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Der Kierdorf-Elf fehlen wenige Sekunden!

SV Rot-Weiß Hadamar – VfB Ginsheim 3:3 (1:1)

Irgendwie ist dem SV Hadamar das Spielglück abhanden gekommen. Nach einem über die gesamte Dauer gesehen verteilten Spielverlauf fehlten den Hausherren nur wenige Sekunden, um den erhofften ersten Sieg im Jahr 2019 ein zu fahren. Die Gäste profitierten in der 3.Minute der Nachspielzeit von einem unnötigen Foulspiel, unmittelbar hinter der Strafraumgrenze ,und dem daraus resultierenden Treffer per Foulelfmeter. Nach der Ausführung zum 3:3 Endstand pfiff der Referee aus Osthessen die Partie erst gar nicht wieder an.

„Wir haben es versäumt in unserer sehr guten Phase der zweiten Halbzeit den Deckel mit dem 4.Tor drauf zu machen“ sagte der vom Ergebnis sichtlich enttäuschte Hadamarer Coach Torsten Kierdorf, der heute fast auf ein halbes Dutzend seiner Spieler wegen Verletzung und Krankeit verzichten musste. Ähnlicher Meinung war Gästecoach Artur Lemm, der konstatierte: „Wenn Hadamar das mögliche 4:2 macht, ist das Spiel gelaufen.“ Mein Spieler Mehnatgir hat in der Nachspielzeit den Zweikampf geschickt angenommen und wir haben schließlich davon profitiert“ so die Bewertung der Elfmeterentscheidung. Das Remis war aus Sicht von Lemm gerecht.

Zu Beginn zeigte der VfB Ginsheim, dass seine Akteure sehr gut Fussball spielen können. Die Gäste wirkten etwas griffiger und hatten auch mehr Spielanteile. Insbesondere der Japaner Ryota Ishii, war überall zu finden. Die Elf vom „Mainspitzdreieck“ nutzte ihre einzige Chance der ersten Halbzeit zum 1:1 Ausgleichstreffer, nachdem Jann Bangert mit einem Schuss ins lange Ecke seine Farben mit 1:0 in Führung gebracht hatte (15.Min). Mohamed Zouaoui hatte kurz davor noch eine der vom Trainer bemängelten falschen Entscheidungen getroffen, weil er aus bester Position, statt mit dem rechten, mit dem linken Fuß geschossen und vorbeigezielt hatte (14.). Ansonsten wurde es im ersten Durchgang nur noch einmal gefährlich, als Steffen Rücker von der linken Seite flach in die Mitte passte, Jann Bangert das Leder aber aus kurzer Distanz etwas überhastet ins Toraus schoss (40.).

Nach Wiederbeginn nutzte Ginsheim´s Liam Fisch den ersten Torschuss seiner Farben zum 1:2. Der Ball landete wie an der Schnur gezogen für Christopher Strauch unerreichbar im langen Eck (52.Min). Die Rot Weißen zeigten danach eine bemerkenswerte Reaktion. Statt die Köpf hängen zu lassen, ging ein Ruck durch die Elf und fortan war es ein Spiel, dass fast ausschließlich von den Hausherren bestimmt wurde. Zunächst versagten der Referee und sein Assistent an der Linie, gleich zweimal Treffern von Jonas Herdering wegen Abseits die Anerkennung. Beim ersten Mal staubte der Kapitän einen von Ginsheim´s Torwart an die Latte gelenkten Freistoßball ab. Beim zweiten Versuch soll angeblich eine Sichtbehinderung des Keepers vorgelegen haben. Die Abseitsregeln sind mittlerweile zu einer Wundertüte verkommen!

Aber auch diese „Nackenschläge“ steckte die Heimelf weg zündete weiter ein Offensiv Feuerwerk. Jonas Herdering bediente Jann Bangert, der vollendet mit sehenswertem Abschluss ins kurze Eck – 2:2 (58.). Und weiter ging es. Jann Bangert bereitete von der Grundlinie per Rückpass mustergültig vor, und Jonas Herdering „hämmerte“ das Leder mit Hilfe der Unterkante der Latte zum 3:2 in die Maschen (70.). Nun verpassten die Fürstenstädter gleich drei Mal das vierte und wohl vorentscheidende Tor. Wieder war es Mo Zouaoui, der eine falsche Entscheidung traf. -Torschuss aus spitzem Winkel, statt Pass auf den bestens postierten Bangert (72.Min). David Sembene tankte sich in der 75. Min mit letzter Kraft über den halben Platz, Sein Abspiel auf Steffen Rücker wurde zur Ecke geklärt. Schließlich verpasste Dennis Winter im 5-Meterraum eine scharfe Hereingabe von Florian Kröner um eine Fußspitze (85.Min). In der Nachspielzeit dann noch die eingangs erwähnte Situation und der aus Sicht des SV Hadamar bittere Ausgleich. Das war mehr als unglücklich und es wäre wohl besser gewesen, Steffen Rücker hätte nur seinen Körper zwischen Ball und Gegner gebracht. So aber fühlt sich das Ende wie eine Niederlage an.

Hadamar: Strauch, Dimter, Schraut, Sembene (84. Pandov), Zouaoui, Zey, Noguchi (46. Winter), Rücker, Kröner, Herdering, Bangert (80. Makana).

Ginsheim: Stägemann, Manneck, Schmitt, Fisch, Mehnatgir, Ishii, Murata, Amoako (67. Ogura), Thomasberger, Platten, Özer.

Tore: 1:0 Jann Bangert (17.), 1:1 Mahdi Mehnatgir (22.), 1:2 Liam Fisch (50.), 2:2 Jann Bangert (58.), 3:2 Jonas Herdering (70.), 3:3 Mahdi Mehnatgir (90.+4, Foulelfmeter).

SR: Eick (Alsfeld).

Zuschauer: 200.