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Nachgefragt - was machen die Vereine in der Zwangspause ?! - (Teil 6)

Heute geht es mit unserer kleinen Serie „Nachgefragt – was machen die Vereine in der Zwangspause?!“ weiter.
Wir konnten einen Einblick beim B-Ligisten FSV Würges - durch den Pressevertreter Sebastian Hofmann – bekommen und wünschen allen Lesern viel Spaß mit unserem kleinen Beitrag in dieser Corona-Pandemie Zwangspause.

 

FLW24: Was hat sich seit dem Lockdown im Verein/bei Euch geändert?

Sebastian Hofmann: Viel geändert hat sich in der Zeit nicht, also zumindest nichts, was mit der Corona-Pandemie zusammenhängt. Nennenswert ist sicherlich hier unser Trainerwechsel, sowie einige Ab- und Zugänge im Spielerbereich.
(Bericht Trainerwechsel FSV Würges:)
(https://www.flw24.de/fussball/ligen/kreisliga-b-i/aktuelle-meldungen/details?tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Bnews%5D=13917&cHash=c9683190836e39a37106375467bd2a43)

FLW24: Wie seid Ihr in die Saison 2020/21 gestartet – seid Ihr „in der Spur“ gewesen?

Sebastian Hofmann: Unser Saisonziel hieß eigentlich „oben anzugreifen“ und um den Aufstieg eventuell mitzuspielen oder zumindest ein Wörtchen mitzureden. Dies ist leider nun in Gefahr, da wir nach aktuellem Stand der Dinge im Mittelfeld stehen und die Topplatzierungen eher etwas weiter weg sind. Somit befinden wir uns nicht mehr in Reichweite. Es ist zwar noch vieles möglich, aber aktuell ist der SV Wilsenroth schon eine Klasse für sich und spielt in einer anderen Liga.

FLW24: Wurden Eure Erwartungen erfüllt oder was lief zu Beginn (nicht so) gut?

Sebastian Hofmann: Wenn man ehrlich ist – und das sollte man auch sein – wurden die Erwartungen eher nicht erfüllt. Es gab keine Leistungskonstanz über die bisherige Dauer der Vorrunde und das ist auch der Grund, warum wir aktuell auf einem Mittelfeldplatz beheimatet sind. Das soll natürlich anders werden, aber dazu müssen alle an einem Strang ziehen und die Konstanz wieder einkehren.

FLW24: Was muss bei einer Wiederaufnahme des Spielbetriebs besser bzw. kann noch verbessert werden?

Sebastian Hofmann:
Um den Platz: Bessere Umsetzung und auch Einhaltung des Hygienekonzeptes aller Beteiligten, mehr Solidarität.

Auf dem Platz: Mehr Konstanz – wie bereits beschrieben.

FLW24: Wie groß waren die Bedenken/Ängste, dass es zu einem erneuten vorzeitigen Saisonabbruch kommt?

Sebastian Hofmann: Die Bedenken/Ängste waren bei uns im Verein schon ziemlich groß. Es war klar, dass eine 2. Welle kommt und sich dadurch eine erneute Aussetzung des Spiel- und Trainingsbetriebs ergeben wird. Niemand weiß aktuell wie und wann es weiter geht. Man hängt quasi in der Luft.

FLW24: Wie seid Ihr als Verein/Mannschaft mit diesem vorzeitigen Abbruch umgegangen?

Sebastian Hofmann: Wir haben die freie Zeit für einen Umbruch bei Mannschaft und Mannschaftsverantwortlichen genutzt.

FLW24: Wie halten sich die Spieler aber auch die Trainer in dieser Coronazeit – ohne Fußball und das gemeinsame Training – fit? Gibt es hier Hausaufgaben für die Spieler als Individualtraining, gibt es einen allgemeinen Trainingsplan mit an die Hand oder wie kann man sich das bei Euch vorstellen?

Sebastian Hofmann: Taktische Schulungen auf der Playstation, eSports Turnier bei FLW24 (lach).
Naja, ich denke bei uns ist es nicht anders als bei den anderen Vereinen auch. Man kann die Sache ja nicht neu erfinden und wir halten uns fit so gut es geht.

FLW24: Wie bleibt das Trainerteam mit den Spielern in Kontakt? Gibt es hier „spezielle“ Möglichkeiten oder Ideen?

Sebastian Hofmann: Hier sind es auch die üblichen, aktuellen und zeitgemäßen Kommunikationswege wie Telefongespräche und natürlich auch Whatsapp. Manchmal auch per Playstation – das hält die Motivation auch hoch und die Spieler bei Laune. Der Spaß darf im Amateurbereich ja schließlich auch nicht zu kurz kommen.

FLW24: Wie ist Eure Einschätzung wie es mit der Saison 2020/21 weitergeht und wie sieht der Fußball in den nächsten Jahren Eurer Meinung nach aus? Wird es sowas nun immer mal wieder geben oder sind wir zum Jahresende hin alle immun und es geht so „normal“ weiter wie wir es bisher auch kannten?

Sebastian Hofmann: Die bisherigen Entwicklungen wie Unterbau bricht weg, kein Nachwuchs, Vereinssterben, … werden dadurch natürlich deutlich verschärft und beschleunigt. Eine langfristigere Prognose ist an dieser Stelle nicht realistisch und sinnvoll, das wäre rein spekulativ. Natürlich wünscht man sich wieder einen Normalbetrieb, aber ob und wann dieser kommt, steht noch in den Sternen.

FLW24: Was wäre Eurer Meinung nach, eine sinnvolle und gute Lösung der Sache? Wie sollte man mit der Saison 2020/21 umgehen?

Sebastian Hofmann: Man sollte die Saison nach abgeschlossener Hinrunde beenden und dann auch werten.

FLW24: Sollte es Auf- und Absteiger geben oder soll es wieder zu einer Variante wie in der Saison 2019/20 kommen?

Sebastian Hofmann: Ja. Es sollte unbedingt Auf- und Absteiger geben.

FLW24: Was habt Ihr persönlich daraus gelernt oder was hat es mit Euch gemacht? Gibt es gravierende Veränderungen, die ihr aber nun beibehalten wollt (bewusster leben oder mehr in die Natur gehen usw.)?

Sebastian Hofmann: Virtuelle Vorstandssitzungen sind problemlos möglich.
Man kann definitiv feststellen, dass mehr Menschen Spaziergänge an der frischen Luft für sich entdeckt haben, was ja erst mal etwas Gutes ist. Zudem scheint es durch die Aussetzung des Vereinssports (Golfplätze dürfen scheinbar weiterhin geöffnet bleiben) einen großen Run auf Fahrräder zu geben, die Menschen suchen sich also ihre Art des sportlichen Ausgleichs.
Umgestaltung zu eSports-Verein wäre denkbar, falls die Kontaktbeschränkungen weiterhin bestehen bleiben, ein Anfang ist ja bereits gemacht.

 

Wir bedanken uns bei Dir für Deine Schilderungen und wünschen Dir alles Gute und bleib gesund. Ganz liebe Grüße zum FSV Würges.