Anzeige

Dietkirchen startet mit einer Niederlage in die Relegation

Spielbericht Relegationsspiel Hessenliga:

TuS Dietkirchen - SV Neuhof 0:2 (0:0)

Selten hatte in dieser Saison ein Gast mit so offensichtlicher Taktik gespielt. Bei Ballbesitz in der eigenen Abwehr wurde der TUS erst gar nicht angegriffen. Stattdessen wimmelte es in der Abwehr des SV Neuhof nur so von weißen Spielern, darunter vier weißen Riesen, also Spielern, die von der Körpergröße den TUS Spielern deutlich überlegen waren.

Alleine diese Tatsache bedeutete für den TUS, dass hohe Bälle in den gegnerischen Strafraum fast sinnlos waren, deshalb das wiederholt zu zögerliche Angreifen, und andererseits, dass bei Standardsituationen des Gegners vor dem eigenen Tor ständig die latente Gefahr lauerte „überköpft“ zu werden.

Diese „Einlulltaktik“ des SV ging wiederholt auf, wenn dann plötzlich wie aus dem Nichts Konter gefahren wurden. Bereits in der 5. Minute musste Laux so einen Angriff vom auffallend überzeugenden Görner bei einem 16 Meter Schuss aus dem langen rechten Eck angeln.

Da die wenigen Chancen des TUS, bei einem Freistoß flog Dankof am Ball vorbei (15.) und Leukels langgezogener Direktschuss wurde von Hadzic gehalten (18.), erfolglos blieben, behielt der SV in der ersten Halbzeit diese Taktik ohne weitere Not bei. In der 43. Minute deutete sich dann bereits an, was in der zweiten Halbzeit zu erwarten war. Cortes drang links bis an die Torauslinie in den Strafraum ein. Der scharfe Schuss auf das kurze Eck konnte von Laux und Wenig gerade noch entschärft werden. Sekunden später musste Laux mit einem Hechtsprung einem einköpfbereiten SV Spieler den Spaß verderben.

In der zweiten Halbzeit dann ein völlig anderes Gesicht des SV, weil die erste Halbzeit wohl gezeigt hatte, dass beim TUS etwas zu holen war. Man spielte jetzt munter mit. Die erste Chance hatte wieder Görner, der aus wenigen Metern Entfernung Laux zu einer Glanzparade zwang. Die Chancen wogten jetzt hin und her. Das Spiel wurde endlich spannender. Ein Freistoß von Kratz aus 25 Metern schlug ans linke Lattenkreuz (50.). Nickmann setzte sich bis an die rechte Eckfahne durch. Sein schöner Schuss entlang der Torauslinie ging bis an die andere Eckfahne, weil niemand da war, um den Ball einfach über die Torlinie zu drücken (54.). Laux fischte wieder mit einer Glanzparade einen 16 Meter Schuss von Anastasov aus dem linken unteren Eck (60.). Der Schuss von Leukel aus kurzeer Entfernung nach toller Vorarbeit von Dankof bleibt am Torwart hängen (61.).Einen sehenswerten hohen Ball von Kratz auf den 5er konnte Nickmann nicht zum Tor verwerten (65.).

Dann was nach der Vorahnung der ersten Halbzeit kommen musste. Bei einer steile Flanke an den 11er über die Abwehr köpft Görner im Lauf den Ball unbedrängt zum 0:1 ein. Das  Unheil nahm jetzt seinen unaufhaltbaren Lauf. In der 76. Minute schoss Cortes völlig unbedrängt mit einem flachen Sonntagsschuss aus 30 Metern zum Schrecken der 1000 einheimischen Zuschauer in die untere linke Ecke das 0:2.

Insgesamt ein verdienter Sieg des SV, weil er eine für den Anlass der Relegation deutlich erkennbarere und passendere Taktik zeigte.

Der SV darf weiter hoffen. Ein Sieg gegen Hanau ist nicht auszuschließen. Für den TUS ist das Spritgeld nach Hanau eigentlich schon zu schade. Es sei denn dort wartet am Sonntag bei hochsommerlichen Temperaturen der Gott des Glücks, der den Hanauern die Sicht vernebelt.