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Amateurfußball von seiner besten Seite - Waldernbach gewinnt Krimi und steigt in die KOL auf

Der TuS Waldernbach vor der Partie gegen den VfL Eschhofen. Foto: Dieter Bäbler

Relegation zur Kreisoberliga

VfL Eschhofen – TuS Waldernbach 3:4 (1:3)

Amateurfußball von seiner besten Seite konnten gestern die zahlreichen Zuschauer auf der schönen Sportanlage des TuS Lindenholzhausen verfolgen. Spannend, Emotional, tolle Zuschauerkulisse und eine über 90 Minuten absolut faire Partie.

Das „Heimspiel“ für Eschhofen musste verlegt werden, da auf dem dortigen Sportgelände gerade Umbauarbeiten stattfinden. So hatte der Stadionsprecher des VfL am Anfang seiner Durchsagen Worte des Dankes für den Nachbarverein parat. Ca. eine halbe Stunde vor dem Spiel wechselte das Wetter. Einige Zuschauer waren nach deren Aussage aus der Sonne angereist, aber über Lindenholzhausen wurde der Himmel immer dunkler. Pünktlich mit dem Anpfiff setzte dann der Regen ein, aber Blitz und Donner blieben Gott sei Dank aus. Da sich die Mannschaften im Hinspiel mit einem Unentschieden trennten war zu Beginn des Rückspiels klar: Auf ein weiteres Remis zu spielen lohnte sich nicht.

So begannen beide Teams mit offenem Visier und der Gastgeber hatte die erste Möglichkeit, die aber wegen einer Abseitsstellung im Sande verlief. Dann der Paukenschlag binnen einer Minute. Beide Male sah die Hintermannschaft des VfL Eschhofen nicht gut aus und der TuS nutzte dies gnadenlos aus. 0:1 Florian Dempewolf (überragender Akteur seiner Farben an diesem Abend) in der 7. Minute und nur eine Minute später der starke Niklas Zinndorf zum 0:2. Davon musste sich der VfL erst erholen. Der TuS jetzt logischerweise etwas zurückgezogen agierend überließ dem VfL jetzt das Spiel und in der 20. Minute konnte dessen bester Mann auf dem Platz, Luca Weber, nach schöner Flanke von Daniel Weyer, per Kopf zum Anschlusstreffer einköpfen. Der unermüdliche Trommler aus dem VfL-Fanblock und sein Team waren jetzt im Spiel und in der 27. Minute hatte Maurice Voss mit einem 16 Meter Kracher Pech und setzte das Leder knapp neben den Pfosten. Weitere 5 Minuten später setzte Tobias Leukel zu einem Seitfallzieher an, doch TuS-Schlussmann R. Beck parierte glänzend. Waldernbach überstand diese Drangphase und nach einem tollen Zuspiel von Alen Skrijeli hatte Niklas Zinndorf in der 44. Minute das 1:3 auf dem Fuß. Aber es gab ja noch die Nachspielzeit in Durchgang 1 und wieder sah die VfL-Abwehr nicht gut aus und der ständige Unruheherd N. Zinndorf stellte noch vor der Pause wieder auf den 2-Tore Vorsprung. Das Wetter beruhigte sich langsam und auch die Zuschauer hatten jetzt eine Pause verdient.

Nach der Pause legten die Gäste dann wieder los wie die Feuerwehr. Zunächst scheiterte F. Dempewolf noch und als Willi Scharf mit einem als Flanke gedachten Schuss das 1:4 gelang, dachten alle an die Vorentscheidung. Niklas Zinndorf hatte nur 2 Minuten später die Möglichkeit zum 1:5, doch er scheiterte nach einem Alleingang in einer 1gegen1-Situation an VfL-Schlussmann Christian Schmitt. Jetzt drehte sich das Spiel. Der TuS konzentrierte sich jetzt nur noch auf Ergebnis verwalten und als R. Beck einen Kracher von Luca Weber nicht festhalten konnte, Gregorio Krmek das Leder in der 68. Minute zum 2:4 über die Linie drückte, waren sie alle wieder da: Der VfL, die Zuschauer und auch der „Eschhöfer-Manolo“ legte noch einmal eine Schippe drauf. Als nur 2 Minuten später Luca Weber eine seiner gefährlichen Flanken brachte und Tobias Leukel auf 3:4 verkürzte, war der Wahnsinn komplett. Unheimlicher Jubel im Lager des VfL und der Gegner stand fortan nur noch „hinten drin“. Leider gelang es dem VfL trotzdem nicht mehr, sich in den letzten 20 Minuten noch einmal entscheidend in Szene zu setzen und nach Abpfiff des absolut souveränen Unparteiischen Michele Abbondanza (mit seinen Assistenten) kannte der Jubel auf Seiten des „neuen“ Kreisoberligisten keine Grenzen mehr. Fans und Verantwortliche trafen sich auf dem Platz zu einer großen Jubelorgie.

Ein knapper Sieg reichte dem TuS und auch Spielertrainer Florian Dempewolf in einem kurzen Statement direkt nach dem Spiel: „Wir sind so froh, dass wir das Ergebnis über die Zeit retten konnten. Meine Spieler waren am Ende stehend KO. Ich selbst bin auch zu kaputt für weitere Worte und stolz auf mein Team. Ich muss erst mal was trinken.“ Das Statement für den VfL holte ich mir beim Eschhöfer Politiker schlechthin, Herrn Landrat Michael Köberle: „Der VfL hat super gekämpft, aber wenn man hinten zu viele Fehler macht wird es schwer, so ein Spiel zu gewinnen.“ Er stieß somit in`s gleiche Horn wie viel Fans des VfL: „Wenn du bei 4 Gegentoren gleich 3 Stück quasi selbst machst, kannst du nicht gewinnen.“ Doch Sieger gab es an diesem Abend dennoch Viele: Die Zuschauer, die dem wechselhaften Wetter trotzten und Spannung pur erlebten, das souveräne Schiedsrichtergespann, der TuS Waldernbach, der in der Spielzeit 2019/2020 als Kreisoberligist startet (Herzlichen Glückwunsch) und auch der VfL Eschhofen, der sich auf „fremder Sportanlage“ als klasse Gastgeber präsentierte. Ich als Berichterstatter für flw24.de wünsche allen „Frohe Pfingsten.“                                    

VfL Eschhofen: Christian Schmitt, André Jung-Koenig, Tobias Muth, Manuel Leukel, Matthias Moeller (Niklas Becker 53.), Luca Weber, Daniel Weyer, Marius Jung, Tobias Leukel, Gregorio Krmek, Maurice Voss.

TuS Waldernbach: Robin Beck, Stefan Weber, Waldemar Berger (Christopher Hermann 88.), Niklas Halle, Alen Skrijelj (Edwin Masan 74.), Wilhelm Scharf, Niklas Zinndorf, Florian Dempewolf, Dmitri Wagner, Elias Frink, Josip Maric.

Tore: 0:1 Florian Dempewolf (7.), 0:2 Niklas Zinndorf (8.), 1:2 Luca Weber (20.), 1:3 Niklas Zinndorf (45.+2), 1:4 Wilhelm Scharf (54.), 2:4 Gregorio Krmek (68.), Tobias Leukel (70.).

Zuschauer: 550.

Schiedsrichter: Michele Abbondanza.

Assistenten: Manuel Abbondanza, Marek Peter.