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TUS Dietkirchen entscheidet das Hessenliga-Derby für sich!

TUS Dietkirchen - SV Rot-Weiß Hadamar 4:1 (2:0)

Dem Schreiberling des TUS geht jetzt schon etwas die Puste aus und kommt als Schreibamateur mit den englischen Wochen beim Berichteschreiben nicht mehr richtig hinterher. Wie soll das erst in den nächsten Wochen werden?

Dies gilt aber auch für die Krafteinteilung der Mannschaften in der Vorrunde und dann später in der Abstiegs-und Aufstiegsgruppe. Da wird es auf alles Mögliche ankommen, Spieler schonen, Spieler einbauen, Spieler vor Gelb-Rot schützen, Training richtig dosieren, nicht heißlaufen lassen, den Glücksgott anbeten usw..

Beim TUS sah es diesmal perfekt aus. Z.B. der in der Saison noch nicht eingesetzt Niklas Schmitt machte ein sensationelles Spiel auf seiner Außenbahn. Als Beispiel für viele sei auch noch die Glanztat von Innenverteidiger Nils Bergs beim Spielstand von 1:0 angeführt, als er einem Hadamarer Spieler (41.), der schon „durch war“, im allerletzten Moment der allerallerletzten Momente den Ball vom Fuß nahm und sogar noch Stürmerfoul erhielt. Im direkten Gegenzug schwärmten die TUS Spieler wie siegeshungrige Bienen Richtung Hadamarer Tor und Maximilian Zuckrigl vollendete als letzte Biene, wie man es von ihm kennt, zum 2:0.

Vorher hatte er schon in der 2.Minute eingeköpft, aber Abseitsposition. Und in der 13. Minute hatte Steffen Moritz per Elfmeter souverän zum 1:0 eingeschossen. Ursache war ein Foul von Mirco Paul an Zuckrigl, der einen Bruchteil vorher am Ball war und dann nur noch den Torwart vor sich gehabt hätte. Ob dies überhaupt ein Foul war, mit Absicht, ließ sich von außen nicht erkennen. Rote Karte und damit nur noch 9 Feldspieler statt 10, somit nur noch 90% Kraftreserve statt 100% bei Hadamar und das direkt am Beginn des Spieles. Beeindruckend wie gelassen die Hadamarer Spieler sich nichts anmerken ließen und ihr Spiel weiter aufzogen, immer brandgefährlich. Direkt nach einem Kopfball an die Latte von Zuckrigl (21.) schüttelte Marco Koch zwei TUS Spieler ab, aber da war ja noch Titan Raphael Laux als Endstation.

Die ständige, nicht aufhören wollende, Gefahr von Hadamar zeigte sich besonders direkt nach der Halbzeit, als Dennis Leukel Jan Bangert, der schon rechts in den Strafraum eingedrungen war, im Lauf von hinten schupste, wie man es aus Kindertagen z.B. bei Schulwandertagen kennt. Elfmeter, Luca Teller zum 1:2 in der 47. Minute, eiskalt.
Sollte das Spiel vom TUS aus der Hand gegeben werden? In der 60. Minute die  Antwort. Nach hohem weiten Freistoß auf Dennis Leukel köpft dieser, statt ins direkt vor ihm liegende Tor, eine Rakete in den Himmel, bestimmt als Freundschaftsgeschenk an Nils Bergs gedacht, damit dieser mit der Wucht eines Muskelpaketes wie im Lehrbuch, hoch aufsteigend, den Ball geschickt nach unten drückend und damit unberechenbar für Torwart Strauch zum 3:1 einköpfen konnte. Für sein Reinhängen bis zum Umfallen über die gesamte Spielzeit belohnte sich Dennis Leukel dann in der 83. selbst, als er einer maßgeschneiderten Flanke von rechts etwas entgegen lief und mit dem Kopf am rechten Pfosten, was leicht aussah, aber nicht war (daran erkennt man das Meisterliche), zum 4:1 einnickte. Bereits in der 8.Minute hat er dies „geübt“, aber über das Tor geköpft.

Insgesamt war das Besondere an dem schön anzusehenden Spiel, das es wirklich spannend war bis zum 3:1, dass es ein richtiges Spiel war, dass es fair war von beiden Seiten und das beide Mannschaften allerbesten Fußball zeigten. Aus Sicht der TUS Anhänger war es teilweise wirklich atemberaubend wie Bälle erlaufen und verteilt wurden, ein beeindruckendes Spielverständnis von allen Spielern (die man leider gar nicht alle namentlich nennen kann, aber müsste),teilweise wie von Geisterhand.
Überhaupt sind die Spiele gegen Hadamar, egal wer gewinnt, sehr häufig extrem sehenswert, direkt vor der Haustür der im Westerwald Lebenden. Dies erkennt man auch an den Zuschauerzahlen, von denen andere Hessenligamannschaften im Frankfurter Raum (also eher römischen Raum :)) nur träumen können. Diese Mannschaften hätten mit ihren gezeigten Leistungen auch mehr Zuschauer verdient, was einem bei den Auswärtsspielen oft leid tut.

TUS Dietkirchen: Laux, Schmitt, Böcher, Müller, Kratz, Leukel (88. Schäfer), Zuckrigl, Bergs, Moritz (69.Dankof), Mink (80.Cakir), Weis

SV RW Hadamar: Strauch, Paul, Wölfinger, Kittel (61.Monteiro Carvalho), Teller, Zey, Dillmann, Velemir (77. Neugebauer), Burggraf, Bangert, Koch (65.Kern)

Tore: 1:0 Steffen Moritz (13.Elfmeter), 2:0 Maximilian Zuckrigl (41.), 1:2 Luca Teller (47.Elfmeter), 3:1 Nils Bergs (60.), 4:1 Dennis Leukel (83.)

Schiedsrichter: Vincent Schandry

Zuschauer: 450