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„Alles auf Sturm“

Die B-Liga-Teams können es krachen lassen

Der SV Bad Camberg kehrt in die B-Liga zurück. Die Mannen aus der Kurstadt stiegen über den „Umweg“ Relegation auf. Foto: flw24

Alle hören gespannt dem neuen Coach Mike Lengwenus beim FSG Trainingsstart zu. Foto: R. Conrad

Mike Lengwenus - neuer Coach bei der FSG Gräveneck /Seelbach / Falkenbach. Foto: Claus Coster

Die B-Liga des Fußballkreises Limburg-Weilburg startet in diesem Jahr mit ganz besonderen Vorzeichen in die neue Saison, denn als einzige Liga im gesamten Kreis wird es in der 18 Mannschaften umfassenden Liga definitiv nur einen einzigen Absteiger geben. Diese Regelung ist der Neufassung der B-Ligen in der kommenden Spielzeit 2017/18 geschuldet, wenn es im Fußballkreis Limburg-Weilburg zwei B-Ligen mit jeweils 16 Teams geben wird. Gründe für diese Entscheidung des Verbandes sind zum einen in den jährlichen Veränderungen der Auf- und Abstiegsregelungen in und aus den C-Ligen zu sehen. Zum anderen soll es im Zuge einer regionalen Aufteilung der B-Liga-Teams wieder mehr Derbys in der kommenden Saison geben.

Fast alle können eine sorgenfreie Runde spielen

Aber was bedeutet das für diese Saison? Ganz klar – die Teams können es wunderbar krachen lassen, neue Spielsysteme und Spieler ausprobieren und sofern sie nicht unbedingt einen der drei Aufstiegsplätze ergattern wollen, eine wunderbar sorgenfreie Runde spielen. Zumindest auf dem Papier. Dennoch gibt es natürlich einige Teams – wenn nicht sogar einige viele – die sich von der neuen Abstiegsregelung wenig in ihrem Vorhaben beeinflussen lassen werden - ganz einfach, weil es für sie um die Meisterschaft bzw. den Aufstieg in die A-Liga geht.

Wer sind die möglichen Aufstiegskandidaten?

Von welchen Teams sprechen wir hier? Die ersten Vier der vergangenen Saison sind weg – neben den drei Aufsteigern (Linter, Hangenmeilingen/Niederzeuzheim, Winkels/Probbach/Dillhausen) hat sich mit Dietkirchen III auch der Tabellenvierte der vorangegangenen Spielzeit aus dem Ligabetrieb verabschiedet, was weitere ambitionierte Mannschaften auf den Plan ruft. Zu nennen wären hier in erster Linie die FSG Gräveneck/Seelbach/Falkenbach, die ihr Können im vergangenen Jahr bereits unter Beweis stellte und mit Neu-Trainer Mike Lengwenus einen neuen Eckpfeiler und Ideengeber hinzu bekommen hat. Sicherlich sind auch die SG Gaudernbach/Hasselbach sowie die Reserven von Selters, Dorndorf und Kirberg/Ohren/Nauheim gut genug für Positionen in den vorderen Tabellenregionen. Auch der SV Wolfenhausen ist durchaus stark einzuschätzen, ließ es das Team von Trainer Björn Heimerl in der Vorbereitung doch ordentlich krachen.

Starke Aufsteiger aus den C-Ligen

Hinzu kommen die außerordentlich starken Aufsteiger aus den C-Ligen, die allesamt große Ambitionen haben und aufgrund ihres spielerischen Potenzials zu den Favoriten zu zählen sind. Vor allem beim SV Thalheim, der im vergangenen Jahr sage und schreibe 196 Tore in der CI-Liga erzielt hat und auch im Pokalwettbewerb einige höherklassige Teams eliminieren konnte, kann zweifelsohne mit einem „Durchmarsch“ gerechnet werden. Spielertrainer Nicolaj Groß steht dem Team zwar nicht mehr zur Verfügung, aber mit Frank Guckelsberger konnte ein überaus erfahrener Trainerfuchs verpflichtet werden.  Ebenso beeindruckend spulte der SV RW Hadamar III in der vergangenen Saison sein Pensum mit 172 Treffern herunter und wird sicherlich auch in der B-Liga nur schwer zu stoppen sein. Ein Platz in vorderster Front scheint auch hier vorprogrammiert. Aber die übrigen Aufsteiger sind ebenfalls nicht zu unterschätzen – man denke nur an den SV Bad Camberg, der mit breiter Brust und neuem Personal schon ganz offen über seine Ziele, in höherklassigen Ligen zu spielen,  gesprochen hat. Vom Gruppenligisten RSV Weyer wechseln gleich drei Spieler in die Kurstadt – mit Carlo Schott und Marc Blazquez-Gomez übernehmen dabei gleich zwei von ihnen das Zepter als Spielertrainer. Man darf gespannt sein.

Der VfR Limburg 07 II und die SG Weinbachtal II komplettieren das Feld der starken Aufsteiger. Auch ihnen darf durchaus eine gute Rolle in der B-Liga zugetraut werden. Dass es allerdings für die ersten drei Plätze reichen wird, ist eher unwahrscheinlich.  

Wen es hingegen als einzigen Absteiger in der Liga erwischen wird, bleibt abzuwarten. Zu ausgeglichen war der Abstiegskampf in der vergangenen Saison, lässt man die Direktabsteiger aus Arfurt und Heckholzhausen einmal außen vor. Natürlich werden die Mannschaften, die im vergangenen Jahr um den Klassenerhalt gespielt haben, schauen, dass sie so schnell wie möglich die nötigen Punkte sammeln, um die extrem heiße und unrühmliche rote Laterne in dieser B-Liga-Saison zu vermeiden.

Interview mit Mike Lengwenus - Trainer FSG Gräveneck/ Seelbach/ Falkenbach

flw24: Wie gehst Du Deine neue Traineraufgabe an und

ML: Ganz ehrlich, komplett unbefangen. Ich freue mich auf die neue Aufgabe. Die FSG ist in den letzten Jahren immer im oberen Tabellenviertel gewesen und hat eine sehr gute Mannschaft. Wir haben kaum Abgänge und die Jungs, die aus der A-Jugend dazu gestoßen sind, sind sehr gut. Wenn die Mannschaft weiter mit so viel Willen und Engagement die Trainingseinheiten bestreitet, wird es eine klasse Saison.

flw24: Wie schätzt Du die B-Liga in diesem Jahr ein?

ML: Ich denke die B-Liga wird deutlich stärker als im letzten Jahr. Die Aufsteiger sind sehr stark und werden eine gute Rolle spielen. Sollten wir vom Verletzungspech verschont bleiben, können wir im oberen Drittel ebenfalls ein Wörtchen mitreden.

flw24: Was zeichnet einen guten Amateurtrainer aus?

ML: Ich glaube, wenn man den Spieler auf Augenhöhe und mit Ehrlichkeit entgegen tritt, ist man auf einem guten Weg. Natürlich gibt es immer wieder Grenzfälle oder auch Menschen, die anderer Meinung sind - hier ist mir die Form, wie man mit einander spricht sehr wichtig. Mein Ziel ist es, jeden Spieler und natürlich die Mannschaft zu verbessern. Das gelingt natürlich nur, wenn die Spieler offen für Neues sind.