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Das Sahnehäubchen!

Der SVC gewinnt das Endspiel um den Platz in der A-Liga und schafft zum zweiten Mal über die Relegation den Aufstieg.

Spätestens bei diesem Torjubel (3:0 durch Carlo Schott) war klar, dass der SVC in die A-Liga aufsteigen wird. Foto: Dominik Groß

SC Dombach - SV Bad Camberg 0:4 (0:2)

Das mit Spannung erwartete Derby vor erneut großartiger Kulisse begann, so wie das Hinspiel, mit einer totalen Dominanz des Gastes. Die erste Tormöglichkeit hatte allerdings der Gastgeber, als der Ball nach einer Ecke nur knapp am Tor von Sven Huppertsberg vorbeistrich. Auch für den Rest der Spielzeit blieben Standards für den SC das Mittel der Wahl, um auch für Gefahr vor dem Gästetor zu sorgen. Aus dem Spiel heraus blieb der SVC-Strafraum eine weitgehend verbotene Zone. Der SVC setzte den Abwehrverbund aus dem Mittellfeld heraus permanent unter Druck und versuchte die Spitzen - im Vergleich zum Hinspiel - direkter anzuspielen. Aber auch diesmal stand der SC kompakt, verteidigte geschickt und ließ nur wenige 1gegen1 Situationen zu. Und wenn es dann doch kurz mal etwas mehr Platz für einen SVC-Spieler in Tornähe gab, wurde mit dem Abschluss vielleicht einen Tick zu lange gezögert. Aber der Druck auf die SC-Abwehr blieb hoch und einer dieser vielen Bälle in den Strafraum führte zum verdienten 0:1, und das sehenswert. Max Herzog erlief einen perfekt getimten Pass von Marc Blazquez und hob ihn - technisch anspruchsvoll - aus spitzem Winkel über den aus dem Tor kommenden Eric Dörfl. Auch nach diesem Treffer änderte sich das Spiel erst einmal nicht. Der SVC hielt den Druck hoch und das SC-Abwehrbollwerk stand, auch weil Eric Dörfl einen tollen Distanzschuss von Marc Blazquez genauso toll hielt. Der Unterschied zum Hinspiel war, dass es diesmal gelang, ein vorentscheidendes 0:2 vor der Halbzeitpause zu erzielen. Ein von Carl Schott getretener Freistoß konnte im Strafraum nicht geklärt werden und Max Herzog schob den Abpraller aus kurzer Entfernung über die Linie.

Die zweite Halbzeit begann mit der einen oder anderen Unsicherheit in der SVC-Abwehr, aber bevor man sich unangenehm an die zweite Hälfte im Hinspiel erinnern konnte, beruhigte sich das Spiel und der SVC konnte mit der Führung im Rücken darauf warten, das die Räume in der SC-Abwehr notgedrungen größer werden mussten. Hinzu kam eine gelb-rote Karte für den SC, bemerkenswerterweise an einen Spieler, der schon im Hinspiel gelb-rot gesehen hatte, und es wurde deutlich, dass dem Gastgeber, natürlich auch bedingt durch den einen oder anderen verletzungs- und krankheitsbedingten Ausfall, langsam aber sicher die Luft ausging. Dementsprechend konnte der SVC die restlichen Minuten nutzen. Carlo Schott setzte sich im Strafraum durch und erzielte das 3:0, ein weiterer Treffer von Marc Blazquez wurde nicht anerkannt, weil der Schiedsrichter den Vorteil zu früh abgepfiffen hatte, Joscha Wehrmann hob den Ball über Eric Dörfl aber auch am Tor vorbei und Sven Huppertsberg verwandelte einen Foulelfmeter zum Endstand. Das der Torwart den Elfmeter schießen durfte, war sicherlich nicht als Missachtung des Gegners zu verstehen, sondern als ein Dankeschön an den Kapitän, der mit seiner letzten Ballberührung für den SVC noch einmal traf. Dass es in der Schlussphase noch jeweils eine gelb-rote Karte gab, lag weniger an dem Spiel, dass dem Anlass angemessen intensiv und kampfbetont war aber sicherlich nicht übermäßig unfair, sondern vielleicht auch ein wenig an dem insgesamt guten Schiedsrichter, der sich - für so eine Begegnung vermutlich nicht ungeschickt - für eine "kurze Leine" entschieden hatte und dies in der Endphase, als Kraft und Konzentration bei den Spielern nachliesen, weiter konsequent durchzog. Dafür verzichtete er auf die angebrachte, aber bei diesem Spielstand irgendwie auch sinnlose Nachspielzeit und eröffnete damit die SVC-Feierlichkeiten.            

Fazit: Beide Vereine hätten diese Derbys mit Sicherheit lieber in der kommenden Saison in der A-Liga gespielt. Aber beide Vereine hatten auch genügend Möglichkeiten diese ungeliebten Endspiele zu vermeiden. Trotzdem bleibt die Komprimierung einer ganzen Saison auf letztendlich zwei Spiel unbefriedigend, vor allem natürlich für das unterlegene Team. Aber ungeachted der aktuellen Rahmenbedingungen in diesen Spielen, von denen man dann eben auch abhängig ist: Das Ergebnis dieser Relegation stimmt. Mit dem SVC hat sich die bessere Mannschaft durchgesetzt und steigt nach einer grandiosen Saison mit 79 Punkten auch verdient in die A-Liga auf. Eine unglaublich große Freude für alle SVC-Anhänger, aber insbesondere für die, die nach dem Neubeginn von Null seit vielen Jahren daran gearbeitet haben, den SVC wieder auf die Beine zu bringen. Was nach der letzten Nacht an weiteren Festivitäten geplant ist, wird man noch sehen. Aktuell erkennt man SVC-Spieler auf jeden Fall aber schon mal leicht. Kennzeichen:  Sonnenbrille, Dauergrinsen