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Kein Beinbruch - aber unnötig!

SG Winkels/Probbach/Dillhausen - SG Selters II 4:2 (1:1)

Bei der SG Winkels/Probbach/Dillhausen besteht vor dem Spiel für Selters II die Möglichkeit die bisherige Maximalausbeute von 12 Punkten hochzuschrauben. Am Ende kommt es anders, weil die "Wassermänner" nicht konsequent genug sind, zu viele Fehler machen und der Schiedsrichter zusätzlich eine mit entscheidende Rolle spielt. Beim 4:2 behalten die Westerwälder die Punkte zuhause.

Das Spiel war noch gar nicht richtig angepfiffen, da gab Schiedsrichter Torben Grandt schon einmal eine Duftmarke seiner Leistung für die folgenden 94 Minuten ab. Artur Loresch bestritt einen Zweikampf nahe der 16-Meter-Linie, den der Unparteiische als Foulspiel wertete - eine knifflige Entscheidung, die man aber unter Berücksichtigung aller Umstände vielleicht noch akzeptieren konnte. Dass der Mann mit der Pfeife den Tatort dann allerdings in den Strafraum verlegte, war in keiner Weise nachvollziehbar. Alle Proteste nutzten nichts und Roland Kopf verwandelte den Elfmeter sicher zum frühen 1:0 (3.). Vier Minuten später gab es auf der anderen Seite eine klarere Aktion: Felix Vormann wurde deutlich im Strafraum regelwidrig zu Fall gebracht, doch die Pfeife von Schiedsrichter Grandt blieb stumm. Mit dem Selterser Angreifer schien er ohnehin ein Problem zu haben, denn selbst klarste Attacken blieben ohne entsprechende Pfiffe. Fußball wurde dann auch noch gespielt. Die Gäste schüttelten sich kurz, während sich die Hausherren recht tief zurück zogen. Nach Zuspiel von Nils Toffeleit visierte Christian Roos aus gut 14 Metern die Latte an (16.). Nur zwei Minuten später war es wieder Roos, der nach Pass von Nico Rossel und einem folgenden Abwehrfehler freistehend an Torhüter Marvin Kaune scheiterte. Die Gäste hatten in dieser Phase nun deutlich Oberwasser und kamen folgerichtig sieben Minuten vor der Pause zum Ausgleich: Artur Loresch, auch nicht unbedingt der Liebling von Herrn Grandt, schoss einen Freistoß unter der Mauer hindurch ins linke Toreck - 1:1. Dann kamen die Gastgeber noch einmal gefährlich vor das Tor von Lars Gendritzki und hatten nach einer Ecke durch Marius Knaak die Gelegenheit zum 2:1, doch das Leder ging aus kurzer Distanz und spitzem Winkel ans Außennetz. Beim folgenden Konter setzte sich Felix Vormann gegen seinen Widersacher durch, gewann das Laufduell, traf jedoch ebenfalls aus halbrechter Position nicht das Ziel der Begierde (42.).

Nach Wiederbeginn wurde Winkels/Probbach/Dillhausen aggressiver und erarbeitete sich eine optische Überlegenheit. Gerade in dieser Phase kam es nicht überraschend, dass die Mannschaft von Trainer Daniel Ebert letztlich gerechtermaßen in Führung ging: Nach einem Stellungsfehler in der Selterser Hintermannschaft war Marius Knaak der Nutznießer und besorgte das umjubelte 2:1 (57.). Die Gäste mussten nun kommen, waren aber nicht mehr in der Lage, sich eine Überlegenheit wie im ersten Abschnitt zu erarbeiten. Lediglich Christian Roos hatte nach einer Verwirrung im Strafraum im Anschluss an einen Freistoß die Möglichkeit zum erneuten Ausgleich, doch der Stürmer schoss die Kugel aus fünf Metern am Kasten vorbei (62.). Nun folgte die Zeit der Auswechslungen. Die Platzherren brachten es im gesamten Spiel auf satte 16 Spielerwechsel. In Winkels scheint man das Ausnutzen dieser Regel verstanden zu haben, verboten ist es jedenfalls nicht. Ein Spielfluss kam auch bedingt durch die vielen Wechsel sowie die ständigen, zum Teil hanebüchenen Entscheidungen des Referees nicht mehr zustande. WPD kam damit natürlich besser zurecht und sorgte zwölf Minuten vor Ultimo für mehr als nur eine Vorentscheidung. Tim Unterieser schaltete am Schnellsten und markierte mit Hilfe des Innenpfosten das 3:1. Selters setzte nun alles auf eine Karte, wurde gnadenlos ausgekontert und musste sogar noch den vierten Gegentreffer schlucken. Sebastian Taeger hatte wenig Mühe, schließlich das 4:1 zu besorgen (84.). Der wenig später von Matthias Wenz sicher verwandelte Foulelfmeter war letztlich nur noch Ergebniskosmetik.

Aufgrund des zweiten Abschnitts konnte man durchaus sagen, dass der Heimsieg in Ordnung ging, auch wenn einige Umstände an diesem Tag schlichtweg gegen Selters sprachen. 

Bereits am Dienstag hat die SG Selters II die Möglichkeit zur Rehabilitation. Gegner ist der FC Rubin Limburg-Weilburg.