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Schon wieder eine erfolgreiche Aufholjagd!

SG Selters II - SG Kirberg/Ohren/Nauheim II 3:2 (1:1)

Nach dem Arbeitssieg aus der Vorwoche beim TuS Waldernbach II wartet mit der SG Kirberg/Ohren/Nauheim II der nächste Aufsteiger, der aber als Team der Stunde gilt. Viermal in Folge hatten die Hünfeldener gewonnen, darunter auch die SG Hangenmeilingen/Niederzeuzheim mit 1:0 besiegt. Die Selterser gehen in Führung, geraten durch zwei kapitale Fehler aber spät in Rückstand. Dass die "Wassermänner" eine unfassbare Moral haben, ist längst kein Geheimnis mehr. Auch diesmal dreht Selters II das Spiel in den Schlussminuten zum 3:2-Sieg, wobei vor allem der Siegtreffer in der Nachspielzeit schier unglaublich ist.

Im Vergleich zum letzten Heimspiel gegen den SV Wolfenhausen war ein ungeordneter Harakiri-Fußball nicht zu erwarten. Die Gäste erwiesen sich als diszipliniert eingestellte Elf, die jedoch den Hausherren das Spiel überließ und in der Offensive recht harmlos agierte. Dennoch war es für die Gastgeber ungemein schwierig, sich Tormöglichkeiten zu erspielen. Nach einer Viertelstunde ging Selters II dann allerdings in Führung, als Jan Hendrik Pabst einen Ball in die Spitze spielte, die Gäste-Defensive in Verbindung mit Moritz Knödler genau in die Füße von Nico Homburg klärte, der alleine vor Torhüter Sebastian Hilt die Nerven bewahrte und das 1:0 besorgte. Die Gäste, bis dato ohne Offensivaktion, glichen allerdings nur sieben Minuten später aus, als Matthias Ries unglücklich seinem Mitspieler Matthias Wenz das Leder per Kopf wegschnappte, damit aber dem Kirberger Spielertrainer Marc Reichardt ermöglichte, frei vor Torhüter Niklas Muth das 1:1 zu markieren (22.). Die Partie gestaltete sich in der Folge recht ausgeglichen, wobei die Hausherren doch optische Vorteile hatten und zumindest noch zweimal gefährlich vor das gegnerische Gehäuse kamen. Zunächst schoss Nico Homburg am zweiten Pfosten lauernd nach Flanke von Moritz Knödler über das Tor (33.), vier Umdrehungen später zielte Vincent Gotthardt nach feinem langen Ball von Jan Hendrik Pabst über den Winkel (37.).

Nach Wiederbeginn rettete Matthias Ries in allerhöchster Not gegen Marc Reichardt, der von einem guten Zuspiel Holger Frenklers profitierte, als er dessen Schuss Bruchteile vor dem Einschlag blockte (49.). Die Gäste waren vor allem in der Phase nach der Pause leicht feldüberlegen, hatten aber kaum erwähnenswerte Torgelegenheiten. Auch auf der anderen Seite passierte wenig, lediglich einmal wurde es brenzlig: Nach langem Einwurf Vincent Gotthardts verlängerte Björn Becker per Kopf, doch Tobias Reifert vermochte die Gelegenheit - ebenfalls per Kopf - aus kurzer Distanz nicht zu nutzen (59.). Wenn es bei Kirberg/Ohren/Nauheim II mal gefährlich wurde, war meist Sascha Spandl Ausgangspunkt, der mit seinen langen Einwürfen ab und an für Selterser Schrecksekunden sorgte. Es folgten - wieder einmal - denkwürdige Schlussminuten. Ein grauenhaftes Missverständnis zwischen Torhüter Niklas Muth und Nico Rossel brachte den Gästen die Führung: Getreu dem Motto "Nimm du ihn, ich hab' ihn" luchste Jamal Hasan Ali dem Selterser das Leder ab, passte in die Mitte, wo Marc Reichardt mutterseelenalleine nur noch vollenden musste - 1:2 (80.). Dass die Hausherren sich in aller Regelmäßigkeit ihre Probleme selbst machen war genauso bekannt wie die Tatsache, dass sie immer wieder zurück schlagen können. So auch an diesem Tag. Selters II setzte alles auf eine Karte, agierte mit vier Stürmern und hatte Erfolg: Vincent Gotthardt erzielte nach feiner Einzelleistung mit einem trockenen 16-Meter-Schuss den Ausgleich (83.). Was sich dann in der Nachspielzeit ereignete, sorgte für ein mittleres Beben auf dem Sportgelände am Winterholz: Der eingewechselte Björn Becker hatte das Ansinnen, von der rechten Seitenauslinie zu flanken. Er nahm die Kugel volley aus der Luft, sie rutschte ihm vollends über den Schlappen und senkte sich über Torhüter Sebastian Hilt in den langen Winkel - 3:2 (90.+2), ein unglaubliches Tor. Dann pfiff der gute Schiedsrichter Rudolf Richter die Partie wenige Augenblicke später ab.

Am Ende stand natürlich ein glücklicher Sieg der Gastgeber, denn ein Remis wäre sicherlich das gerechtere Ergebnis gewesen. Wenn das Spiel allerdings einen Sieger verdient gehabt hätte, so wäre es die heimische SGS gewesen. Unglaublich erweist sich der Fakt, dass es Selters II bereits zum sechsten Mal in dieser Spielzeit gelungen ist, einen Rückstand in einen Sieg zu drehen. Chapeau!

Am kommenden Sonntag steht das Auswärtsspiel beim SV Arfurt auf dem Programm.