SG Gaudernbach/Hasselbach - SG Selters II 2:2 (0:1)
Im letzten Spiel eines vollkommenen Seuchenjahres 2016 möchte die SG Selters II mit einem erfolgreichen Abschluss bei der SG Gaudernbach/Hasselbach zumindest ihren Platz im oberen Tabellendrittel festigen. Das Unterfangen gelingt letztlich, auch wenn man trotz Halbzeitführung am Ende einem Rückstand hinterherjagen muss - 2:2 heißt es am Ende. Die 7-jährige Trainertätigkeit von Patrick Jahn endet, Jan Eufinger übernimmt zur neuen Saison das Amt des Hauptverantwortlichen.
Im Vergleich zum Spiel gegen den SV Arfurt war von Beginn an klar, dass noch einmal Schwerstarbeit auf Selters II warten würde. Doch die Gäste machten ihre Sache gut, bewiesen Ruhe im Spielaufbau und fingen alles, was die Gastgeber an Offensivwucht zu bieten hatten, ab. Die erste dicke Gelegenheit hatten dann auch die "Wassermänner", als Matthias Ries mit feinem Pass Peter Spitzlay in Szene gesetzt hatte, der Mittelfeldspieler allerdings vor Torhüter Luca Späth Nerven zeigte und vergab (12.). Gaudernbach/Hasselbach, das sich enorm schwer tat, hatte nach 25 Minuten ebenfalls eine gute Gelegenheit, als Mustafa Armend von links vorbereite und Hürol Pehlivan mit seinem Abschluss am Abwehrbein von Matthias Wenz scheiterte. In Führung, und das aufgrund der besseren Spielanlage verdient, gingen jedoch die Gäste: Nico Rossel bereite per Eckball vor, Vincent Gotthardt brachte das Leder aus kurzer Distanz über die Linie - 0:1 (31.). Gerade in dieser Phase wirkten die Hausherren verunsichert und hatten Glück, dass sowohl Vincent Gotthardt, dessen 18-Meter-Schuss knapp vorbei ging, als auch Nils Toffeleit, mit ihren Abschlüssen eben kein Glück hatten (37., 45.). Von der Elf von Spielertrainer Erkan Saygili war lediglich noch ein Kopfball über das Tor von Mustafa Armend nach Flanke von Hürol Pehlivan zu verzeichnen (40.).
Im zweiten Durchgang wurde Selters II unverständlicherweise deutlich passiver und ließ nötige Konzentration, vor allem bei einfachen Bällen, vermissen. Die Gastgeber kamen dadurch besser ins Spiel, waren mit ihrem Latein allerdings meist am Strafraum am Ende. Vincent Gotthardt hätte gleich zweimal nach Kontersituationen für eine Vorentscheidung sorgen können, doch einmal hatte Torhüter Lucas Späth etwas dagegen, beim anderen Mal strich das Leder knapp vorbei (57.,59.). Selters II wurde schließlich für die Nachlässigkeiten bestraften und musste nach einem Eckball den Ausgleich hinnehmen: Sascha Berge brachte die Kugel in die Gefahrenzone und Hendrik Döbel sorgte mit sehenswertem Kopfball für das 1:1 (63.). Nur Augenblicke später hätten die Gäste dann eigentlich wieder in Front liegen müssen, doch die Latte stand Pate für Gaudernbach/Hasselbach, als Vincent Gotthardt nach langem Ball von Markus Sandmann selbige anvisierte (65.). Die Partie lebte in der Endphase von ihrer Spannung. Spannung, die eigentlich gar nicht angedacht war, spätestens nach Nils Toffeleits Aussetzer allerdings Formen angenommen hatte: Der Mittelfeldspieler schlug einen Ball nahe der Mittellinie Richtung eigenes Tor und Mustafa Armend bedankte sich artig mit dem 2:1, als er Lars Gendritzki noch umkurvte und sicher einschob (80.). Doch die Gäste gaben sich nicht geschlagen und Fußball wäre nicht Fußball, wenn nicht der Unglücksrabe selbst für den Ausgleich gesorgt hätte. So schlug Matthias Wenz einen Strafraum in den Sechzehner, Torwart Lucas Späth rettete gegen seinen eigenen Mitspieler, war beim Nachschuss Toffeleits allerdings machtlos - 2:2 (85.). Zu diesem Zeitpunkt war Gaudernbachs Dariusz Zabarowski schon gar nicht mehr auf dem Feld, als er sich nach einer Unsportlichkeit die Gelb-Rote Karte erbettelte (84.). Ihm folgte in der Schlussminute - wie sollte es auch anders sein - Hürol Pehlivan, der in seinem Leben als Fußballer sicher schon mehr Platzverweise als Briefmarken sammelte.
Letztlich blieb es beim insgesamt gerechten 2:2-Unentschieden, das den Seltersern am Ende reichte, um den sechsten Platz zu verteidigen. Nach einer Saison, in der man vor allem personell an seine Grenzen gestoßen war, dürfte man in Nieder- und Oberselters mit diesem Rang und dem Erreichen des Kreispokalfinales zufrieden sein.
In der kommenden Saison wird Jan Eufinger das Trainer-Zepter schwingen, denn sein Vorgänger Patrick Jahn, der den Job sieben Jahre lang ausgeübt hatte, wird in den Trainerstab der ersten Mannschaft wechseln.