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Sechs Punkte zum Saisonauftakt - "Goldenes Tor" durch Brooklyn Wölfinger

SV Rot-Weiß Hadamar – 1. FC Erlensee 1:0 (1:0).

Der SV Rot-Weiß Hadamar hat erstmals in seiner 10- jährigen Historie als Hessenligist sechs Punkte zum Auftakt einer Saison geholt. Das 1-0 gegen den Aufsteiger 1.FC Erlensee war allerdings ein hartes Stück Arbeit.

Der Spieler, der für das „Goldene“ Tor  verantwortlich war, wurde nicht unbedingt als „Goalgetter „ verpflichtet. Der von der U -19 des SV Darmstadt 98 im Juli nach Hadamar gekommene Brooklyn Wölfinger zeigte aber, nicht nur bei seinem Treffer zum 1-0, dass er neben einem guten Abwehrspieler auch bei Standards in der gegnerischen Hälfte eine Bereicherung der Hadamarer Mannschaft sein kann. Nach einem langen Einwurf Steffen Rückers verlängerte Philipp Basmaci per Kopf auf den zweiten Pfosten, wo Wölfinger nur noch den Fuß hinhalten musste.

Bis dahin hatte sich Hadamar gegen einen erstaunlich forsch und selbstbewusst auftretenden Aufsteiger schwergetan, der zudem noch mit dem Handicap ins Spiel ging, bis zum Dienstag für 2 Wochen ohne ordentliches Mannschaftstraining auskommen zu müssen, da im MK Kreis verschärfte Corona Auflagen galten.

  „Wir hätten zur Pause 3:0 führen müssen, dann wäre das Spiel entschieden gewesen und wir hätten nicht bis in die Schlussminuten um den Erfolg zittern müssen“, meinte SVH-Chef Coach Stefan Kühne nach der Partie. Er lag damit richtig, muss aber seinen Spielern ankreiden, dass sie im Abschluss zu unkonzentriert waren und auch die starke Leistung von Gästetorwart Tim Kuhl anerkennen, der mehrfach mit Glanzparaden sein Team vor einem höheren Rückstand bewahrte.

Die Hausherren hatten von Beginn an mehr Ballbesitz, fanden gegen die gut gestaffelte Defensive des Aufsteigers jedoch keine richtigen Lösungen, um zum Abschluss zu kommen.

So dauerte es bis zur 20. Minute, ehe Torjäger Jacob Pistor, dem heute etwas das „Pech am Stiefel bzw. Kopf klebte“ die erste richtige dicke Möglichkeit hatte. Nach einem langen Ball des Dorchheimers Jonas Herderings tauchte der Langendernbacher frei vor Torhüter Tim Kuhl auftauchte, und beim Torschuss an dessen fantastischem Reflex scheiterte.
Wenig später bereitete Jason Schäfer über rechts vor, doch Philipp Basmaci fand ebenfalls in Erlensees Keeper seinen Meister (27.).

Die Elf von Trainer Stefan Kühne agierte mit frühem Pressing, doch der Liga-Neuling wusste mehrmals mit teils schnellen Angriffen Richtung gegnerisches Gehäuse sich aus der Umklammerung zu befreien. Die weite Strecken kompromisslosverteidigende Defensive des SV Hadamar, mit Christian Jindra und Mirco Paul in der Zentrale, sorgten bis in die Schlussviertelstunde dafür, dass allerspätestens am Strafraum für die Südhessen Endstation war .

Auf der anderen Seite vergab Jacob Pistor per Kopf die nächste gute Gelegenheit zum Ausbau der Führung (39.). Brooklyn Wölfinger hatte Maß genau geflankt, das Leder landete knapp im Toraus.

Fast mit dem Pausenpfiff hatte der Gast die erste und einzige Tormöglichkeit der ersten Spielhälfte. Sebastian Wagner hatte mit einem Pass in die Schnittstelle der Abwehrkette vorbereitet, doch Alexander Schunck´s Torschuss sprang vom Innenpfosten wieder heraus (45.).

„Das wäre zu diesem Zeitpunkt dem Spielverlauf  auch nicht gerecht geworden“, meinte Trainer Kühne in seinem Rückblick.

Nach Wiederbeginn wurde Hadamars Druck und die Dominanz spürbar größer. Wieder war einer von vielen langen Einwürfen Steffen Rückers der Ausgangspunkt einer Großchance, als Brooklyn Wölfinger aus zentraler Position zum Kopfball ansetzte, Torhüter Tim Kuhl jedoch abermals prächtig reagierte (51.).  Den Titel „bester Gästespieler“ verdiente sich der Keeper spätestens, als er gegen Jason Schäfer aus kurzer Distanz per Fußabwehr rettete (68.) Das 2-0 hätte den Rot Weissen etwas mehr Verschnaufpause schaffen können.

Bis weit in die Schlussviertelstunde war von Erlensee in der Offensive kaum etwas zu spüren. Dann raffte sich der Liga Neuling auf, um doch noch einmal ein Zeichen nach vorne zu setzen und dem Spielverlauf bis dahin eigentlich nicht verdienten Punkt, zu ergattern.

Die 1. Chance dazu hatte Tom Niegisch. Nach Vorarbeit Toben Beckers tauchte der Stürmer frei vor Leon Hasselbach auf. Der Keeper parierte stark, doch Mirco Paul musste den vom Körper abprallenden Ball trotzdem auf der Linie klären. Beim folgenden Nachschuss von Jan Lüdke war Hasselbach per Flugeinlage zur Stelle und verhinderte Ausgleich.

Machtlos wäre der Vertreter des verletzen Christopher Strauch aber ein paar Minuten später gewesen, als Erlensee Angreifer Tom Niegisch Mutterseelen allein vor dem Tor auftauchte und der angesetzte“ Lupfer“ ganz knapp drüber flog (78.). Und nochmal hieß es, aus Hadamarer Sicht tief durchatmen, als Niegisch seinen Teamkollegen Alexander Schunck bediente, dessen 16-Meter-Schuss links vorbeigegangen war (82.).

„In der Schlussphase haben wir in der Defensive geschwommen, doch letztlich zählt das Ergebnis. Wir haben sechs Punkte aus zwei Spielen, und darüber sind wir sehr glücklich.“ So lautete das Fazit des SV H Coach Kühne, dessen Mannschaft auch im 2. Spiel noch ohne Gegentreffer blieb.

Am Mittwoch 16.9.20 geht es zum Mittelhessen- Derby beim SC Waldgirmes. Man darf gespannt sein ob danach die „Null „ auch noch steht.

 

Hadamar: Hasselbach, Paul, Wölfinger, Jindra, Mar. Neugebauer, Sedy (46. Zey), Pistor (67. Teller), Schäfer, Rücker, Basmaci (85. Kittel), Herdering

Erlensee: Kuhl, Hixt, Fischer, Hamann, Mohn, Wagner (86. Zimpel), Bassenauer (64. Becker), Schunck, Lüdke (88. Schmidt Isermann), Niegisch, Wörner

SR: Metzger (Wolfhagen)

Tor: 1:0 Brooklyn Wölfinger (42.)

Zuschauer: 220.