister“ Jürgen Grabowski zog als sechste Paarung RSV Würges - VfL Osna- brück. Jubel im RSV Lager: mit dem Team aus dem Teuteburger Wald wird einer der attraktivsten Zweitligisten in dem Camberger Stadtteil aufspielen.        
Obwohl sich die 700 Zuschauer in dem weiten Rund des Bremerhavener Stadions verloren, kam der Hessen-Pokalsieger auch finanziell aus dem Schneider Über 300 Würgeser Schlachtenbummler hatten die weite Reise nicht gescheut und stärkten den Rothemden im weitesten Auswärtsspiel der 60jährigen Vereins-Geschichte den Rücken. Verständlich, daß sich die Fans nach Spielschluß freudentrunken in den Armen lagen und die Nacht an der Waterkant zum Tage machten. Die Truppe von Max Schmid hatte die Reisestrapazen relativ gut überstanden. Nach dem freitäglichen Abschlußtraining stand auch der lange Zeit in Frage stehende Einsatz von Torjäger Eufinger fest. Der junge Mittelstürmer wußte denn auch die in ihn gesetzten Erwartungen zu erfüllen. Nach Maurers Flanke brachte er in der 35. Minute die Taunus-Elf per Kopfball in Führung. OSC-Keeper Busch war geschlagen. Zwar war Frercks in der 43. Minute mit einem Kopfball dem Ausgleich nahe, Schlitt angelte jedoch das Leder mit Bravour aus dem Winkel. Zuvor hatten auf der Gegenseite Kratz, Müller und Eufinger beim Abschluß Nerven gezeigt. Mit dem 2:0 - Erich Brands düpierte die Bremerhavener Abwehrmauer mit einem Freistoß - war das Rennen gelaufen. Dem Zweitliga-Absteiger stand in der 82. Minute noch das Glück Pate, als Boob das Gebälk traf.  
 

RSV Würges: Schlitt, Reitz, Müller Meinhold, Piecha, Gernand, Kratz, Boob, Brands, Eufinger Maurer
Schiedsrichter: Dickert (Hamburg)

Tore: 0:1 (35. Eufinger), 0:2 (82. Brands)

Zuschauer: 700

Nach zähen Verhandlungen mit dem Schiffseigner der „Seute Deern“ wurde die sich heute im Glockenturm unseres  Stadions „Goldener Grund“ befindliche Schiffsglocke erworben. Einmalig !!!


HR3 und ZDF waren dabei.  

Die DFB-Pokalspiele fanden ihren sportlichen Höhepunkt mit der Begegnung gegen den VfL Osnabrück am 22. November in Würges. Der VfL führte seinerzeit die Tabelle der 2. Liga Nord an und hatte in der Vorrunde den VfB Wissen, einen mit uns vergleichbaren Gegner 7:1 besiegt. Dieses attraktive Spiel forderte uns organisatorisch und sportlich besonders heraus. Mitglieder und Verantwortliche hatten vornehmlich in der Woche vor dem „größten Spiel der Vereinsgeschichte“ alle Hände voll zu tun, um Zusatztribünen für den zu erwartenden Besucherstrom zu schaffen.        
Schließlich säumten 4750 Zuschauer das Sportgelände, als der größte Fußballhit in Würges angepfiffen wurde. Unsere Mannschaft schlug sich hervorragend und unterlag dem haushohen Favoriten nur knapp mit 0:1 Toren. Nicht wenige Presseleute und die Fernsehanstalten des HR3 und des ZDF berichteten von einem äußerst glücklichen Erfolg der Profis. Sie hatten es u. a. einem wohlwollenden Schiedsrichter Scheffner (Nussloch) zu verdanken, der unserer Mannschaft zwei mögliche Strafstöße versagte.  

Es hat nicht sollen sein. Nach einer packenden Pokalschlacht musste der RSV dem Zweitliga-Spitzenreiter mit 0:1 den Einzug in das DFB-Pokal-Achtelfinale gestatten. Der RSV hatte über weite Strecken die Niedersachsen im „Würgegriff“. Die Biskup-Truppe tat sich auf dem tiefen Geläuf sehr schwer. Bedingt durch disziplinierte Manndeckung und bärenstarken Leistungen von F. Müller gegen D. Olaidotter, W. Reitz gegen Torjäger Feilzer und M. Piecha gegen den Belgier Fagot gab es kaum Torchancen für Osnabrück. E. Brands, überragender Aktuer, schlug serienweise Musterpässe und Standards maßgerecht in die „Box“.
F. Müller traf mit einem Kopfball die Latte. Auf der Gegenseite traf Gans ebenfalls das Holz. Die Entscheidung dann in der 48. Min. Zweifelsfrei ein „dummes Tor“ M. Lorenz erzielte mit  einem Kopfball nach Eckball das „goldene Tor“. Wer nun mit einem Schützenfest rechnete, sah sich getäuscht. Würges setzte nun zu einem gewaltigen Sturmlauf an, Brands, Boob und Eufinger scheiterten jeweils nur knapp.

Bei Würges gab es keinen Schwachpunkt, wenngleich einige Akteure in der Endphase dem hohen Tempo Tribut zollen mussten. Ein Fussballfest, wie es bis dato im Fussballkrei nicht mehr stattfand. Wer von den Amateurclubs wird jemals die 3.Pokalhauptrunde auf DFB-Ebene erreichen können ?


RSV Würges: Schlitt, Reitz, Müller, Meinhold, Piecha (84. Min. Becker), Gernand, Kratz, Boob, Brands, Eufinger, Maurer.
 

VfL Osnabrück: Seiler, Gans, Wessel, Hochheimer, Rosenfeld, Tune-Hansen, Lehmann, Ragoznika (ab 59. Min. Feilzer), Olaidotter, Fagott, Lorenz.


1984 wurde zum 8. Male der Kreispokal gewonnen, Gegner SV Bad Camberg wurde mit 6:1 geschlagen. Im Bezirkspokalendspiel gegen Eltville gab es einen 2:1 Erfolg.

Und es krachte wieder in Würges.


6:1-Erfolg gegen KSV Baunatal sichert erneut den Hessenpokal.

1986 konnte der Kreispokalsieg wiederum gewonnen werden, die Voraussetzung für das Vordringen bis ins Hessenpokalendspiel. Zuvor konnte der Bezirkspokalsieg mit 4:2 gegen die SG 01 Hoechst errungen werden. Auf Hessenebene wurden Eintracht Haiiger mit 3:1 und der ASV Giessen mit 2:0 besiegt. Im Finale wurde der KSV Baunatal vor 1200 Zuschauern mit 6:1 vom Platz gefegt. Dies bedeutete die nochmalige Teilnahme am DFB-Pokal.        


 

1. DFB-Pokalhauptrunde: RSV Würges – Fortuna Düsseldorf 0 : 3 
 

Es war wiederum geschafft, der RSV war im DFB-Pokal. Am 29.August 1987 kreuzte Fortuna Düsseldorf in Würges auf. Vor einer unfassbaren Kulisse mit 5000 Zuschauern unterlag der RSV mit 0:3. Die Düsseldorfer Treffer erzielten Thomas (35.u. 88.), Weikl (Handelfmeter 82.).Würges konnte in der 1. HZ.ein klares Chancenplus erarbeiten. Dirk. Hünerbein scheiterte mehrfach an Jörg Schmadtke. Frank Dies donnerte. zweimal ans Außennetz. Tragisch, dass aus dem Nichts das 0:1 durch Thomas fiel. In HZ 2 scheiterte D. Hünerbein wieder am überragenden Gästekeeper. Wie gegen den VfL Osnabrück, es sollte einfach nicht sein.
Trotz der glatten Niederlage hat sich der RSV wacker geschlagen und ein
weiteres Kapitel seiner Pokalhistorie geschrieben.         .
 

RSV Würges: Mach, Knopp, Lockner, Färber, Meinhold, Kratz, Hast (72. Horz), Krämer, Dies, Maurer (63. Rompel), Hünerbein.

Fortuna Düsseldorf: Schmadtke, Luginger, Kaiser, Thomas, Strack, Weikl, Fach, Schütz (72. Wojtowicz) Krümpelmann, Loose, Demandt (82. Preetz).

SR.: Steinborn (Sinzig)

Zuschauer: 5000.

Die Jagd nach dem Kreispokal wurde weiter eindrucksvoll fortgesetzt.1990 errang der RSV den 11. Kreispokalsieg nach einen 4:1 gegen Alemannia Niederbrechen. Weitere‚Siege folgten imBezirk. Mit Höchst, SV Wiesbaden und SV Wehen wurden alle Oberligisten aus dem Weg geräumt. Der 12. Sieg auf Kreisebene erfolgte1993 mit einem 3:1 gegen den hochfavorisierten VfR Limburg 19.Trainer Harald Ringel setzte Thomas Schmitz als Kettenhund auf Michael Blättel an. Dieser Schachzug sollte sich auszahlen. Der kopfballstarke Ex-Profi blieb wirkungslos.

2001 folgte der Kreispokalsieg Nr. 13  mit einem 4:2-Finalerfolg gegen den RSV Weyer. 2002 konnte die Spvgg. Hadamar mit 7:6 n. E. besiegt werden.

 

Die Ägide Jürgen „Schorsch“ Menger bringt weitere grandiose Pokalerfolge.


Genau wie in den erfolgreichen Meisterschaftsrunden konnte der ab der Saison 2002 verpflichtete Jürgen Menger auch in den Pokalwettbewerben seinen Stempel aufdrücken. Zwischen 2002 und 2006 standen unter seiner Regie 4 hintereinander folgende Kreispokalsiege, sowie 3 Siege im Regionalpokal zu buche. Kreispokalsieg Nr. 15 beim 4:1-Sieg gegen die Spvgg. Hausen-Fussingen war der erste Erfolg des neuen Trainers. Der Regionalpokalsieg mit 1:0 gegen die TSG Wörsdorf folgte.

Wer erinnert sich nicht gerne an die beiden Spiele gegen den Regionalligisten  Kickers Offenbach vor jeweils 2000 Zuschauern. In der Saison 2002/2003 konnte der RSV bis ins ½-Finale des Hessenpokals vordringen. Nervenkitzel pur gab es beim Viertelfinalspiel zuhause gegen den Oberligisten aus Klein-Karben. Es war ein Klassespiel unserer Mannschaft, was durch ein Eigentor durch den untröstlichen „Flo“ Manhart in der Nachspielzeit fast seine Entscheidung erhalten hätte. Krisztian Szekely war es, der in Lothar Emmerich-Manier das Leder in der 122. Minute aus unmöglichem Winkel volley in das Klein-Karbener Gehäuse drosch. Bereits abgewanderte Fans hörten den lauten Jubelschrei, fanden den Weg zurück ins Stadion und konnten ein mehr als spannendes Elfmeterschiessen beobachten. Ipek, Kaplan, Neid, Löbelt und Pokalheld Szekely trafen sicher. Klein-Karben traf einmal den Pfosten und die Sensation war perfekt, die mit der Halbfinalbegegnung gegen die Offenbacher Kickers noch einmal eine Steigerung erfuhr.

Über 2000 Fans fanden den Weg nach Würges und sahen nach der OFC-Führung eine RSV-Mannschaft, die dem Regionalligisten alles abverlangte und den Ausgleich mehrere Male auf dem Fuß hatte. Der OFC verlegte sich aufs Kontern und einer dieser Konter führte dann letztendlich zur 0:2-Niederlage. Alle, selbst der sonst nicht so verwöhnte Kassierer, waren mehr als zufrieden. Die Frankfurter Rundschau sogar schrieb von einer Atmosphäre bei uns in Würges, welche die benachbarten  Grösusse Wörsdorf und sogar der SV Wehen bei weitem nicht zu bieten hätten. Ein Offenbacher Fan setzte eine wunderschöne Fotoserie ins Internet, die man einfach gesehen haben muss. Jetzt stand es endgültig fest: Der RSV ist wieder in aller Munde.

Die größte Sensation gelang eine Saison später, als der RSV den hochgehandelten Regionalligisten SV Wehen vor 1400 Fans mit 1:0 im Viertelfinale besiegen konnte. Timo Becker war es, der mit einem direkt verwandelten Freistoßkracher den guten, aber chancenlosen Christian Lache, den späteren RSV-Co-Trainer, überwinden konnte. Die Verantwortlichen des SV Wehen Bruno Hübner, Rudi Collet und Heinz Hankammer waren untröstlich, war doch die große Chance zur Teilnahme am DFB-Pokal verpasst. Das anschließende ½-Finale beim Oberligisten SV Bermbach wurde nach der frühen roten Karte gegen Daniel Löbelt unglücklich mit 3:4 verloren. Zuvor wurde der 16. Kreispokalsieg mit 7:1 gegen Hintermeilingen-Ellar gefeiert.Der 3. Regionalpokalsieg in Folge  konnte in der Saison 2004/2005 im Endspiel gegen die TSG Wörsdorf mit 1:0 errungen werden. Wiederum war im ½-Finale des Hessenpokalwettbewerbes der OFC aus Offenbach unser Gast. Dieses Mal jedoch war der RSV bim 0:4 vor 2200 Zuschauern ohne Chance. Gegen den TuS Dehrn konnte der Kreispokalwettbewerb nun zum 17.  Male mit einem 2:0 Sieg verbucht werden.        Und der bis dato letzte Kreispokalerfolg konnte in der Saison 2007/2008 mit einem 2:0 Sieg gegen den VfL Eschhofen erzielt werden. Als Pokalfinalist konnten wir trotz nicht gewonnenem Kreispokal eine Saison später noch am Regionalpokal teilnehmen, der mit 5:3 n. E. gegen die TSG Wörsdorf gewonnen werden konnte. Im anschließenden Hessenpokalwettbewerb schied der RSV dann mit einem 0:2 gegen Bayern Alzenau aus.   

 

Eine überragende Pokalbilanz, welche Ihresgleichen sucht, stellt sich wie folgt dar            
 

2 Hessenpokalsiege mit anschließender Teilnahme am DFB-Pokal       
1980: 3. DFB-Hauptrunde
1987: 1. DFB-Hauptrunde
18 Kreispokalsiege      
  9 Bezirks-, bzw. Regionalpokalsiege.