SC Dombach – SV Wilsenroth 2:1 (1:1)
Die Gäste aus dem Westerwald hatten sich das Ergebnis der weiten Reise in den Südkreis sicher ganz anders vorgestellt. Schließlich war der Tabellendritte als Favorit in den kleinsten Bad Camberger Stadtteil gekommen. Die späte 1:2-Niederlage der Rene-Brahm-Truppe war so ganz nach dem Geschmack von Tabellenführer OSV Limburg (20 Punkte) und Verfolger TuS Drommershausen (19), die sich somit beide gegenüber dem SV Wilsenroth (13) deutlich absetzen konnten.
Dabei hatten die Spieler und mitgereisten Fans sicher ein recht gutes Gefühl, den sehr gut bespielbaren Rasenplatz – der Regen hatte sogar vorher aufgehört - am Ende als Sieger zu verlassen. Denn die Besucher sorgten in der ersten Viertelstunde für einige Unruhe im SC-Strafraum. Die pfeilschnellen Außen sowie Patrick Wagener mit der Nummer 8 im Zentrum waren zunächst kaum zu bremsen. Doch allmählich stellte sich die neu formierte Viererkette um Michael Maier - Benedikt Günster - Tim Zengeler - Yannik Lindt immer besser auf den Gegner ein. Weil das Mittelfeld komplett ersetzt werden musste, rückte Abwehrchef Patrick Dörfl in den zentralen Bereich, in dem auch Lukas Jeck eine gute Rolle spielte. Nach einer Viertelstunde setzten so die Gastgeber die ersten Akzente nach vorne und gingen gar in Front. Kapitän Jens Munsch war mit einem Weitschuss erfolgreich, weil SV-Torwart Christopher Richter etwas zu weit vor seinem Gehäuse gestanden hatte (18.). Das Match wurde nun beiderseits intensiv geführt, das Geschehen wechselte permanent, mit Chancen auf beiden Seiten. Eine besonders gute Gelegenheit besaß der weite Wege gehende Daniel Holzhäuser nach einer guten halben Stunde, doch Schlussmann Christopher Richter konnte das Leder reaktionsschnell unter sich begraben. Dafür fiel der verdiente 1:1-Ausgleich. Nach einem der weiten, gefährlichen Einwürfe landete das Leder im Anschluss einer Kopfballverlängerung bei Niklas Weber, der in dem Pulk von Freund und Feind am schnellsten reagierte.
Nach dem Wechsel drängten beide Teams vehement auf die Entscheidung. Während die Platzbesitzer versuchten, aus der eigenen Deckung heraus mit Fachpassspiel über das Mittelfeld in die gefährliche Zone zu gelangen, probierten es die Angereisten überwiegend mit langen Bällen, um die schnellen, wendigen Angreifer in gute Positionen zu bringen. Vor allem der umsichtige Abwehrchef Christian Hartmann war dabei meist der Ausgangspunkt dieser Operationen. Doch auch einige Standards brachten nicht den gewünschten Erfolg. Einmal wurde ein Treffer für den SV Wilsenroth wegen Abseitsstellung nicht anerkannt, dann rettete Tim Zengeler vor der weißen Linie (D, 74.). Am Ende wurde die jederzeit faire Partie für einen Moment hektisch, nachdem SC-Hüter Eric Dörfl im Eifer des Gefechts etwas unsanft attackiert worden war. Doch die Gemüter beruhigten sich gleich wieder. Am Ende wurden die heimischen Angriffsbemühungen belohnt, die Spitz auf Knopf stehende Partie noch für sich zu entscheiden. Julian Thuy fasste sich zwischen 16er und Elfer ein Herz – und der Ball landete zum 2:1 unerreichbar für SV-Keeper Christopher Richter im langen Eck. Noch einmal musste die Heimelf - die bisher alle sieben Saison-Zähler zu Hause holte – den Atem anhalten, als in der mehrminütigen Nachspielzeit der eingewechselte Nikolai Labuckas mit einem Distanzschuss nur knapp über den Querbalken zielte. Nach dem Abpfiff konnte beim erstarkten Sieger endlich gejubelt werden…
SC Dombach: E. Dörfl, Lindt, T. Zengeler, B. Günster, Maier, P. Dörfl, Jeck, Holzhäuser, Goldberg, Munsch, Thuy (Ost, Weinandy).
SV Wilsenroth: Richter, S. Hörter, R. Kettler, Hartmann, Steffen Türk, M. Klink, Wagener, Weber, Stefan Türk, Muschalik, Münster (Rose, Labuckas).
Tore: 1:0 Jens Munsch (18.), 1:1 Niklas Weber (38.), 2:1 Julian Thuy (88.).
Schiedsrichter: Dominik Gruszka (Usingen-Michelbach).
Zuschauer: 35.