SG Selters - SC Offheim 0:3 (0:2)
Nachdem die Formkurve bei Selters II immer dramatischer nach unten deutet, schwört sich die Truppe neu ein. Gegen den SC Offheim II, der eine famose Partie spielt, ist trotz guter Leistung nichts zu holen. Mit 3:0 gewinnen die Bären in Oberselters, verstoßen aber gegen die Spielordnung. Demnach werden die Punkte wohl an die SGS II gehen.
Als Schiedsrichter Andreas Kappeser die zweite Halbzeit beim Stand für 2:0 für den Gast anpfiff, war das Offheimer Drama perfekt. Holger Müller kam in die Partie, der neben Torhüter Daniel Bohland und Enes Imanovic der dritte Akteur war, der in der Woche zuvor im Kreisoberligaspiel bei der SG Niedershausen/Obershausen eingesetzt worden war. In diesem Moment war das Spiel für Offheim II verloren. Eine bittere Geschichte für die "Bären", die dadurch weiterhin um den Klassenverbleib bangen müssen. Andererseits aber zugegebenermaßen auch ein unentschuldbarer Fehler, der die Selterser freuen dürfte. Im Spiel selbst erwies sich der Gast als bärenstark, hatte etliche Spieler mit Kreisoberliga-Erfahrung auf dem Feld und präsentierte sich eher wie ein Team, das um den Aufstieg mitspielt. Ungeheures Tempo, kompromisslos in den Zweikämpfen, Offheim war schlichtweg gut und bestätigte seine Form - in 2016 gab es erst eine Niederlage. Doch auch die zuletzt schwachen "Wassermänner" trugen ihren Teil dazu bei, dass es für B-Liga-Verhältnisse ein mehr als anspruchsvolles Treiben war. Die erste Gelegenheit bot sich dem SCO, als Lukas Bünning einen langen Einwurf ausführte, Tilman Heidenreich köpfte, Torhüter Niklas Muth bravourös parierte und David Schlicht den Nachschuss vorbei setzte (10.). Dann ergaben sich für die Selterser zwei Gelegenheiten der Marke 100%: Zunächst bediente Jan Hendrik Pabst Nico Rossel, der Außenspieler legte mustergültig für Nils Toffeleit in den Raum, der allerdings am Pfosten scheiterte (17.). Wenig später war es Markus Sandmann, der von einem Zuspiel Jan Hendrik Pabsts profitierte, aus spitzem Winkel allerdings gegen Torhüter Daniel Bohland den Kürzeren zog (21.). Offheim II wirkte mit ihrer geballten Offensivwucht überlegen, doch die Platzherren hielten gut dagegen, ehe sie dann nach einer knappen halben Stunde doch ins Hintertreffen gerieten. Lukas Bünning enteilte dem verdutzten Nico Rossel und schloss ins lange Eck ab - 0:1. Der Treffer gab der Truppe um Spielgestalter David Schlitt noch mehr Sicherheit, während die Selterser ein wenig am Gegentreffer zu knabbern hatten. Und wieder schlugen die Gelb-Blauen eiskalt zu, als Tilman Heidenreich den besser postierten David Schlitt freispielte und dieser sicher zum 0:2 vollstreckte (39.). Und es hätte noch schlimmer für die Hausherren kommen können, doch Christopher Fischbach schoss aus dem Gewühl heraus knapp am linken Pfosten vorbei (44.).
Nach Wiederbeginn zog sich der Gast mehr und mehr zurück und wirkte nicht mehr so konsequent. In den ersten zwanzig Minuten wäre der Anschlusstreffer eigentlich fällig gewesen, doch gleich dreimal war die Heimelf im Pech. Torwart Daniel Bohland entschärfte einen 22-Meter-Freistoß von Matthias Wenz stark, den Nachschuss schoss Jan Hendrik Pabst über den Kasten (56.). Fünf Umdrehungen später war es dann Pabst selbst, der sich stark durchtankte, dann aber den frühzeitigen Abschluss verpasste und der Schlussmann klären konnte (61.). Und wiederrum nur zwei Minuten später hatte Markus Sandmann Fortuna nicht im Bunde, als sein 16-Meter-Schuss knapp am Tor vorbei strich (63.). Offheim II erwies sich dann in der 68. Minute effektiver: Nach einer Ecke von Kevin Schäfer köpfte Holger Müller zum 0:3 in die Maschen - die Partie war spätestens jetzt entschieden. In der Endphase taten sich beide Teams nicht mehr großartig weh - Selters war weiter um Resultatsverbesserrung bemüht, die Gäste taten nicht mehr als nötig.
Am Ende verdiente sich der SC Offheim II rein sportlich gesehen die drei Punkte, wird sie aber aufgrund des Verstoßes gegen die Spielordnung wieder abgeben müssen. Dennoch werden die Offheimer nach menschlichem Ermessen nicht mehr allzu viele Spiele verlieren, da die Mannschaft schlichtweg zu stark ist, um sich mit dem Abstieg auseinandersetzen zu müssen.