Anzeige

Unglaubliches Comeback! – Sebastian Weide mit dem Lucky Punch in der Nachspielzeit

Werschauer SV II – FC Steinbach II 3:4 (1:0)

Eines vorweg: Wer nicht da war, hat etwas verpasst. Denn dieses Spiel bot so ziemlich alles, was den Fußballsport so großartig macht. Werschau führt zur Halbzeit mit 1:0 und geht in Halbzeit zwei gar mit 2:0 und 3:1 in Führung, doch der FC biegt das Spiel durch drei Tore in der Schlussviertelstunde noch in einen nicht mehr für möglich gehaltenen Sieg um. Ein unglaubliches Comeback, das ein bisschen an den FC Barcelona in der Champions League und die New England Patriots im Superbowl erinnerte. Doch der Reihe nach.

Auf dem sehr tiefen Rasenplatz, der ohne Schraubstollen eigentlich nicht bespielbar war, hatte Richter die ersten beiden Hochkaräter. Zunächst scheiterte FC-Captain nach einem Pass in die Tiefe durch Schallenberg an WSV-Keeper Bruehl und bei der 2. Chance verzog er seinen Schuss aus etwas spitzerem Winkel. Fortan spielte es der FCS zu fahrlässig, teils sogar arrogant. Eines Spitzenreiters war das Auftreten jedenfalls nicht würdig. Werschau ging mit der einzigen Torchance der 1. Halbzeit in Führung, Sebastian Paetzold tunnelte FC-Keeper Demus - 1:0 (35‘). Vom Gegentor wachgerüttelt erhöhte Steinbach die Schlagzahl, doch Schallenberg traf nach guten hereingaben von Richter und Reitz zwei mal den Ball nicht und auch Pohl verzog seine beiden Schussversuche frei vor dem Tor kläglich.

Auch zu Beginn des zweiten Akkords lief zunächst alles gegen den FC. Werschau erhöhte nach einem kurz ausgeführten Freistoß durch Vincenzo Spatola auf 2:0 (47‘). Mit Wut im Bauch gelang Steinbach in Minute 55 dann endlich der Anschlusstreffer: Brendl wurde mit einem Steilpass über den linken Flügel auf die Reise geschickt und traf den Pfosten, Lucas Pohl hatte aus kurzer Distanz keine Mühe auf 2:1 zu verkürzen. Es folgte nun ein Angriff auf den nächsten auf das WSV-Tor, doch der Ball wollte nicht reingehen. Dafür schlug Werschau nach 65 Spielminuten aus dem Nichts zu. May verschätzte sich bei einem langen Flugball, der agile Türkoglu umkurvte Keeper Demus und schob zum 3:1. Trotz klarer Feldüberlegenheit, deutlichem Chancenplus und besserer Spielanlage glaubten jetzt nur noch die Wenigsten an einen FC-Sieg, doch in der Schlussphase zeigte die Mannschaft große Moral. Die Aufholjagd läutete Niclas Schallenberg ein, der von Kutzer auf die Reise geschickt wurde und den Ball vor Keeper Bruehl eiskalt in’s kurze Eck schob. Fünf Umdrehungen später spielte Richter Spielertrainer Julian Philipps an, dem nach einem Solo und platziertem Schuss der ersehnte Ausgleich gelang- 3:3 (80‘, 100. Saisontor!). Der WSV wackelte nun und nach etlichen Versuchen des FC gelang Sebastian Weide der Lucky Punch in der Nachspielzeit: Johannes Brendl spielte Niclas Schallenberg an der Strafraumgrenze an, dieser ließ den Ball für Sebastian Weide durch und täuschte damit Werschaus Außenverteidiger, wodurch der Routinier den Ball in den Strafraum mitnehmen und mit einem satten Schuss in’s lange Eck vollenden konnte. Verständlicherweise sorgte das Tor für eine Steinbacher Jubel-Explosion, wie man sie nur sehr selten erleben darf. Kurz danach war Schluss und der Spitzenreiter entführte die drei Punkte aus Werschau völlig verdient, wenn auch etwas glücklich.

Großer Respekt gebührt auch den fairen Gastgebern, die verstärkt durch einige Spieler der 1. Mannschaft dem FC mehr Probleme bereiteten, als es vor dem Spiel zu erwarten war.

FCS II: Demus, Plotz, May, S. Weide, Kizmaz, Kutzer, Brendl, Reitz, Schallenberg, Richter (C), Pohl (Philipps, Enk).

Tore: 1:0 Paetzold (35‘), 2:0 Spatola (47‘), 2:1 Pohl (55‘), 3:1 Türkoglu (65‘), 3:2 Schallenberg (75‘), 3:3 Philipps (80‘), 3:4 S. Weide (91‘).