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Gerechte Punkteteilung!

TuS Waldernbach - SG Selters 2:2 (2:2)

ach dem unglücklichen 1:1-Unentschieden gegen den TuS Frickhofen versucht die SG Selters im Oberselterser Kirmesspiel bei Aufsteiger TuS Waldernbach einen neuen Anlauf zum ersten Saisonsieg. Nach 30 Minuten sieht alles rosig aus, denn Selters führt 2:0. Doch noch vor der Pause steht es 2:2, weil die "Wassermänner" den Faden verlieren. Vor allem in der ersten Halbzeit hätte das Spiel entschieden sein müssen, doch die Torchancenverwertung bricht der SGS wie so oft das Genick.

In der Anfangsphase waren die Gäste voll da. Jan Hendrik Pabst versprühte erstmals leichte Gefahr, als er nach Vorarbeit von Felix Vormann aus 16 Metern abschloss, Torhüter Juri Jusmann allerdings auf dem Posten war (7.). Und dennoch ging Selters nach einer knappen Viertelstunde verdientermaßen relativ früh in Führung: Yannik Walli bediente Felix Vormann, der mit ebenso trockenem wie auch platzierten Schuss in die linke Torecke das 0:1 markierte (14.). Die Führung gab der Deisel/Jahn-Elf Sicherheit, während Waldernbach irritiert wirkte. Bis auf einen Heber von Chiraphon Kaubrügge, bei dem Torhüter Niklas Muth Kopf und Kragen riskierte, hatte der TuS offensiv noch wenig zu bieten - das Leder landete im Übrigen am Außennetz (18.). Wenn es brenzlig wurde, waren die "Wassermänner" an der Reihe, und eigentlich hätte es nach 22 Minuten schon 0:2 stehen müssen. Felix Vormann hob das Leder über den Schlussmann, doch Yannik Walli schlug kurz vor der Torlinie ein Luftloch - da hatten die Einheimischen mächtig Bammel. Vier Umdrehungen später hatte Selbiger Pech, als sein Kopfball nach Flanke von Jan Hendrik Pabst knapp vorbei ging (26.). Und doch belohnte sich der fleißige Offensivakteur nach einer guten halben Stunde, als er nach innen zog und trocken ins linke Eck zum 0:2 traf (32.). Unnötigerweise wurde Selters anschließend ungeordneter und ließ nur zwei Minuten später den Anschlusstreffer zu: Wilhelm Scharf zog ungestört aus etwa 22 Metern ab und sorgte für das 1:2 (34.). Sechs Minuten vor der Pause erlebte Selters ein Sinnbild seiner derzeitigen Situation: Nach einem kapitalen Abwehrfehler eröffnete sich den Gäste eine Zwei-gegen-Eins-Situation, die Jacob Kremer mustergültig vorbereitete, doch Yannik Walli frei vor dem Tor das Leder nicht richtig getroffen hatte - eigentlich hätte es spätestens hier 1:3 stehen müssen. Es kam wie es kommen musste: Den folgenden Abschlag von Juri Jusmann bekam kein Selterser Akteur entscheidend geklärt, Artjom Eberhardt schnappte sich die Kugel und zimmerte sie aus gut 25 Metern Torentfernung in den rechten Winkel - 2:2 (40.). Und es war immernoch nicht Pause. Und für die Gäste wurde es langsam aber sicher ganz bitter. Waldernbachs Torwart Jusmann verstolperte im eigenen Sechzehner den Ball, Jacob Kremer luchste das Leder ab, brachte jedoch das Kunststück fertig, am leeren Tor vorbei zu zielen (45.). Es war zweifelsfrei der Beleg dafür, dass Selters dafür bestraft werden musste.

Nach der Pause hätte es für die Gästeelf zweifelsfrei noch schlimmer kommen können. Waldernbach war stark in den ersten 15-20 Minuten der zweiten Hälfte und vergab eine Reihe guter Möglichkeiten. Andre Hannappel bediente Wilhelm Scharf, dessen Schuss Samuel Stähler vor dem Einschlag zu blocken wusste (50.), Nicolas Reitz versuchte sein Glück aus 16 Metern, doch Niklas Muth lenkte stark über den Querbalken (55.). Und weiter ging der Sturmlauf der Platzherren, die immer wieder zu Chancen kamen, wenn die Akteure zu viel Platz hatten. Kevin Kunz zielte per Direktabnahme am Haaresbreite daneben (58.) und Chiraphon Kaubrügge fand frei vor Torhüter Niklas Muth seinen Meister (61.). Hätten die Gäste diese Chancen vergeben, hätte man davon ausgehen können, dass sie bestraft worden wären. In den letzten zwanzig Minuten befreiten sich die Selterser aus der Umklammerung und erarbeiteten sich ein optisches Übergewicht. Nach einem Freistoß von Lars Schallert, den die TuS-Defensive schlecht klärte, zielte Nico Homburg aus halblinker Position vorbei (77.). Und dann war es symptomatisch, was drei Umdrehungen vor dem Ende passierte: Jonas Gangl, erstmals nach sechs Monaten Abstinenz nach Einwechslung wieder dabei, tauchte urplötzlich mutterseelenallein aus kurzer Distanz vor dem Tor auf, doch Juri Jusmann reagierte mit einem unfassbaren Reflex und bewahrte sein Team vor der Niederlage (87.). Dass Dmitri Wagner (90., Waldernbach) und Richard Müller (90.+1, Selters) jeweils nach Foulspielen noch den Gelb-Roten Karton gezeigt bekamen, fiel letztlich nicht mehr entscheidend ins Gewicht.

Nach Abpfiff von Schiedsrichter Jan Christopher Pinstock, der bis auf wenige Kleinigkeiten eine gute Leistung zeigte, stand ein Remis, mit dem beide Parteien nicht unbedingt zufrieden waren. Waldernbach hätte nach der Pause das Spiel entscheiden können, Selters hätte im ersten Durchgang für klarste Verhältnisse sorgen können. Die SGS wartet weiter auf den ersten Saisonsieg.

Am Sonntag in einer Woche erwartet die SG Selters in Oberselters die SG Weinbachtal.