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Schlecht gespielt und doch gewonnen!

SG Merenberg - SG Selters 2:3 (0:1)

Nach dem Auswärtssieg unter der Woche beim FC Waldbrunn II geht es für die SG Selters vier Tage später zum nächsten Auswärtsspiel in den Westerwald, wo die SG Merenberg wartet. In einem Spiel, in dem gefühlt hätte alles passieren können, behält der Tabellenführer am Ende – insbesondere Dank seines Keepers Nicholas Schardt - mit 3:2 die Oberhand und steht mit nun 19 von 21 möglichen Punkten weiterhin an der Spitze der Kreisoberliga. 

Beide Teams lieferten sich direkt zu Beginn einen offenen Schlagabtausch, in dem die Defensivreihen löchrig wirkten. Den ersten Abschluss verbuchten nach 180 Sekunden die Gäste aus Selters, doch der 16-Meter-Schuss von Dominic Voss aus halblinker Position flog über das heimische Tor. Den ersten Merenberger Torversuch hatte Artem Schlotgauer aus 20 Metern vorzuweisen – Gäste-Torhüter Nicholas Schardt hielt problemlos (10.). Nur vier Minuten später wurde es deutlich gefährlicher, als Sebastian Orendi aus spitzem Winkel abzog, doch Nicholas Schardt zur Ecke klärte. Beide Mannschaften produzierten einige Fehler, agierten aber dennoch temporeich. Nach 22 Minuten dann die Führung für die SG Selters: Samuel Stähler behauptete in der Zentrale das Spielgerät, passte zu Marvin Schmidt, der die Kugel weiter zu Linksaußen Alexander Vollbracht schickte. Dieser hatte Dominic Voss am zweiten Pfosten gesehen und passte maßgenau, so dass der Torjäger nur noch das Füßchen hinhalten musste - 0:1. Der Gastgeber wollte das jedoch nicht auf sich sitzen lassen und übernahm nach einer guten halben Stunde das Zepter. Richtig gefährlich wurde es, als Maximilian Hoffmann von rechts flankte und den Kopf von Yannick Dannewitz fand. SGS-Schlussmann Nicholas Schardt schien bereits geschlagen, kratzte den Ball aber im letzten Augenblick noch grandios von der Linie. Sechs Zeigerumdrehungen später die nächste SGM-Chance. Eine Kombination zwischen Tsukasa Sato und Sebastian Orendi schloss Erstgenannter aus 16 Metern ab – wieder war Nicholas Schardt auf dem Posten. Kurz vor dem Seitenwechsel hatten dann auch die Gäste noch eine Chance der Marke "Hundertprozent", als Kapitän Samuel Stähler Stürmer Dominic Voss bediente und dessen Schuss von Keeper Juri Jusmann stark über die Latte gelenkt wurde - da war mehr drin (41.). 

Zum Start der zweiten Halbzeit kamen die Gastgeber angriffslustig aus der Kabine und SGS-Schlussmann Nicholas Schardt mutierte zum Garanten des Erfolgs. In der 53. Minute schloss Sebastian Orendi aus 18 Metern ab; Schardt klärte. Die darauffolgende Ecke wurde wieder gefährlich, diesmal war es Artem Schlotgauer, dessen Kopfball auf das Tor der Gäste flog und vom Schlussmann überragend gehalten wurde. Selters wirkte gerade zu Beginn viel zu passiv und schien überhaupt nicht auf dem Platz. Die "Wassermänner" hatten in dieser Phase neben einem starken Torhüter zweifelsfrei eine ordentliche Portion Glück. Danach wurde es aus Gästesicht etwas besser. In der 57. Minute dann beinahe ein Traumtor von Moritz Steul: Der Spielertrainer kam 20 Meter vor dem Tor an den Ball, sah, dass SGM-Keeper Jusmann ein Stück zu weit vor dem Tor stand und setzte zum Schlenzer an. Als der SGS-Anhang bereits zum Jubel angesetzt hatte, drehte sich die Kugel noch knapp am linken Pfosten vorbei. Drei Minuten später baute Benjamin Maurer die Führung aus, als sein 18-Meter-Schüsschen an Freund und Feind vorbei kullerte und auch den Weg an Keeper Juri Jusmann vorbei ins Tor fand - 0:2. Wer dachte, dass der Spitzenreiter nun abgezockt agiert, sah sich getäuscht. Nur 60 Sekunden später klärte die SGS-Defensive einen harmlosen Ball nicht und Maximilian Hoffmann erzielte dankend den Anschlusstreffer zum 1:2 (60.) – der Beginn einer aufregenden Schlussphase. Selters hatte nun noch einige Chancen, den alten Abstand wiederherzustellen, doch weder ein Samuel Stähler-Freistoß aus 17 Metern (62.), noch ein Schuss von Dominic Voss, der von Yannik Walli stark in Szene gesetzt wurde (63.), fanden den Weg ins Objekt der Begierde. Und doch erhöhten die Gäste: Benjamin Maurer schickte Alexander Vollbracht über links, der mit einer starken Flanke den mit aufgerückten Nils Toffeleit fand. Seine Direktabnahme war für Juri Jusmann nicht zu halten – 1:3 (64.). Erneut der Zwei-Tore-Vorsprung für die Wassermänner; erneut ließen sie ihren Gegner zurück ins Spiel kommen. Sebastian Orendi fand mit seiner Flanke den Kopf von Maximilian Hoffmann, der den Ball zum 2:3 ins Netz schickte (69.). In einer hektischen Schlussphase kam der Gastgeber dann aber zu keiner weiteren nennenswerten Chance, setzte die SGS-Defensive aber weiter unter Druck und lieferten einen aufopferungsvollen Kampf auf gutem Niveau. In der Nachspielzeit hätte Benjamin Maurer das 3:2 noch ausbauen können, doch nach Pass von Dominic Voss faustete Juri Jusmann die Kugel über die Latte. 

Nach Abpfiff des unauffällig gebliebenen Schiedsrichters Ingmar Schnurr durfte sich die SG Selters über den nächsten Sieg mit einem Tor Differenz freuen, der aber auch einige Schattenseiten offenbarte. Eingestanden hätten die Merenberger an diesem Tag mindestens einen, wenn nicht gar drei Punkte verdient gehabt. Die Selterser hatten aber scheinbar das Glück eines Tabellenführers in Anspruch genommen. 

Am nächsten Sonntag erwartet die SG Selters den FCA Niederbrechen.

Merenberg: Jusmann, Orendi, Dannewitz, Simon, Schlotgauer, Meuser, Schmidt, Pinocy, Eigenbrodt, Hoffmann, Sato (Fiedler).

Selters: Schardt, M. Stähler, Müller, Toffeleit, S. Stähler, Vollbracht, Maurer, Steul, Walli, Voss, Schmidt (Jeck, Freppon).

Tore: 0:1 Dominic Voss (22.), 0:2 Benjamin Maurer (59.), 1:2 Maximilian Hoffmann (60.), 1:3 Nils Toffeleit (64.), 2:3 Maximilian Hoffmann (69.).

SR: Schnurr (Wiesbaden).

Zuschauer: 70.