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Körperlichkeit triumphiert über Leichtfüßigkeit

Nach dem Waterloo, das die Jungs aus dem Altkreis Limburg vier Tage zuvor den bemitleidenswerten Obertiefenbachern bereitet hatten, stand auf der To-Do-Liste für den Abendtrip nach Weilmünster zumindest ein Zähler, wenn nicht gar ein Dreier auf der Kunstwiese im weiten Stadion. Der großräumige Platz bot beste Voraussetzungen. Aber das Alles stand im Konjunktiv. Der zählt im Fußball wie sonst im Leben bekanntlich nicht. Die Gäste mussten auf die arrivierten Stammkräfte Lukas Hohly und Simon Göpfer verzichten. Der Erstgenannte, leider verletzt, bildet momentan die wichtige Gelenkstelle zwischen Defensive und Offensive der Kornbrenner. Ihre Back Ups machten die Sache nicht unbedingt schlecht. Gegen die Gastgeber, die in ihren Reihen das eine oder andere rustkal-robuste Mitglied hatten, war es zunächst für die leichtfüßige FSG-Offensivabteilung nicht ganz einfach. Bis zur Pause verzeichnete man eine Ausgeglichenheit ohne ein Überangebot an Chancen hüben wie drüben. Beide Schlussleute, die nach der Pause ihre Qualitäten unter Beweis stellten, mussten nicht gerade zur Bundesagentur für Arbeit. Ein paar Distanzschüsse und Standards beidersets, der Unterhaltungswert hielt sich in Grenzen.
Nach dem Seitenwechsel wurde es deutlich vitaler. Die Gäste legten jetzt den Turbo ein. Folgerichtig klingelte es schließlich im Weilmünsterer Kasten. Die Gastgeber gerieten nun in arge Bedrängnis. Wäre, was nun oberstes Gebot für die Gastmannschaft war, nachgelegt worden, wäre die Suppe gegessen gewesen. Wieder dieser Konjunktiv! Woran lag es nun, dass die Bozan-Elf nach und nach in den Verwaltungsmodus fiel? Konsequenz im Abschluss wurde nicht als Option gezogen. Dann folgte in der Vorwärtsbewegung ein verhängnisvoller Ballverlust - quasi ein Schuss ins eigene Knie - und die ganze Kiste kippte. Der Gegner nahm kaltschnäuzig das Angebot an: Ratz-Fatz der Ausgleich. Der Rest ist fix erzählt. Bei der FSG war der Faden gerissen. Das 2:1 fiel. Noch ein Alu-Kontakt für WMLE. DN-Keeper Lutz Müller musste noch die eine oder andere 1:1-Situation bravourös meistern. In der Nachspielzeit zerstreuten die Gelbgedressten alle Zweifel über einen am Ende nicht unverdienten Sieg. Für die Kicker aus dem Goldenen Grund muss es jetzt heißen: "Loss der Kopp net hänge." Gelegenheit zur Rehabilitation gibt es schon in zwei Tagen beim TuS "Hollese". Hier müsste - wieder der Konjunktiv - geliefert werden. Sonst ist man rasch bei den Kellerkindern.