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(HL): "Alles passte beim TuS Dietkirchen zusammen" oder "das denkbar Beste aus den Möglichkeiten gemacht"

- Spielbericht Hessenliga 25.03.2023 -

                      

TUS Dietkirchen gegen Eintracht Stadtallendorf 1:0 (0:0)

 

Eines der denkbar diszipliniertesten, klügsten Spiele des TUS und damit der auf dem Platz stehenden Spieler, auch wenn es für die unerwartet zahlreich erschienenen Zuschauer (optisch fast so viele wie bei einem Derby gegen Hadamar üblich) wenige Highlights gab.

 

Die Seitentribüne gut besetzt, schöne Atmosphäre, die Luft frisch und klar mit Windverhältnissen, die manchen hohen Ball häufiger wie einen Bumerang zurück kommen ließen.

 

Alles passte beim TUS zusammen, eine klar (wie die Luft) durchdachte einfache Spielidee, Feldaufteilung, wie aus dem Schulbuch, die auch dem größten Laien irgendwann ins Auge springen musste, eisern von allen Spielern über die gesamte Spielzeit durchgezogen.

Böswillige würden „Der TUS Spieler konnte nicht anders“ unterstellen. Jedem seine Meinung, die aber schwierig nachweisbar wäre. Eher: „Das denkbar Beste aus den Möglichkeiten gemacht.“

 

Spieleraufstellung, zunächst etwas riskant erscheinend ( „Wo ist Behle?“ hier „Wo ist Robin Böcher?“) aber nachvollziehbar, damit verbunden kluger Einsatz der Einwechselungen, auch mit Blick auf gefährdete Gelbsünder der ersten Halbzeit, Einbringen von Kraft- und spielerischen Reserven genau richtig dosiert in der zweiten Halbzeit, um Stadtallendorf langsam aber sicher mürbe zu machen.

 

Für ein Fußballspiel vllt. ungewöhnlich als Beschreibung: Verstand, Wachsamkeit und Zusammenhalt an jeder Ecke bis ins Kleinste in allen Mannschaftsteilen über das gesamte Spiel, also von „a bis z“, mit scheinbar zunächst zurückhaltendem Krafteinsatz in der ersten Halbzeit.

Für die Zuschauer ein eher wenig spektakuläres Spiel, aber für einen Dauer-Zuschauer ein sehr gelungenes kluges Spiel des TUS.

Dabei war es kein Widerspruch, dass Stadtallendorf gefühlt 80% oder mehr Ballbesitz in der ersten Halbzeit vorzuweisen hatte, das Spiel fast nur in eine Richtung ging. Je länger dieser Zustand von Dietkirchen aufrecht erhalten werden konnte, desto höher stiegen die Chancen auf einen Sieg, so verrückt sich dies anhören musste. Stadtallendorf wog sich in Sicherheit, um dann in der zweiten Halbzeit auf den einen Bienenstich in der 60. Minute durch das 1:0 von Maximilian Zuckrigl (unglaublich, schon wieder Maximilian!!) nicht richtig vorbereitet zu sein.

 

Freistoß von Cicatelli halb rechts aus 40 Metern scharf hoch in den Strafraum gezogen, wo Maximilian Zuckrigl relativ freigelaufen und unbedrängt aus gut 12 Metern den Ball mit dem Kopf  ins Tor brachte (60.). Vorangegangene und auch danach immer wieder und immer wieder und immer wieder vom TUS gesetzte Nadelstiche, ständiges Gegenhalten, Nachsetzen, hielten Stadtallendorf jetzt zunehmend auf Distanz. Ein besonders nennenswerter Angriff in der 76. über Colin Schmitz (einer der auffälligsten Spieler auf dem Platz) auf Leukel, der aus 12 Metern mit Direktannahme an Torwart Sahin scheiterte.

 

Ergebnis der oben beschrieben Spielweise war für Stadtallendorf die wirklich einzige nennenswerte Großchance im gesamten(!) Spiel in der 67. Minute. Nach Ecke in unübersichtlicher Situation rettete Laux aus gefühlten fünf Metern einen Scharfschuss reflexartig. Die/der Trainer, Verantwortlichen, die Raphael Laux während seiner Anfangskarriere vor Jahren haben ziehen lassen oder nicht weiter gefördert haben oder ausgebremst haben oder nicht zum Weitermachen „nach oben“ brachten oder nicht zugegriffen haben oder was auch immer, müssten die Tränen kommen, wenn sie ihn heute sehen würden mit seinen Reflexen „aus einer anderen Welt“.

 

 

TUS Dietkirchen: Laux, Schmitt (51.Böcher), Schmidt, Hautzel, Kratz (75. Mink), Dankof (78.Fujikawa), Zuckrigl, Cicatelli, Kazerooni (58.Leukel), Bergs, Schmitz (84.Stahl)

 

Eintr. Stadtallendorf: Sahin, Enobore, Markovic, Schadeberg, Heuser, Philipps, Takehara (72. Preisig), Ofori (68. Ferreira Mino), Bremer, Kulas (79. Angiargiu), Zildzovic

 

Schiedsrichter: Emil Schwarz

 

Tore: 1:0 Maximilian Zuckrigl (60.)

 

Zuschauer: 250