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Kein klarer Favorit auszumachen – weder für Aufstieg noch für Abstieg

Die A-Liga geht in eine spannende Saison 2016/2017

Der VfR 07 Limburg geht mit dem Trainer-Duo Merfels/Stöhr in die kommende A-Liga Saison und möchte ein Wörtchen um den Aufstieg mitreden. Foto: flw24

Die TSG Oberbrechen bereitete sich professionell auf die kommende Runde vor. So absolvierte man ein Trainingslager in der Sportschule Duisburg-Wedau. Foto: TSG

Die „Frösche“ aus Linter stiegen souverän als Meister in die A-Liga auf. Foto: TuS Linter

Hans Mattersberger trainierte schon einige Teams im flw24-Land. Foto: Privat

Bühne frei und Vorhang auf für die nächsten 34 Akte der A-Liga, die im letzten Jahr einen spannenden Dreikampf an der Spitze zu bieten hatte, aus dem schließlich sowohl die Direktaufsteiger Waldernbach und Heringen/Mensfelden als auch der Relegationssieger Niederbrechen als Gewinner hervorgingen. Diese drei haben Platz gemacht für eine neue Riege an Aufstiegsanwärtern. Schafft der VfR 07 Limburg nach den Platzierungen drei und sechs in den letzten beiden Jahren nun endlich den Sprung nach oben? Oder blasen die letztjährigen Aufsteiger von Villmar/Aumenau und Oberbrechen nach einem Jahr der Eingewöhnung nun zum großen Angriff? Und eifert ein Aufsteiger der SG Heringen/Mensfelden nach und peilt den Durchmarsch in die Kreisoberliga an? Im flw24-Ausblick beleuchten wir die Situation vor der neuen Saison.

Wundertüte WGB Weilburg zurück in der A-Liga

In der A-Liga sind mit dem TuS Waldernbach, der SG Heringen/Mensfelden und dem FCA Niederbrechen alle drei Teams aufgestiegen, die sich vom Rest der Liga etwas absetzen konnten. Den Weg zurück in die A-Liga hat unterdessen mit WGB Weilburg eine Mannschaft angetreten, die man zweifelsfrei als „Wundertüte“ bezeichnen kann. Denn so stark sich WGB in der vorletzten Saison präsentierte, die mit dem verdienten Aufstieg endete, so enttäuschend zeigte sich die Weilburger Elf in der abgelaufenen Saison, die den Abstieg in der Relegation zur Folge hatte. Die Mannschaft scheint sich gut verstärkt zu haben und sollte ein Wörtchen um die vorderen Plätze mitreden können – aber Genaueres wird das erste Drittel der Saison zeigen.

Aufstiegskandidaten: Die üblichen Verdächtigen und ein offensives Villmar/Aumenau

Zu den Aufstiegskandidaten zu zählen sind definitiv die Mannschaften, die sich hinter den Top 3 eingereiht haben, nämlich die SG Oberlahn, der VfR 07 Limburg und die SG Villmar/Aumenau. Die ersten beiden hatte man schon in der vergangenen Saison auf der Rechnung, während sich die SG Villmar/Aumenau durch eine bärenstarke Rückrunde in die vorderen Regionen der Tabelle spielte – und das ohne ihren Goalgetter Patrick Zanner, der nun wieder am Ball ist. Mit David Brahm hat die SG zudem einen Spieler zurückholen können, der im Mittelfeld eine Führungsrolle übernehmen soll und wird. Entsprechend offensiv geben die Kombinierten als Saisonziel Platz eins bis fünf aus. Richtig stark war auch die Rückrunde der TSG Oberbrechen – vielleicht können die Gelb-Schwarzen in dieser Saison für eine Überraschung sorgen. Wie die SG Villmar/Aumenau hofft auch die SG Oberlahn auf eine dauerhafte Rückkehr ihres Torjägers, war ihr Sturmtank Robert Winkler im letzten Jahr doch lange außer Gefecht gesetzt. Beim VfR 07 Limburg wird sich zeigen müssen, wie der Verein die starken Abgänge verkraftet und wie die sicherlich talentierten Jugendspieler integriert werden können.

Abstiegskampf: Wen trifft es diesmal?

Auch in dieser Saison wird es sicher eine ganze Weile spannend bleiben, wie viele Mannschaften den bitteren Gang in die B-Liga antreten werden müssen. Zu Beginn gehen wir von zwei direkten Absteigern aus sowie einem Relegationsteilnehmer. Die Zahl könnte sich in der kommenden Saison sogar noch erhöhen, falls eine der vier Limburger Mannschaften in der Gruppenliga in die Kreisoberliga absteigt und entsprechend mehr Mannschaften aus der Kreisoberliga absteigen. Zu den Mannschaften, die letztes Jahr im letzten Tabellendrittel einliefen, gehören die SG Weilmünster/Laubuseschbach, die SG Ahlbach/Oberweyer, der RSV Weyer II, der SC Dombach und der VfR Niedertiefenbach. All diese Mannschaften haben in der Rückrunde maximal 19 Punkte geholt (der SC Dombach und der VfR Niedertiefenbach sogar nur 13) und müssen in dieser Saison dringend den Schalter umlegen, um sich nicht frühzeitig im Keller festzusetzen.

Die Aufsteiger: Ein bereinigter Betriebsunfall und zwei Underdogs

Bereits im April stand der TuS Linter als erste Mannschaft im Kreis als Aufsteiger fest. So souverän wie die Frösche den „Betriebsunfall“ wieder bereinigten und mit Siebenmeilenstiefeln durch die B-Liga marschierten, sollte das Team aus dem Limburger Stadtteil nichts mit dem Abstieg zu tun haben, zumal man mit Tim-Maurice Sawall einen hochkarätigen Mann in der Abwehrzentrale begrüßen kann, der sicher voller Selbstbewusstsein von seinem Jahr in der Gruppenliga beim RSV Weyer zurückkehrt. Souverän aufgestiegen ist auch die SG Hangenmeilingen/Niederzeuzheim – diesmal, denn im Jahr zuvor scheiterte die SG am letzten Spieltag vor heimischem Publikum an der TSG Oberbrechen. Für die Elf von Trainer Florian Betz kann das Ziel sicher nur der Klassenerhalt sein, genau wie für den dritten Aufsteiger im Bunde, die SG Winkels/Probbach/Dillhausen, die spät in der Saison die FSG Gräveneck/Seelbach/Falkenbach durch einen Sieg im direkten Duell von Platz drei verdrängte und sich diesen bis zum Schlussgong nicht mehr nehmen ließ.

Interview Hans Mattersberger, Trainer SV Erbach

flw24: Worauf legst Du in der Vorbereitung wert?

HM: In der Sommervorbereitung wird der Grundstein für die ganze Runde gelegt. Körperliche Fitness ist die Grundvoraussetzung, um die vielfältigen Anforderungen im Fußball optimal umzusetzen. Ich versuche unser Spielsystem zu verfeinern und die Spieler taktisch und spielerisch weiterzuentwickeln. Deshalb achte ich sehr darauf, dass jeder Spieler möglichst viele Trainingseinheiten besuchen kann. Des Weiteren versuche ich, die Neuzugänge schnell zu integrieren, damit sie eine realistische Chance auf einen Stammplatz in der 1. Mannschaft haben. Die Ergebnisse in der Vorbereitung sind für mich zweitrangig, deshalb nehme ich bei der Trainingssteuerung darauf keine Rücksicht.

flw24: Wie schätzt Du die A-Liga nächste Saison ein?

HM: Ich glaube, dass die A-Liga ausgeglichener wird. Dass wieder drei Mannschaften davon ziehen, halte ich für unwahrscheinlich. Auch im hinteren Bereich wird es enger zu gehen, ganz schwache Teams sehe ich diese Runde nicht. Die vier neuen Mannschaften werden mit dem Abstieg nichts zu tun haben. Vielleicht gibt es wieder eine Überraschungsmannschaft wie letzte Runde die SG Heringen/Mensfelden.

flw24: Welche Rolle spielt der SV Erbach?

HM: Da es für Erbacher Spieler selbstverständlich ist dem Verein treu zu bleiben, kann am Ende ein ähnliches Ergebnis wie letzte Runde (Platz 5) rausspringen. Mit 6 Spielern, die aus der A-Jugend kommen und zwei weitere, noch A-Jugendspieler, die zu Rundenbeginn 18 werden, wird unser Kader in der Breite stärker. Außerdem schließen sich noch zwei bis drei weitere talentierte Spieler unserem Verein an. Einige besitzen das Potential sich in der 1. Mannschaft zu behaupten. Ich sehe die Entwicklung der Mannschaft mittelfristig und glaube, dass in 2-3 Jahren der Sprung in die KOL möglich ist.

flw24: Wer ist dein Meisterfavorit?

HM: Der VfR 07 Limburg und die SG Oberlahn werden den Titel unter sich ausmachen. Der SG Villmar/Aumenau und dem TUS Linter traue ich durchaus zu, ganz vorne mitzuspielen.

flw24: Was macht eigentlich einen guten Amateurtrainer aus?

HM: Für mich ist ein guter Amateurtrainer ein Trainer, der über einen langen Zeitraum bei verschiedenen Vereinen in verschiedenen Klassen Erfolg hat. Aufstieg, Klassenerhalt, über einen längeren Zeitraum ein junges Team aufbauen, einem Verein in einer schwierigen Phase treu bleiben, aus vielen Einzelkönnern eine erfolgreiche Mannschaft bilden, das alles kann einen guten Trainer ausmachen. Im Vergleich zu einem Profitrainer,  der für jeden Bereich einen Co- Trainer hat, müssen Amateurtrainer alle geforderten Facetten alleine abdecken. Menschenführung, Motivator, etwas Ahnung vom Fußball, Leidenschaft  und Leidensfähigkeit soll man schon mitbringen. Da wir es mit „Feierabendspielern“ zu tun haben, die ihrem Hobby nachgehen, ist es wichtig, das richtige Maß zwischen Spaß und Ernsthaftigkeit zu finden