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So schlägt man sich selbst!

FCA Niederbrechen - SG Selters 5:3 (4:1)

Dass nach der Niederlage gegen den SV Bad Camberg (1:3) beim FCA Niederbrechen II wieder ein Sieg eingefahren werden soll, ist für Selters II der Wunsch. Dieser zerschlägt sich eigentlich schon zu dem Zeitpunkt, als feststeht, dass der Trainer selbst mitspielen und weitere Verstärkung aus den Alten Herren herhalten muss. Dass die "Wassermänner" trotz dieser Situation das Spiel eigentlich hätten gewinnen müssen, sich aber selbst schlägt, macht es dann bitter. Niederbrechen II freut sich über einen 5:3-Kirmessieg.

Dass es nach gerade einmal zehn Minuten schon drei Treffer zu begutachten gab, zeugte nicht gerade von stabiler Defensivarbeit. Den Anfang machte FCA-Akteur Pascal Litzinger, als er nach einer Flanke von der rechten Seite ungestört per Direktabnahme in die Maschen traf (4.). Selters II spielte aber dennoch ansehnlich nach vorne und wurde wenige Momente später belohnt, als Moritz Knödler im Nachsetzen für den Ausgleich sorgte (8.). Was dann aus Gästesicht als ärgerlich zu bezeichnen war, war der prompte zweite Gegentreffer: Wieder war es eine eigentlich ungefährliche Rechtsflanke, im Zentrum spielten Jonas Brunner und Kay Ungeheuer "Nimm du ihn, ich hab ihn", und Dominik Groß bedankte sich mit der erneuten Führung. Folglich wirkten die Gäste im Spiel nach vorne aber mehr als präsent. Gerade die Offensivreihe um Tom Maurer und Vincent Gotthardt sorgte häufig für Gefahr. Den möglichen Ausgleich versäumte zudem Matthias Wenz mit einem Freistoß ans Außennetz (27.). Dass die Heimelf dann wenig später ihr drittes Tor machte, glich zu diesem Zeitpunkt einem aus Gästesicht schlechten Witz: Tim Schneider staubte nach zunächst geklärter Hereingabe doch noch zum 3:1 (30.) ab. Spätestens als Janik Flögel noch eine Chance der Marke "Hundertprozent" ausgelassen hatte (36.), Mannschaftskamerad Dominik Groß wenig später aber mehr als ansehnlich aus kurzer Distanz unter die Latte zum 4:1 traf, musste man sich im Selterser Lager fragen, ob diese Art von Zweikampfverhalten und Defensivleistung für ein Fußballspiel - in welcher Klasse auch immer - ausreichend war. Beeindruckend war es dennoch, dass die Selterser Reservisten weiter Akzente setzten und durch Tom Maurer aus kurzer Distanz wieder eine ganz dicke Chance liegen gelassen hatten (44.). 

Im zweiten Durchgang wurde zumindest das Selterser Abwehrverhalten besser und doch hätte man sich abermals grün und blau ärgern können, dass es nach 50 Minuten nicht mindestens 4:3 stand, denn Vincent Gotthardt, Tom Maurer und Christian Roos hätten allesamt ihre klaren Chancen nutzen können. So kam es dann wiederrum anders, denn Niederbrechen II zeigte sich effektiver, als Janik Flögel nach Vorarbeit von Tim Schneider gar für das 5:1 sorgte (75.). Dass Vincent Gotthardt noch zwei mehr als lichte Momente hatte, um für Ergebniskosmetik zu sorgen (81., 83.) machte die Niederlage zumindest ein wenig ansehnlicher.

Nach Abpfiff des nicht immer sicheren Schiedsrichters Thorsten Kummer stand am Ende ein Brechener Kirmessieg, der aufgrund der Effektivität in Ordnung ging. Wäre das Spiel aber 8:8 oder 8:10 ausgegangen, hätte sich wohl auch niemand beschweren können.

Im nächsten Heimspiel erwartet Selters II am Sonntag in einer Woche den FC Dorndorf II.