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(GL): Später Sieg im wichtigen „6-Punkte-Spiel“

(33. Spieltag)
 

VfR 07 Limburg – Türkischer SV Wiesbaden 1:0 (0:0).

 

Dass die Rothosen so lange auf den erlösenden Siegtreffer hatten warten müssen, wäre nicht unbedingt notwendig gewesen. Auch wenn auf dem Stephanshügel über die gesamte Dauer Kampf Trumpf war und die spielerische Komponente nur wenig zur Geltung kam, gab es einen Fakt, der ganz klar für die Limburger sprechen sollte. In puncto Torgelegenheiten versemmelten die 07er gleich fünf dicke Dinger, während der Türkische SV zu keinem Abschluss kam, der das Wort Torchance verdient gehabt hätte. Der Sekundenzeiger hatte noch keine volle Umdrehung hinter sich, da hätte Simon Neugebauer das 1:0 besorgen können, aus aussichtsreicher Position erwies sich das Spielgerät aber als Feind (1.). Wiesbaden, das am Sonntag durch einen 3:1-Auswärtserfolg bei Topteam Germania Okriftel aufhorchen ließ, war durchaus optisch ebenbürtig, durfte sich aber im weiteren Verlauf bei seinem Keeper, Alexander Zeeb, bedanken, dass es torlos in die Kabinen ging. Beim Schuss aus spitzen Winkel von Viktors Geraskins tauchte der Schlussmann gekonnt ab (16.), und auch als er sich eine Unsicherheit leistete, bügelte er seinen Fauxpas gegen den frei vor ihm auftauchenden Simon Neugebauer wieder aus (42.). Bald nach Wiederbeginn war zu spüren, dass die Landeshauptstädter körperlich merklich abbauten. Besser wurde es keineswegs, als Zafer Bektas gegen den durchgebrochenen Viktors Geraskins die Notbremse ziehen musste – Rot (56.). Und nur sieben Zeigerumdrehungen danach hätte es eigentlich 1:0 stehen müssen: Niclas Janke bediente Sören Storz auf der rechten Außenbahn, und dessen maßgenaue Hereingabe auf den zweiten Pfosten versemmelte Leon Gering, als er in Torwart Alexander Zeeb seinen Meister fand (63.). Von Wiesbaden, das – wenn überhaupt – nur bei ruhenden Bällen ein Stück weit Gefahr ausstrahlte, kam in Unterzahl wenig. Und doch ging auf dem Stephanshügel die Angst um, als könne sich das Auslassen der Torchancen rächen. Wieder hatte Limburg den Torschrei auf den Lippen, doch nach Zuspiel des eingewechselten Matthias Neugebauer zielte Viktors Geraskins einen Tick zu hoch (75.). Doch neun Minuten später sorgte die gleiche Kombination für die Erlösung: Matthias Neugebauer spielte Viktors Geraskins frei, der die Kugel unnachahmlich aus spitzem Winkel unter das Tordach drosch – 1:0 (84.). Jubel hier, Frust dort. Der eingewechselte Benjamin Aziz Nefatti – erst zehn Minuten im Spiel – ließ sich zu einem Frustfoul hinreißen – die nächste Rote Karte (86.). Als Schiedsrichter Devin Kakmaci dem Treiben nach 99 Minuten ein Ende setzte, waren die nächsten drei Punkte für den VfR 07 unter Dach und Fach. Die Möglichkeit zur ausgelassenen Freude wurden den Rothosen aber sofort genommen, denn es kam zu tumultartigen Szenen, die auf dem Sportplatz eigentlich nichts verloren haben. So ganz überraschend war das aber auch nicht.

 

Limburg: Jung, Lumoneka (53. Behlau), S. Neugebauer (64. M. Neugebauer), Catovic, M. Neugebauer, Nemirowitsch, Geraskins, Janke, König (75. Qurbani), Gering (75. Nierfeld), Storz


Wiesbaden: Zeeb, Asanta, Ouchan, Bektas, Lamsamri, Gür, Raspaglia (76. Nefatti), Atanley (87. Jallow), Uludag, Battal, Nocera

 

SR: Devin Kakmaci (JSG Aarbergen)


Tor: 1:0 Viktors Geraskins (84.)


Rote Karten: Zafer Bektas (W./56., Notbremse), Benjamin Aziz Nefatti (W./86., grobes Foulspiel)


Zuschauer: 100.